• 28.12.2011 15:48

  • von Pete Fink

Neues IndyCar: Ganassi bewahrt Ruhe

Weder Dario Franchitti noch Chip Ganassi lassen sich von den Problemen des DW12 beeindrucken: "Neue Autos stellen keine Rundenrekorde auf"

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2011 geht zu Ende und damit auch die Ära des alten Dallara-Chassis. Es dürfte kaum ein Zweifel daran bestehen, dass den IndyCars in den kommenden Wochen und Monaten eine große Aufgabe bevorsteht: Der neue DW12, das Next-Generation IndyCar, muss funktionieren. Bis zum Saisonstart in St. Petersburg am 25. März 2012 werden also viele Testkilometer abgespult werden.

Titel-Bild zur News: Dario Franchitti

Chip Ganassi und Dario Franchitti: Drei IndyCar-Titel in Folge

Dario Franchitti und zuletzt Scott Dixon übernahmen dabei einen Großteil der bisherigen Entwicklungsarbeit für Honda. Das Thema ist klar: Der neue DW12 performt speziell auf den schnellen Ovalen noch nicht wie gewünscht. Im Hause von Honda-Flagschiff Ganassi gibt man sich zuversichtlich. "Wir können die Probleme lösen", zeigte sich Franchitti auf der offiziellen IndyCar-Meisterfeier kurz vor Weihnachten überzeugt.

Auch er habe mitbekommen, dass sich bereits die Presse und die Medien mit dem Thema DW12 auseinander setzt. Der Schotte verspricht: "Wir werden die nicht vorhandene Balance hinbekommen. Aber es wird wichtig sein, dass uns die Serie einen Ermessensspielraum einräumt, sodass wir das Auto an unterschiedliche Fahrstile anpassen können." Wie es im Ganassi-Team bei Franchitti und Scott Dixon der Fall ist.

"Es ist eine Sache zu sagen, dass alle dasselbe Material fahren müssen. Aber dies wird einigen Piloten gefallen und anderen schaden." Franchittis Forderung lautet also: "Das Auto muss den Ermessensspielraum bekommen, dass man es an unterschiedliche Fahrstile anpassen kann. Das ist es, was mich derzeit am meisten beunruhigt. Jetzt scheint das Auto meinem Stil zu liegen, aber da muss die Serie noch etwas nachlegen. Nur dürfen sie uns nicht in eine winzige Box pressen.

Dan Wheldon

Dario Franchitti glaubt: Die Probleme des DW12 sind lösbar Zoom

Auch Chip Ganassi bewahrt Ruhe. "Meiner Meinung nach sollten wir uns alle daran erinnern, dass auch die Entwicklung des Autos, das wir gerade in Rente geschickt haben, zwei oder drei Jahre lang gedauert hat. Und als wir damals in der CART-Serie jedes Jahr neue Autos bekommen haben, waren dies ja nur Weiterentwicklungen bestehender Fahrzeuge. Unser neues Auto jetzt ist aber schon so etwas wie eine Revolution. Es benötigt etwas Zeit, das Auto für alle passend zu machen und eben nicht nur für ein oder zwei Teams."

Für Ganassi ist dies "ein Prozess, den wir abarbeiten müssen. Es kann ja nicht das Ende der Welt bedeuten, wenn das neue Auto aus dem Stand nicht das Performance-Level eines Fahrzeugs erreicht, das zwölf Jahre lang weiterentwickelt worden ist." Anders formuliert: "Vielleicht ist es gar nicht schlecht, wenn wir alle ab und zu eine Dosis Realität bekommen. Neue Autos fallen nicht vom LKW und stellen Rundenrekorde auf."