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  • 14.05.2012 14:07

  • von Pete Fink

Keine guten Speeds: Sorge um de Silvestro und Alesi

Weder Simona de Silvestro noch Jean Alesi liegen derzeit im Bereich der 105-Prozent-Regel - IndyCar-Renndirektor Beaux Barfield will ein volles Startfeld

(Motorsport-Total.com) - Rein theoretisch müssten sich beim diesjährigen Indy 500 alle Piloten innerhalb von 105 Prozent der Bestzeit befinden, so sieht es zumindest das Regelbuch der IndyCars vor. Gemessen an der Sonntagsbestzeit von Sebastian Saavedra (AFS/Andretti-Chevrolet) und dessen Schnitt von 221.526 Meilen pro Stunde würde dies einen Speed von um die 211 Meilen pro Stunde bedeuten.

Titel-Bild zur News: Simona de Silvestro

Simona de Silvestro in Indy: Warten auf bessere Lotus-Speeds

Damit hat das verbliebene Lotus-Duo Jean Alesi (Fan Force United) und Simona de Silvestro (HVM) große Probleme. Alesi, der noch die dritte Phase des Rookie-Tests bestehen muss, schnupperte am Samstag mit über 209 Meilen an dieser Grenze, am Sonntag blieb er bei 205,2 Meilen notiert. De Silvestros schnellste Indy-Runde 2012 wies bisher einen Schnitt von 202,179 Meilen pro Stunde auf. Eigentlich deutlich zu wenig, aber die 23-jährige Schweizerin bleibt noch ruhig.

"Mit jeder Runde wird es besser", sagte de Silvestro am Sonntagabend. "Es geht vor allem darum, sich im Auto wohlzufühlen. Daran arbeiten wir und wir nehmen uns die nötige Zeit." Zur Erinnerung: Vergangenes Jahr erlebte die HVM-Pilotin in Indianapolis einen heftigen Trainingsabflug. Ihr Lotus-Team drehte am Wochenende die ersten Runden überhaupt, man hatte zuvor nicht testen können. "Das Auto wird besser, damit kann ich zufrieden sein."

Das ganz große Aber: Lotus fehlt es offenbar schlicht und ergreifend an den nötigen Pferdestärken. "Wir haben einfach nicht genug Power", schilderte de Silvestro gegenüber dem 'Indianapolis Star'. Doch über das Limit, das ihr der HVM-Lotus mit der Startnummer 78 derzeit bietet, will sie nicht hinausgehen. "Indianapolis kann dich dann ganz schnell beißen", sagt sie aus eigener Erfahrung.

Die Rookies bekommen die Zeit

Gleiches gilt für Alesi. "Er gibt schon Vollgas", beschreibt Fan-Force-Chef Tyce Carlson. Befindet sich Lotus also schon an seiner maximalen Grenze? Und was passiert, wenn die IndyCar-Offiziellen am Qualifikationswochenende den Ladedruck noch ein Stückchen weiter öffnen lassen? Dann kalkuliert man in Indianapolis mit einem Anstieg der Durchschnittsgeschwindigkeiten im Bereich von vier bis fünf Meilen pro Stunde.

IndyCar-Renndirektor Beaux Barfield gab sich am Sonntagabend diesbezüglich eher philosophisch. Es sei unwahrscheinlich, dass das Thema 105 Prozent-Regel bereits in der Qualifikation greifen würde. "Das wäre dann eher ein Thema für das Rennen selbst", sagte Barfield. Soll heißen: Der Rennchef möchte verhindern, dass das Lotus-Duo am Rennsonntag (27. Mai) nicht in der Startaufstellung steht.


Die Höhepunkte vom Indy-Sonntag

Was übrigens auch für Katherine Legge gilt. Auch die Dragon-Pilotin muss noch den Rookie-Test absolvieren und wird - wenn ihr Team irgendwann Motoren bekommt - die nötige Zeit dazu bekommen. Ihr Teamkollege Sebastien Bourdais braucht dann ebenfalls noch ein paar Refresher-Runden. Als Deadline dazu wird derzeit mit dem Mittwoch kokettiert, möglicherweise bringt schon der Indy-Montag eine erste Richtungsangabe.