Rundkurs-Test in Indy: Rahal erhält den Zuschlag
Graham Rahal befährt am Mittwoch kommender Woche zu IndyCar-Testzwecken die beiden Rundkurs-Varianten des Indianapolis Motor Speedway
(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch kommender Woche ist es soweit: Erstmals seit den Testrunden des unvergessenen Dan Wheldon im Sommer 2011 wird wieder ein IndyCar-Bolide das Infield des Indianapolis Motor Speedway unter die Räder nehmen. Für den Test in der kommenden Woche wurde Rahal-Pilot Graham Rahal ausgewählt.

© IndyCar
Graham Rahal: Kommende Woche in Indy mal nicht auf dem Ovalkurs unterwegs Zoom
Der Hintergrund der Maßnahme ist klar: Die IndyCar-Führung rund um den neuen Rennchef Derrick Walker möchte evaluieren, inwiefern das Infield des legendären 2,5-Meilen-Ovals für ein IndyCar-Rennen geeignet ist. Zu diesem Zweck wird Rahal sowohl die 4,078 Kilometer lange Formel-1-Variante inklusive Turn 1 des Ovals (im Uhrzeigersinn) als auch die 4,218 Kilometer lange MotoGP-Variante ohne Turn 1 des Ovals (gegen den Uhrzeigersinn) befahren.
"Ich freue mich, für diesen Test ausgewählt worden zu sein und möchte meinen Beitrag leisten wenn es darum geht, herauszufinden, wie sich ein IndyCar auf dem Rundkurs benimmt", kommentiert Graham Rahal. Für den 24-Jährigen ist das Infield des Indianapolis Motor Speedway kein unbekanntes Terrain. So bestritt der Sohn des dreifachen IndyCar-Champions Bobby Rahal das dortige Indy-Lights-Rennen des Jahres 2006 und beendete dieses von der Pole-Position kommend auf Platz zwei.

© Repsol
Auch die gegen den Uhrzeigersinn führende MotoGP-Variante wird getestet Zoom
Vorausgesetzt, die Testfahren von Rahal verlaufen positiv und die Eindrücke stellen die IndyCar-Oberen zufrieden, dann könnte schon im Kalender für die IndyCar-Saison 2014 ein zweites Indianapolis-Rennen neben dem Saisonhöhepunkt Indy 500 auftauchen. Dieses würde dann auf einer der beiden Rundkurs-Varianten über die Bühne gehen.
Falls sich die Pläne für ein Rennen zerschlagen sollten, dann könnte das Infield zumindest für Testfahren herangezogen werden, wie Derrick Walker in Aussicht stellt: "Testfahren wären eine Möglichkeit, vor allem wenn man bedenkt, wie viele Teams in Indianapolis ansässig sind." Die Eindrücke der kommenden Woche gilt es allerdings erst abzuwarten.
Geteilte Meinungen über zweites Rennen in Indianapolis
Im Fahrerlager gehen die Meinungen bezüglich eines IndyCar-Rennens auf einem der beiden Infield-Kurse auseinander. So verurteilt der viermalige IndyCar-Champion und dreimalige Indy-500-Sieger Dario Franchitti die Idee auf das Schärfste. "Ich bin kein Fan davon. Das Indy 500 ist etwas ganz Besonderes. Ein Rennen auf dem Rundkurs würde dieses Event extrem schwächen", argumentiert der Schotte gegenüber 'Autosport' und unterstreicht nachhaltig: "Neuen Dingen stehe ich grundsätzlich offen gegenüber. Dieser Idee aber nicht."

© IndyCar
Dario Franchitti hält nichts von den Indy-Rundkurs-Plänen von Walker und Co. Zoom
Unterdessen würde Helio Castroneves - seines Zeichens ebenfalls dreifacher Indy-500-Sieger - den Rundstrecken-Plänen zumindest eine Chance geben. "Natürlich hat das Indy 500 eine Menge Tradition, aber die Zeiten ändern sich. Wir sprechen hier von einer großartigen Anlage. Nur einmal pro Jahr dort zu fahren, ist eine Verschwendung", findet der Brasilianer gegenüber 'Autosport' in Bezug auf den Gesamtkomplex Indianapolis Motor Speedway mitsamt des renntauglichen Infields.
"Es wäre eine komplett andere Variante des Rennsports in Indianapolis. Einen Versuch ist es wert", sieht Castroneves ein mögliches IndyCar-Rennen im Infield positiv und stellt klar, dass seiner Ansicht nach ein zweites Indianapolis-Rennen dem Saisonhöhepunkt keinen Abbruch tun würde: "Das Indy 500 wird immer etwas Besonderes bleiben."

