Neuer TV-Sender für die IndyCars
Randy Bernard kann einen wichtigen Erfolg vermelden: Aus 'Versus' wird zu Jahresbeginn 2012 das 'NBC Sports Network' - IndyCars als ein Flagschiff?
(Motorsport-Total.com) - Einer der größten Stolpersteine für den aktuellen Aufschwung der IndyCars ist der laufende TV-Vertrag mit dem US-Kabelsender 'Versus'. Weniger aufgrund der Qualität ihrer IndyCar-Übertragungen, sondern vielmehr wegen der mangelnden Reichweite. Als Folge sind die 'Versus'-Einschaltquoten konstant schlecht und das wiederum ist nicht gut für die Sponsoren - eine im US-Motorsport gefürchtete Faustregel.

© IRL
IndyCar-Chef Randy Bernard hat einen wichtigen Etappensieg errungen
Im Prinzip setzt IndyCar-Boss Randy Bernard seit seiner Amtsübernahme im Frühjahr 2010 die Hoffnungen darauf, dass hinter den Kulissen die Weichen anderweitig gestellt werden können. Denn es handelt sich um einen durchaus langfristigen und bindenden Vertrag ohne jegliche Ausstiegsklauseln, die Laufzeit beträgt noch sieben Jahre.
Bernard musste diesen - noch von der alten IndyCar-Spitze verhandelten - Vertrag übernehmen. Eine bittere Pille, doch nun hat er vielleicht seinen großen Durchbruch geschafft. Denn 'Versus' wird zum 2. Januar 2012 in das 'NBC Sports Network' umbenannt. "Das ist mehr als nur eine Umbenennung", ließ 'NBC'-Sportchef Mike Lazarus erklären. "Das bedeutet eine komplette Umpositionierung der Marke."
Was auch für die IndyCars eine gewaltige Auswirkung haben kann, wie Bernard natürlich hofft. Hintergrund ist ein Kauf der 'Versus'-Mutter 'Comcast', die die 'NBC' im Januar 2011 endgültig übernommen hat. Die 'National Broadcasting Company' wiederum zählt neben der 'ABC', der 'CBS' und seit einigen Jahren auch 'Fox' zu den 'Big Four' im hochkomplexen US-amerikanischen TV-Markt.
Was nun das neue 'NBC Sports Network' betrifft, so lautet die allgemeine Erwartungshaltung dahingehend, dass ab Januar 2012 eine gewaltige Werbekampagne anlaufen wird, um den Sender erfolgreich am Markt platzieren zu können. "Die 'NBC' will dabei auch eng mit uns zusammenarbeiten", verrät Bernard. "Sie wollen uns auf ihrem Sender prominent platzieren, sie wollen die IndyCars zu einem ihrer Flagschiffe machen."
Nur um ein paar Zahlen zu nennen: Knapp als zwei Milliarden US-Dollar war der 'NBC' ein Zehnjahresvertrag mit den Eishockey-Cracks der NHL wert. Etwa 190 Millionen US-Amerikaner verfolgten 2010 die Olympischen Winterspiele von Vancouver, exklusiv auf 'NBC'. Olympia steht dort bis zum Jahr 2020 unter einem Exklusivvertrag. Werden die IndyCars nun zu einem weiteren großen 'NBC'-Standbein?
"Uns wird das in jedem Fall eine Menge Glaubwürdigkeit geben", weiß Bernard. "Und wenn du zwei Giganten wie 'Comcast' und 'NBC' hinter dir weißt, dann kann sich daraus eine echte Win-Win-Situation ergeben. Sie müssen schon aus ureigenem Interesse mithelfen, dass unsere Bekanntheit steigt. Wir haben also alle miteinander ein großes Interesse an dieser Sache."

