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Rundkurs-Test in Indy: Fahrer nicht restlos begeistert

Neben Graham Rahal unterzog auch Ryan Briscoe den Infield-Kurs in Indianapolis einer gründlichen IndyCar-Prüfung - Umbau nicht ausgeschlossen

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch begaben sich sowohl Graham Rahal (Rahal-Honda) als auch Ryan Briscoe (Panther-Chevrolet) auf den Infield-Kurs des Indianapolis Motor Speedway, um diesen mit ihren IndyCar-Boliden zu befahren. Getestet wurde sowohl die ehemalige Formel-1-Variante (im Uhrzeigersinn) wie sie noch vor wenigen Wochen von der Grand-Am-Serie befahren wurde als auch die MotoGP-Variante (gegen den Uhrzeigersinn) wie sie von den Zweirad-Piloten seit fünf Jahren genutzt wird.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal

Graham Rahal bezeichnet das Indy-Infield als "grundsätzlich nicht schlecht" Zoom

"Wenn man im Uhrzeigersinn fährt, ist das Gefühl ein völlig anderes", ist Briscoe aufgefallen. Nach Ansicht des Australiers gibt es "ein, zwei Stellen, die verändert werden könnten, um bessere Überholmöglichkeiten zu schaffen". Rahal sieht es ähnlich: "Es ist schon etwas anderes, wenn man die Strecke andersherum befährt."

Der Sohn des dreifachen IndyCar-Champions Bobby Rahal sieht in der Infield-Konfiguration "grundsätzlich keine schlechte Strecke", bemängelt aber genau wie Briscoe die fehlenden Überholmöglichkeiten. "Im Grunde gibt es nur zwei Stellen, an denen man es versuchen kann", spricht Rahal das Ende der Start/Ziel- und das Ende der Gegengeraden an.

Ziel der Testfahrten war es, herauszufinden, inwiefern das Infield für ein IndyCar-Rennen taugt und falls nicht, welche Veränderungen an der Strecke vorgenommen werden müssen, um ein Indianapolis-Rennen abseits des im Oval ausgetragenen Indy 500 veranstalten zu können. "Wir wollten die Rennstrecke so wie sie ist, unter die Lupe nehmen", sagt IndyCar-Rennchef Derrick Walker und merkt in diesem Zusammenhang an, dass es "eine ganze Reihe von Ideen gibt, wie man die Rennen auf diesem Kurs spannender gestalten könnte".

Ryan Briscoe

Panther-Pilot Ryan Briscoe ausgangs Kurve vier der MotoGP-Streckenvariante Zoom

"Der Indianapolis Motor Speedway und die IndyCar-Führung wollen Vorschläge haben", bestätigt Rahal und gesteht, dass er seine ursprüngliche Meinung nach den Testfahrten korrigieren musste: "Als ich hier herkam, dachte ich, dass wir das Oval überhaupt nicht einbeziehen sollten. Wir sollten Turn 1 nicht nutzen. Jetzt aber bin ich der Meinung, dass genau diese Kurve die Rennen interessant machen könnte. Der Führende könnte in der letzten Runde selbst mit acht Fahrzeuglängen Rückstand noch abgefangen werden. So extrem ist der Windschatten auf der Start/Ziel-Geraden."

Da es jedoch auf dem übrigen Teil der Runde hinsichtlich Überholmöglichkeiten schlecht aussieht, denkt man in Indianapolis nun über Umbaumaßnahmen in der Größenordnung von 100 Millionen US-Dollar nach. Diese sollen im Idealfall nicht nur den IndyCar-, sondern auch den MotoGP-Piloten zugute kommen. Schließlich meldeten auch die Zweirad-Asse in den vergangenen Jahren regelmäßig Kritik am Layout an.

Für die Zukunft ist ein IndyCar-Rennen auf dem Infield-Kurs nach wie vor im Gespräch. Ob es allerdings schon in der Saison 2014 soweit sein wird, bleibt abzuwarten und wird in erster Linie davon abhängen, wann und in welchem Umfang etwaige Umbaumaßnahmen starten.