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Kansas: Wheldon profitiert von Dixons Pech
Dan Wheldon gewann nach genau einem Jahr wieder einmal ein IndyCar-Rennen, weil er vom Boxenpech seines Ganassi-Kollegen Scott Dixon profitierte
(Motorsport-Total.com) - Dan Wheldon wiederholte seinen Vorjahressieg von Kansas, weil er vom Pech seines Ganassi-Teamkollegen Scott Dixon profitieren konnte. Tony Kanaan sicherte sich und seinem Andretti-Green-Team Platz zwei, während Danica Patrick mit einem Aufhängungsproblem aufgeben musste.

© IRL
Das Podium von Kansas: Tony Kanaan, Dan Wheldon und Scott Dixon
Dixon und Wheldon zeigten von Beginn an, dass ihre Leistungen aus der Qualifikation kein Zufall war, denn das Ganassi-Duo donnerte spielend leicht vorne weg, und kontrollierte in der Folge das Geschehen beim RoadRunner Turbo Indy 300 fast nach Belieben.#w1#
Long-Beach-Sieger Will Power (KV Racing) sorgte in Runde 23 gleich für eine doppelte Schrecksekunde, als er nach einem Dreher samt Mauereinschlag eine Gelbphase auslöste, die dann äußerst kurios verlaufen sollte: Marty Roth verlor sein Fahrzeug in der Boxengasse aus der Kontrolle, und spießte einen Mechaniker von Tomas Scheckter (Luczo-Dragon) förmlich auf, der gerade mit einem Reifenwechsel beschäftigt war.
Zu allem Überfluss fuhr Roth dem Mann am rechten Vorderreifen Scheckters bei seinem Korrekturversuch noch einmal über den Fuß, was dem kanadischen Piloten einen etwas erbosten Klaps auf den Sturzhelm einbrachte. Ernsthaft verletzt wurde Gott-sei-Dank niemand. Milka Duno (Dreyer & Reinbold) wollte da nicht zurückstecken, und zeigte kurze Zeit später ebenfalls eine Pirouette in der Boxengasse.
Ganassi-Duo klar überlegen

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Kurios: Ein Luczo-Dragon-Mechaniker klopft Marty Roth auf dessen Helm Zoom
Der Respektabstand der Verfolger betrug zu Rennhalbzeit bereits über sieben Sekunden. Ed Carpenter (Vision), Ryan Briscoe (Penske) und Tony Kanaan (Andretti-Green) bildeten ein Trio, hinter dem das restliche Feld mit weiteren 13 Sekunden Distanz herfuhr.
All dies war jedoch plötzlich wieder Makulatur, als Ernesto Viso (HVM) und der unglückliche Scheckter aneinander gerieten. Denn nach dem folgenden Restart zeigte sich ein leicht verändertes Bild. Die Ganassi-Zwillinge Dixon und Wheldon lagen zwar weiterhin in Front, doch dieses Mal konnten sie Kanaan, sowie das Penske-Duo Briscoe und Castroneves nicht so leicht abschütteln.
Es folgte das Vision-Team mit Carpenter und A.J. Foyt, während Danica Patrick, Marco Andretti und Hideki Mutoh - die restlichen drei AGR-Piloten - derweil einträchtig auf den Postionen acht bis zehn lagen. Bester ehemaliger ChampCar-Pilot war nach dem Zurückfallen Visos nun Justin Wilson (Newman/Haas) als Zwölfter.
Die Motegi-Siegerin kämpfte sichtlich mit einem untersteuernden Auto und erlebte in Runde 138 einen zusätzlichen kurzen Schreckmoment, als sie beim Überrunden von Mario Moraes (Dale Coyne) und dem gleichzeitig attackierenden Marco Andretti auf die ganz äußere Spur gedrängt wurde, weswegen sie abrupt vom Gas gehen musste und massiv an Boden verlor. Ihr endgültiges Aus kam dann mit einem Aufhängungsproblem beim nächsten Stopp.
Dixons Pech ist Wheldons Glück

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Dan Wheldon gewinnt in Kansas etwas glücklich für Chip Ganassi Zoom
Dann hatte der Spitzenreiter großes Pech, denn just in dem Moment, als Dixon an die Box zum Tanken kam, zerlegte Buddy Rice mit einem mächtigen Reifenschaden seinen Dreyer-&-Reinbold-Dallara. Der Neuseeländer war am gesamten Kansas-Wochenende der dominierende Mann und hatte nun Glück im Unglück, dass er keine komplette Runde verlor.
27 Runden verblieben Dixon schließlich, um von Platz sieben noch so weit wie möglich nach vorne zu kommen, während an der Spitze Wheldon und Kanaan natürlich profitierten. Marco Andretti war beim Restart ein relativ leichter Gegner für Dixon, doch Mutoh, Briscoe und Castroneves machten sich jetzt richtig breit auf dem 1,5 Meilenoval von Kansas City.
Zehn Umläufe benötigte Dixon, um sich an diesem Trio vorbei wieder auf Position drei zu platzieren, doch Wheldon und Kanaan waren vorne bereits um viereinhalb Sekunden enteilt. Der Brasilianer konnte sich zwar im Windschatten des Ganassi-Piloten halten, an einen Angriff auf den übermächtigen Briten war jedoch nicht zu denken.
So musste sich Dixon schließlich zähneknirschend mit Platz drei zufrieden geben, doch dahinter tobte ein beinharter Kampf um die Plätze. Castroneves rang im Finale von Kansas einen aufmüpfigen Marco Andretti um Haaresbreite nieder, Hideki Mutoh erreichte Gleiches mit Ryan Briscoe.
Justin Wilson führte als Neunter die ehemalige ChampCar-Riege an, doch bemerkenswerter als diese Platzierung ist die Tatsache, dass der Newman/Haas-Pilot nach 200 Umläufen lediglich eine Runde Rückstand auf die Spitze aufwies - und das trotz teilweise langer Grünphasen. In der Gesamtwertung führt weiterhin Castroneves vor Dixon und Kansas-Sieger Wheldon.

