Marcel Schrötter: Vorfreude auf Lüthi, Unverständnis für Vierge

Marcel Schrötter freut sich auf seinen neuen Teamkollegen Tom Lüthi - Den Wechsel von Xavi Vierge kann er aus verschiedenen Gründen nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Marcel Schrötter bekommt in der Moto2-Saison 2019 einen neuen Teamkollegen. Weil Xavi Vierge das Intact-Team am Ende des Jahres in Richtung in Richtung Marc VDS verlassen wird, hat sich die Truppe aus Memmingen die Dienste von Tom Lüthi gesichert, der nach einem Jahr in der MotoGP in die mittlere Klasse zurückkehrt. Das ist auch ganz im Sinne von Schrötter.

Titel-Bild zur News: Marcel Schrötter

Marcel Schrötter bekommt 2019 wieder einen neuen Teamkollegen Zoom

"Ich freue mich auf jeden Fall auf Tom, wir kennen uns schon sehr, sehr lange. Er war mein erster Teamkollege in der WM", erinnert der 25-Jährige, der 2010 an der Seite von Lüthi seine erste komplette WM-Saison absolvierte. Schrötter fuhr damals in der 125er-Klasse, der Schweizer in der Moto2. "Es ist cool, weil Tom sehr viel Erfahrung hat: Moto2, jetzt ein Jahr MotoGP", so Schrötter im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

"Wir verstehen uns sehr gut", verrät der Intact-Pilot, der hofft, dass Lüthi dem Team mit seiner Erfahrung "generell ein bisschen vorwärts helfen" kann. Und auch er persönlich sei "sehr froh" über einen starken Teamkollegen, der ihn pushen könne. Den hat er in der laufenden Saison mit Vierge bereits, doch der Spanier wird das Team Ende 2018 verlassen - obwohl er eigentlich noch einen Vertrag hatte.

Auf die Frage, ob er diesen Schritt nachvollziehen könne, antwortet Schrötter: "Jein." Er erklärt: "Ich finde das einfach nicht sehr schön. Er hatte einen Vertrag, und es hieß immer nur, dass alles super schön und gut ist." Trotzdem wechselt Vierge 2019 zu Marc VDS. Möglicherweise aus Angst, dass Schrötter im deutschen Intact-Team die interne Nummer eins sein könnte?

Das sei "zu 100 Prozent nicht der Fall" stellt Schrötter klar. "Sie haben Xavi nicht aus Langweile geholt, sondern um Rennen zu gewinnen", erklärt der 25-Jährige, der davon ausgeht, dass bei Vierges Wechsel zu Marc VDS "viel Politik" im Hintergrund betrieben wurde. "Das ist für das Team auch nicht gut, weil die meisten Topfahrer ja eigentlich schon einen Vertrag haben", so Schrötter.

Deshalb sei es für Intact ein "Glücksfall" gewesen, dass mit Lüthi noch ein Spitzenfahrer verfügbar gewesen sei. "Natürlich ist Marc VDS ein solides Team. Aber wie man hört, machen sie 2020 nicht mehr weiter. Wenn das der Fall sein sollte, dann wäre der Wechsel eigentlich ziemlich blöd", wundert sich Schrötter zudem über den Schritt seines Noch-Teamkollegen.

Vierge selbst ist aktuell übrigens ans Bett gefesselt. Nach seinem unverschuldeten Sturz in Spielberg wurde er am Montag an seiner gebrochenen rechten Hand operiert. Noch ist unklar, ob er beim kommenden Rennen in Silverstone wieder auf seiner Kalex sitzen wird.

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