Push-to-Pass mit Zeitlimit: Regeländerungen für die IndyCar

Ein Zeitlimit für den Push-to-Pass-Boost und ein Gruppen-Qualifying in Detroit: Dies und mehr gehört zu den Reglementsänderungen der IndyCar-Serie 2017

(Motorsport-Total.com) - Die IndyCar-Serie hat vor der Saison 2017 einige Änderungen am Sportlichen und Technischen Reglement vorgenommen, die den Sport in der Meisterschaft verbessern sollen. Unter anderem wurde eine Anpassung des Push-to-Pass-Systems vorgenommen, mit dem die Fahrer mittels Zusatzschub eine bessere Überholchance bekommen sollen.

Titel-Bild zur News: Simon Pagenaud

Am Start darf kein Push-to-Pass-Boost mehr verwendet werden Zoom

War es bislang so, dass Fahrer auf Stadt- und Rundkursen eine vorher festgelegte Anzahl an Boosts hatten, so ist das System nun auf Zeit ausgelegt: 200 Sekunden lang kann der Boost, der rund 60 PS bringt, nun eingesetzt werden - in St. Petersburg, Detroit und Sonoma ist er jedoch auf 150 Sekunden begrenzt.

Drückt ein Fahrer den Push-to-Pass-Knopf, erhöht sich der Ladedruck des Turboladers um 15 Kilopascal auf 165 Kilopascal. Der Boost deaktiviert sich nach einer bestimmten Zeit selbst, die von der Länge der Hauptgeraden einer Strecke abhängig ist. Allerdings können die Piloten den Boost nun schon vorher deaktivieren, um Zeit zu sparen und sie später zu nutzen. Genutzt werden kann der Boost jedoch weder am Start oder bei einem Restart, außer dieser wird in den letzten zwei Rennrunden durchgeführt.

Neben der Push-to-Pass-Anpassung wurden noch einige Veränderungen bei den Zeitplänen und am Reifenreglement vorgenommen. "IndyCar hat sich mit den Beteiligten - Teams, Fahrern und Eventpromotern - beraten, um die Wochenendpläne neu zu definieren und für alle den größten Wert und die meiste Aufregung zu schaffen", so IndyCar-Präsident Jay Frye. "Die Änderungen sind subtil, werden das Rennerlebnis aber für alle verbessern - speziell für die Fans."


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Die Änderungen 2017 im Überblick:

1. Zeitlimit bei Push-to-Pass: Der Zusatzboost ist auf Stadt- und Straßenkursen nun durch ein Zeitlimit begrenzt anstatt durch eine Nutzungsanzahl. Die Events in St. Petersburg, Detroit und Sonoma besitzen ein Zeitlimit von 150 Sekunden, auf allen anderen Kursen beträgt es 200 Sekunden. Fahrer können die vorprogrammierte Boostlänge vorher abbrechen, um Zeit zu sparen. Push-to-Pass ist bei Rennstart und Restart nicht verfügbar, außer der Restart fällt in die letzten beiden Rennrunden.

2. Mehr rote Reifen: Auf Stadt- und Rundkursen bekommt jeder Fahrer einen Satz der weichen roten Reifen mehr. Teams sollen die Performanceunterschiede zu den normalen Reifen vor der Qualifikation dadurch besser einschätzen können. Nach der ersten Trainingssession muss ein Satz Reifen zurückgegeben werden (entweder rot oder schwarz), nach der zweiten Session ein Satz der anderen Mischung.

3. Standardisierte Trainingszeiten: Trainingssessions auf den meisten Rund- und Stadtkursen finden nun einheitlich um 11 Uhr und 15 Uhr Ortszeit statt und dauern jeweils 45 Minuten.


Fotostrecke: IndyCar: Fahrer & Teams 2017

4. Neuer Zeitplan Indianapolis: Der Event auf dem Rundkurs von Indianapolis wird auf zwei Tage komprimiert. Alle Sessions finden am Freitag und Samstag (12. und 13. Mai 2017) statt.

5. Gruppen-Qualifying in Detroit: Beim Doppelevent im Belle Isle Park wird es für beide Rennen ein Qualifying in zwei Gruppen geben, die anhand der Trainingszeiten aufgeteilt werden. Jede Gruppe bekommt zwölf Minuten Zeit, davon werden fünf Minuten Grün garantiert. Sollte ein Fahrer eine rote Flagge auslösen, werden seine beiden besten Zeiten gestrichen, und er darf nicht weiter an der Qualifikation teilnehmen. Für die Schnellsten einer jeden Gruppe gibt es einen Punkt in der Gesamtwertung.

6. Zweimal Qualifying und Rennen am selben Tag: Das Qualifying auf den beiden Ovalen Phoenix Raceway und Gateway Motorsports Park wird am selben Tag wie die beiden Samstagabendrennen abgehalten. Der erste Tag der beiden Zwei-Tages-Events ist dem Training vorbehalten. Die zweite Session davon findet im selben Zeitrahmen wie das Rennen statt.