• 12.09.2007 14:56

  • von Marco Helgert

Was passiert mit der IndyCar-Serie?

Sollten die großen Namen die IndyCar-Series verlassen, könnten die neu angedachten Pläne der IRL ins Nichts laufen

(Motorsport-Total.com) - Angesichts der weiteren Teilung im US-amerikanischen Formelsport wird jede noch so kleine Veränderung in der Aufstellung der ChampCar oder IndyCar mit Argusaugen beachtet. Derzeit ist vor allem die IndyCar-Series in den Brennpunkt geraten. Fragt man derzeit einen Fahrer der IndyCar-Serie, was er 2008 macht, so sagen nur sehr wenige: Ich werde IndyCar fahren.

Titel-Bild zur News: Feld

In absehbarer Zeit möchte die IRL immer 22 bis 24 Autos am Start haben

Bei Vision Racing möchte man zwei der vier Autos streichen, bei Penske steht Sam Hornish Jun. vor dem Absprung in die NASCAR, sein Nachfolger soll Ryan Briscoe werden, doch der wird - im Gegensatz zu Hornish - nicht die US-Fans mitreißen können. Auch bei Andretti Green stehen Veränderungen ins Haus.#w1#

Was genau Dario Franchitti 2008 machen möchte, weiß er vielleicht selbst noch nicht genau oder möchte es nicht sagen - zumindest aber stehen die Chancen gut, dass der Titelträger 2007 nicht mehr in der IndyCar-Series fahren wird. Vielleicht taucht sein Name in der NASCAR auf, vielleicht doch in der ALMS?

Wegbruch oder Neuanfang?

Auch Dan Wheldon möchte lieber früher als später in die NASCAR, hat von seinem Teamchef Chip Ganassi aber den Auftrag bekommen, auch 2008 in der Open-Wheel-Fraktion zu bleiben. Ob dies auch so kommen wird, bleibt abzuwarten. Wenn Franchitti, Hornish und Wheldon gehen sollten - was bleibt?

Helio Castroneves wünscht sich noch einen Titel, nachdem er immerhin die Indy 500 zweimal gewinnen konnte. Tony Kanaan ist aus dem Indy-Sport ohnehin kaum mehr wegzudenken. Marco Andretti und Danica Patrick - die Lieblinge der US-Medien - waren zuletzt kaum Publikumsmagneten. Bei Patrick hat man nach wie vor den Eindruck, sie lastest sich selbst zu viel Gewicht auf die Schultern, Marco Andretti wiederum hat eine miserable Saison hinter sich.

Terry Angstadt, Vizechef der Marketingabteilung der IRL, macht sich da keine Gedanken. "Die IndyCar-Series hat eine starke Basis mit talentierten und bekannten Fahrern", erklärte er 'AP'. "Wir sind zuversichtlich, dass diese Fahrer auch im nächsten Jahr im Feld dabei sind. Wir sehen einer strahlenden Zukunft entgegen."

Als ganz so strahlend empfindet Scott Sharp diese Zukunft nicht. Sollen Franchitti und Hornish gehen, so wäre das "ein schwerer Schlag für sie Serie", so der Rahal-Letterman-Fahrer. "Aber wenn jemand einen guten Platz verlässt, dann kann das für einen anderen Fahrer die große Chance sein."

Mehr Geld, mehr Teams, mehr Autos...

Um gegen große Schwankungen geschützt zu sein, sollen schon bald neue Strukturen in der IndyCar-Series greifen. Der Wert einer Teilnahme soll steigen, und da Angstadt die Ausschüttungen gegen Jahresende nicht anfassen möchte, werden wohl die Preisgelder im Laufe der Saison anziehen.

Der Hintergrund ist klar, denn die Serie braucht nicht nur mehr Teams, sondern vor allem mehr Teams, die auf gesunden Füßen stehen. Größere Ausschüttungen vergrößerten schon das Feld in der IndyPro-Series. Nun soll das eine Kategorie höher auch gelingen. Zudem warten IPS-Teams wie Sam Schmidt Motorsport oder Playa Del Racing nur auf den Aufstieg.

"Wir brauchen mehr und gesündere Teams", so IRL Sportchef Brian Barnhart. "Darauf richten wir alles auf. Unser Ziel ist es, dass wir regelmäßig 22 bis 24 Autos auf der Strecke haben. Das muss unser Hauptziel sein."