Silly-Season-Update IndyCar-Saison 2016

Die meisten Cockpits für die IndyCar-Saison 2016 sind vergeben: Offene Fahrerfragen noch bei Schmidt, KV und Coyne, aber auch bezüglich der Größe des Starterfeldes

(Motorsport-Total.com) - Bis zum ersten von 16 Rennen der IndyCar-Saison 2016 sind es noch gut drei Monate hin. Doch schon jetzt sind die meisten Cockpits vergeben. Wie viele der auch im kommenden Jahr entweder von Chevrolet oder von Honda befeuerten IndyCar-Boliden das Starterfeld bilden werden, ist noch nicht abschließend geklärt. Mehr als in der Saison 2015 werden es jedenfalls nicht sein...

Titel-Bild zur News: Start zum IndyCar-Saisonauftakt 2015 in St. Petersburg

Penske wird 2016 nach aktuellem Stand der Dinge das einzige Vier-Wagen-Team sein Zoom

Beim Meisterteam Chip Ganassi Racing bleibt Titelverteidiger Scott Dixon ebenso an Bord wie Tony Kanaan und Charlie Kimball. Für das vierte Auto, das in der Saison 2015 von Sage Karam und Sebastian Saavedra gefahren wurde, sucht Teambesitzer Chip Ganassi händeringend nach einem Sponsor. Weil es diesen Stand heute noch nicht gibt, muss sich Shootingstar Karam womöglich damit abfinden, ein Jahr bei einem anderen Team zu überbrücken oder sogar ein Jahr IndyCar-Pause einzulegen.

Beim Team Penske sind Juan Pablo Montoya, Helio Castroneves, Will Power und Simon Pagenaud für eine weitere Saison als Vier-Wagen-Team gesetzt. Bei Andretti Autosport bleiben Marco Andretti, Carlos Munoz und Ryan Hunter-Reay an Bord. Ob das vierte Auto, das für den im August 2015 in Pocono tödlich verunglückten Justin Wilson vorgesehen war, von einem anderen Fahrer übernommen oder aber stillgelegt wird, ist noch offen. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang einmal mehr das Budget.

Rahal Letterman Lanigan Racing vertraut für ein weiteres Jahr auf die Dienste von Graham Rahal, was nach der bisher stärksten Saison in der Karriere des Sohnes von Teammitbesitzer Bobby Rahal alles andere als eine Überraschung ist. In der Saison 2015 war der junge Rahal mit Ausnahme des Indy 500 (wo Oriol Servia im zweiten Rahal-Honda saß) Einzelkämpfer. Im Hinblick auf 2016 ist der amtierende Indy-Lights-Champion Spencer Pigot für mindestens drei IndyCar-Rennen im zweiten Rahal-Boliden gesetzt.


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Bei CFH Racing geht der in der Saison 2015 so überzeugend aufgetretene Josef Newgarden in eine weitere Saison - nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass bei den absoluten Topteams kein Cockpit frei ist. Während Newgarden wie gehabt die komplette Saison fährt, gibt es bezüglich des zweiten CFH-Chevy noch offene Fragen. Dass die Ovalrennen einmal mehr von Teammitbesitzer Ed Carpenter bestritten werden, steht fest. Wer auf den permanenten Rundkursen und den Stadtkursen zum Einsatz kommt, ist aber noch nicht geklärt, denn ob Luca Filippi eine Zukunft im Team hat, ist offen.

Denkbar ist zum aktuellen Zeitpunkt auch die Variante, dass CFH lediglich bei den Ovalrennen als Zwei-Wagen-Team auftritt. Klar ist hingegen, dass A.J. Foyt Enterprises an der Fahrerpaarung Takuma Sato und Jack Hawksworth festhält. Bei Bryan Herta Autosport steht Gabby Chaves - Rookie des Jahres 2015 - kurz vor der Bekanntgabe für eine zweite Saison. Einen zweiten Herta-Boliden wird es Stand heute allerdings auch 2016 nicht geben.

Die interessantesten noch offenen Cockpits finden sich bei Schmidt/Peterson Motorsports (SPM) und bei KV Racing. Während James Hinchcliffe dank erfolgreicher Genesung von seinen schweren Beinverletzungen infolge des Horrorcrashs im Mai 2015 in Indianapolis als Nummer-eins-Fahrer bei Schmidt gesetzt ist, gibt es für den zweiten Schmidt-Honda inzwischen zwei Kandidaten: den Briten Jack Harvey und den Russen Michail Aljoschin. Derzeit sieht es eher danach aus, dass Aljoschin dank Sponsorengeldern von SMP den Zuschlag erhält. Im Falle einer Vertragsunterzeichnung wäre es für den SMP-Schützling die zweite IndyCar-Saison bei SPM nach 2014.


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Bei KV gilt Sebastien Bourdais für eine weitere Saison gesetzt, wenngleich die offizielle Bestätigung noch auf sich warten lässt. Die spannendere Frage betrifft das zweite Auto des Teams. Für den Fall, dass dieses zum Einsatz kommt, könnte sich hier eine Chance für Sage Karam auftun, in der Saison 2016 doch IndyCar-Rennen zu bestreiten. Für 2017 spekuliert der Youngster aus der Andretti-Stadt Nazareth fest mit einem Stammcockpit bei seinem bisherigen Arbeitgeber Chip Ganassi Racing.

Komplett offen ist die Sachlage wie so oft bei Dale Coyne Racing. Zum aktuellen Zeitpunkt gilt es allen voran die Frage zu klären, ob man 2016 weiterhin als Zwei-Wagen-Team auftritt oder notgedrungen auf ein Ein-Wagen-Team zurückrüsten muss. Die Fahrerfrage kann derzeit ebenfalls alles andere als sicher beantwortet werden. Gute Chancen werden Conor Daly eingeräumt. Der 23-jährige US-Amerikaner wusste im vergangenen Jahr bei seinem Last-Minute-Einsatz in Long Beach zu überzeugen und soll noch im Dezember in Sebring für Coyne testen. Auch Jack Harvey könnte eine Option sein, sollte er bei Schmidt nicht den gewünschten Deal zustande bringen. Derweil ist die Zukunft von Tristan Vautier, der einen Großteil der IndyCar-Saison 2015 für Coyne bestritt, offen.

Für den Höhepunkt der IndyCar-Saison 2016 - die 100. Auflage des Indy 500 - wird das eine oder andere Team traditionell ein zusätzliches Auto an den Start bringen beziehungsweise nur bei diesem Rennen antreten. So setzt Jonathan Byrd's Racing wie schon 2015 einmalig einen Dallara-Chevy für Bryan Clauson ein. In der vergangenen Woche wurde zudem bestätigt, dass KV Racing unter dem Banner von Team Murray einen zusätzlichen Dallara-Chevy für Matt Brabham an den Start bringt.