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  • 08.12.2011 18:17

  • von Pete Fink

DW12-Kritik: Dallara schlägt zurück

Laut Dallara liegen die Oval-Probleme des neuen IndyCars nicht an der Konstruktion, sondern an vielen kleinen Komponenten

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Wochen musste sich Dallara eine Menge Kritik zum neuen DW12 anhören. Entstanden ist das Ganze, als sich das neue Auto Mitte November auf dem Indianapolis Motor Speedway als extrem schwer fahrbar und zu langsam präsentierte. Zwei Wochen später bei einem weiteren Ovaltest in Fontana haben sich die Probleme bestätigt, die vor allem in den Bereichen Gesamtgewicht und Gewichtsverteilung liegen.

Titel-Bild zur News: Dan Wheldon

Diskussionen um das neue Auto: Dallara verteidigt den DW12

Nun hat Dallara zum ersten Mal auf die laut werdende Kritik reagiert. "Wir haben durchaus mit Kritik gerechnet", erklärte Andrea Toso, der Dallara-Chef des IndyCar-Programms gegenüber den Kollegen von 'Autosport'. "Die Erwartungen waren ja auch sehr hoch. Und ich erinnere mich noch, als die NASCAR ihr Car of Tomorrow eingeführt hat. Das war auch ein komplett neues Auto und die Leute haben gesagt, dass alles daran falsch sei."

Dies geschah in der Saison 2007, also vor über vier Jahren. Toso hat nicht unrecht: Heute redet in der NASCAR kein Mensch mehr von den Kinderkrankheiten des CoT. Im Hause Dallara geht man davon aus, dass sich die Situation bei den IndyCars ganz ähnlich darstellt, weshalb man auch offensiv mit der laut werdenden Kritik umgehen möchte.

Um jeden Verdacht einer Fehlkonstruktion im Keim zu ersticken, will Toso die Windkanaldaten des DW12 einer unabhängigen Untersuchung zuführen. "Wir haben nichts zu verstecken. Wir glauben fest daran, dass damit unsere Daten bestätigt werden." Auffällig bei den bisherigen Ovaltests war, dass die Honda-Teams (Ganassi) mehr Kritik als die Chevy-Teams (Penske) äußerten.

Ryan Hunter-Reay

Derzeit testen nur Honda und Chevy ihre Dallara DW12 Zoom

Was unmittelbar die Frage nach den benutzten Setups aufwirft - dies bleibt auch Toso nicht verborgen. "Honda nutzt einen Single-Turbo, Chevy einen Twin-Turbo. Es gibt also Unterschiede. Es geht nicht nur um die reine Gewichtsverteilung. Es dreht sich um die Gewichtsverteilung des Autos plus den Motor plus die Motorenaufhängung, den Turbo, den Auspuff und die Auspuffführungen."

Offene Fragen bleiben trotzdem. Noch im Dezember soll in Homestead ein weiterer Test stattfinden. Dann bereits mit einigen leichteren Komponenten, zum Beispiel rund um die Getriebeeinheit. Die ersten DW12, die sich bereits auf dem Weg von Italien in die USA befinden, sollen ab dem 15.12. plangemäß an die IndyCar-Teams ausgeliefert werden.