Patrick: Die NASCAR sieht ganz genau hin

(Motorsport-Total.com) - Danica Patrick hat mit ihrem historischen Sieg von Motegi damit begonnen, die jahrelang manifestierten Grundfeste im amerikanischen Motorsport ein klein wenig ins Wanken zu bringen. Der Grund ist ein ganz einfacher, denn was dem Giganten NASCAR fehlt, ist genau solch eine Attraktion eines weiblichen Piloten, der unter Umständen das eine oder andere Rennen gewinnen kann.

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Über Danica Patrick wird auch in der NASCAR-Garage diskutiert

Daher wurde auch eine kleine, eigentlich unbedeutende Geschichte wieder hervorgeholt, als Patrick vor zwei Wochen plötzlich in Phoenix als Gast von Jack Roush in der NASCAR-Garage auftauchte. Die Sprint-Cup-Piloten jedenfalls zeigten sich in Talladega einstimmig vom Patrick-Sieg begeistert.#w1#

Tony Stewart, seines Zeichen ehemaliger IRL-Champion und zweifacher NASCAR-Titelträger, bezeichnete den Patrick-Sieg etwa als "längst überfällig. Sie war bisher in jeder Art des Rennsports erfolgreich und ich sehe keinen Grund, warum sie nicht auch hier erfolgreich sein könnte."

Auch Jeff Burton gab sich beeindruckt und relativierte das Argument, dass der Patrick-Sieg nur aufgrund eines Benzinpokers zustande gekommen sei. "Man kann nicht behaupten, dass sie nur wegen dem Sprit gewonnen hat. Jimmie Johnson hat das in Phoenix gemacht, also gebt ihr bitte eine Chance."

Ein NASCAR-Engagement sieht der aktuelle Tabellenführer jedoch kritisch. "Das ist nicht so einfach, wenn man aus dem Formelsport kommt. Ich weiß nicht, ob sie das bewältigen können würde. Am besten man fragt Juan Pablo Montoya, wie schwer das Ganze ist."

Patrick hat die NASCAR-Türe nie geschlossen

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Könnte Dancia Patrick auch in der NASCAR gewinnen? Zoom

Für Jeff Gordon hat der Patrick-Sieg zunächst vor allem Auswirkungen auf die ganze IndyCar-Serie. "Sie hat bewiesen, dass sie eine gute Pilotin ist", so der vierfache NASCAR-Champion, der in seiner Jugend selbst ein hervorragender Formelpilot war. "Sie hat ein sehr gutes Team und nun ist viel Druck von ihren Schultern genommen worden. Es hat viel Wirbel gegeben und die ganze Saison war bisher schon sehr interessant. Das gibt allen eine Menge Schwung."

Danica Patrick selbst hat übrigens nie einen Hehl daraus gemacht, dass sie die NASCAR irgendwann durchaus als eine interessante Option ansehen würde. "Ich stecke knietief in der IndyCar-Serie", betonte die 26-Jährige. "Aber wenn dein Vertrag ausläuft, dann wäre man ein Idiot, wenn man nicht alle relevanten Optionen ausloten würde."

Wann dieser Zeitpunkt gekommen ist, ist derzeit nicht klar. Ihr Hauptsponsor Motorola ist vertraglich bis Ende 2009 an das Andretti-Green-Team gebunden und daher kann man davon ausgehen, dass dieser Termin auch für Patrick gilt. "Die Türe zur NASCAR wurde nie geschlossen", betonte Patrick in Kansas vielsagend.

Auch Jack Roush, dessen Gast der neue IndyCar-Superstar in Phoenix war, hatte nach einigen Gesprächen einen hochinteressanten Kommentar abzugeben: "So wie ich das verstanden habe, hat Danica durchaus Interesse am StockCar-Sport. Jeder Sponsor und jeder Owner, der an einer etwas diversifizierten Situation interessiert ist, sollte sich Danica ganz genau ansehen."

Fakt ist nach den Motegi-Ereignissen ganz offensichtlich, dass NASCAR durchaus den Medienwirbel um Patrick mit Argusaugen verfolgt. Die Wiedervereinigung hat die Position den Formelsports gegenüber dem StockCar-Giganten bereits erheblich gestärkt, und die Rennamazone aus dem Andretti-Green-Team ist derzeit mit Sicherheit einer der gefragtesten Aktiven.