• 09.05.2013 12:24

  • von Pete Fink

Pippa Mann: Der Kampf hat sich gelohnt

Nach fast zwei Jahren IndyCar-Pause hat Kämpfernatur Pippa Mann die Rückkehr geschafft: Über die Unterschiede zu Europa und Danica Patrick

(Motorsport-Total.com) - Nach Simona de Silvestro und Ana Beatriz ist Pippa Mann die dritte Pilotin, die das diesjährige Indy 500 in Angriff nehmen wird. Die Rückkehr war ein extrem hartes Stück Arbeit für die 29-jährige Britin, denn ihr bis dato letztes IndyCar-Rennen fuhr sie im Oktober 2011 in Las Vegas, bei dem ihr Landsmann Dan Wheldon ums Leben kam. In diesen furchtbaren Massencrash war auch Manns Auto verwickelt, doch sie entkam dem Horrorszenario mit einer Handverletzung.

Titel-Bild zur News: Pippa Mann

Pippa Mann bei ihrem ersten Indy-500-Einsatz im Jahr 2011

Im Jahr 2012 kam es zu keinem einzigen IndyCar-Einsatz, weshalb sie diese Saison in ihrer Kolumne bei 'Racer.com' auch als "brutal" bezeichnete. Immer wieder stand sie dicht vor einem Engagement, zum Beispiel bei Dale Coyne Racing am Bump-Day von Indianapolis, aber immer wieder kam etwas dazwischen: "Irgendwann war es soweit, dass ich mich daran gewöhnt hatte, wenn es nicht geklappt hat", schreibt Mann. "Es wurde irgendwie zur Routine."

Auch ein lukratives Angebot ihres aktuellen Sponsors, im Winter in die NASCAR zu wechseln, lehnte sie ab, "weil ich nicht mit dem Herzen dabei gewesen wäre." So nahm sie erneut Schwung auf, die rund vier Millionen US-Dollar aufzutreiben, die eine komplette IndyCar-Saison kostet. Trotz aller Rückschläge an der Sponsorenfront "blieb ich nach außen hin positiv und machte mich hinter den Kulissen an die Arbeit." Eine echte Kämpfernatur.

Im Alter von 12 Jahren begann sie mit dem Kartsport. Mit 17 sagte sie ihrer britischen Heimat "Goodbye" und ging nach Italien. Doch schnell erkannte sie, dass sie als weibliche Pilotin in den USA bessere Chancen haben würde, obwohl sie es in Europa bis zur Renault World Series (2007 und 2008) geschafft hatte. Der Grund war klar: In den USA hatten Sarah Fisher und später vor allem Danica Patrick wertvolle Vorarbeit für die Akzeptanz weiblicher Piloten geschaffen.

Neue Erfahrung in den USA

"Danica war schon ein wenig ein Glamour-Girl und eine Zeitlang war das auch etwas Neues", sagte Mann vor einiger Zeit dem britischen 'Independent'. "Aber sie setzte sich durch, weil sie fahren kann. Das macht es für uns alle einfacher, denn die Menschen realisieren, dass es nicht darum geht, ob du ein Junge oder ein Mädchen bist. Es geht darum, was du mit dem Auto machen kannst. Das war für mich eine ganz neue Erfahrung, denn in Europa habe ich mich, wenn überhaupt, gerade einmal akzeptiert gefühlt.

Pippa Mann

Mai 2011: Pippa Mann in ihrem Conquest-Dallara mit der Startnummer 36 Zoom

"In Indianapolis hat diese Frage nichts mit deinem Geschlecht zu tun. Es geht nur um mich als ein Rennfahrer und das ist ein tolles Gefühl." Auch die europäischen Medien spielen dabei eine Rolle: "Deren Reaktion ist viel extremer. Wenn ich ein gutes Rennen fahre, dann bin ich die Reinkarnation von Ayrton Senna. Wenn ich ein schlechtes Rennen fahre, dann sollte ich sofort zurück in die Küche. So ist es in den USA eben nicht."

Nun steht für die gebürtige Londonerin also das zweite Indy 500 nach der Saison 2011 an. Damals qualifizierte sie einen Conquest-Dallara von Eric Bachelaert auf Startplatz 31 und kam mit zwei Runden Rückstand auf Platz 20 ins Ziel. Die Trainingsfahrten zum Saisonhöhepunkt der IndyCars beginnen an diesem Wochenende, die Qualifikation geht am Wochenende darauf über die Bühne. Das 97. Indy 500 steigt am 26. Mai 2013.

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