• 14.12.2011 19:57

  • von Pete Fink

DW12: Dallara rüstet zweimal nach

Angesichts der hartnäckigen Probleme mit dem DW12 will Dallara eine neue Aufhängung und - falls nötig - ein neues Aero-Kit bereit stellen

(Motorsport-Total.com) - Homestead und nun Sebring. Die Testfahrten mit dem neuen Dallara DW12 laufen auch kurz vor Weihnachten noch auf Hochtouren. Aus gutem Grund. Die Handlingsprobleme des Next-Generation IndyCar sind mittlerweile genauso bekannt wie die Tatsache, dass das neue Auto auf den Ovalen die erwarteten Top-Speeds nicht erreichen kann. Dallara will nun nachrüsten.

Titel-Bild zur News: Dallara DW12

Der Dallara DW12 und seine Probleme: Dallara will nun nachrüsten

In Homestead wurden diese Woche leichtere Getriebeteile verwendet und Ballast in den Vorderbau eingefügt. Das führte dazu, dass die Gewichtsverteilung von bislang 41:59 auf etwa 43:57 abgeändert wurde. Die Piloten sprechen von einem Schritt nach vorne, denn bisher verhielt sich der DW12 am Kurveneingang stark übersteuernd und am Kurvenausgang stark untersteuernd.

Dallara reagiert trotzdem und setzte die Teams am Dienstag darüber in Kenntnis, dass man eine neue Aufhängung liefern werde. Mit komplett neu konstruierten Querlenkern hofft man den Radstand des DW12 so verändern zu können, dass eine Gewichtsverteilung in Richtung 45:55 möglich ist. Einen größeren Radstand schlug bereits Scott Dixon nach den Fontana-Tests vor.

Zusätzlich will man dem DW12 im Windshear-Windkanal in North Carolina auf den Zahn fühlen. Dieser Windkanal ist im Besitz aller Vergleichsdaten des alten Dallara-Chassis. Sollten sich dort die aerodynamischen Defizite des DW12 bestätigen, ist Dallara darauf vorbereitet, bis zum Beginn der Ovalrennen ein komplett neues Aero-Kit zu konstruieren.

"Ich möchte Dallara dafür danken, dass sie die Probleme nun direkt anpacken", sagte IndyCar-Chef Randy Bernard gegenüber 'Speed.com'. "Sie hätten es sich leicht machen können, in dem sie sich mit den Problemen gar nicht auseinander gesetzt hätten. Aber ich freue mich, wie intensiv sie mit den IndyCars zusammen arbeiten und welche Lösungsvorschläge sie präsentiert haben."

Das Positive daran ist, dass die Probleme des DW12 vor allem im Bereich der IndyCar-Ovale liegen. Bis Ende April 2012 wird jedoch nur auf Rundkursen beziehungsweise Straßenkursen gefahren, auf denen sich das neue Auto bislang nahezu problemlos präsentierte. Es bleibt also noch Zeit, trotzdem steht den Teams ab Januar 2012 eine Menge Testarbeit ins Haus.