• 12.09.2013 17:09

  • von Pete Fink

Kanaan hat Angebot aus der NASCAR

Indy-500-Champion Tony Kanaan hat für die Saison 2014 erste Gespräche mit dem NASCAR-Team von Joe Gibbs Racing geführt: "Sag niemals nie ..."

(Motorsport-Total.com) - IndyCar-Veteran Tony Kanaan hat für die Saison 2014 offenbar ein Angebot aus der NASCAR erhalten. Sein Vertrag bei KV Racing läuft zum Saisonende aus und der 38-jährige Brasilianer hat noch keine Verlängerung unterschrieben. Entsprechende Gespräche mit Teambesitzer Jimmy Vasser laufen zwar, der Ausgang ist jedoch völlig offen. Auch Chip Ganassi war bereits Ende Juli ein loser Anlaufpunkt, als Kanaan in Indianapolis ein Grand-Am-Rennen für das Team bestritt. Doch in der Zwischenzeit gibt es eine weitere Option: Joe Gibbs Racing.

Titel-Bild zur News: Tony Kanaan

Tony Kanaan und die Saison 2014: Wo geht die Reise hin? Zoom

Dem Vernehmen nach machte das Gibbs-Team bereits ein ganz konkretes Angebot: Kanaan solle 2014 eine Saison in der Nationwide-Serie fahren und habe im Anschluss die Option, in den Sprint-Cup aufzusteigen. Der große Vorteil: Das NASCAR-Cockpit wäre angeblich bezahlt, die leidige Sponsorensuche, die Kanaan seit seinem Andretti-Abschied als treuen IndyCar-Wegbegleiter hat, würde entfallen. Durchaus eine interessante Rahmenbedingung - wenn sie denn so zutrifft.

Dementis gab es nur wenige. "Sag niemals nie", deutete Team-Manager J.G. Gibbs am Rande des Richmond-Wochenendes an. Gibbs bestätigte zudem, dass es bereits einen Kanaan-Besuch im Gibbs-Hauptquartier gegeben habe. Allerdings habe es sich dabei lediglich um ein "loses Kennenlernen" gehandelt. Auch US-Berichte, dass die rund acht Millionen US-Dollar, die eine komplette Nationwide-Saison kosten würde, bereits vorhanden seien, wollte Gibbs nicht bestätigen.

"Wir hatten nur ein einziges Meeting und ich weiß nicht, ob es überhaupt ein zweites Treffen geben wird", sagte Gibbs vorsichtig und scherzte: "Wenn ich die fraglichen acht Millionen US-Dollar hätte, dann würde ich selber noch fahren." Unter dem Strich gilt also: Interesse besteht, doch konkretes gibt es noch lange nicht. "Uns stünde eine Menge Arbeit bevor", so Gibbs. "Aber ich würde die Sache nicht ausschließen."

Kanaan selbst befindet sich derzeit übrigens in Brasilien und spricht mit seinen Sponsoren. "Ich bin etwas vorsichtig, denn das letzte Mal, als ich in dieser Situation steckte, habe ich meinen Vertrag am Sonntag vor dem ersten Rennen unterschrieben", sagte der Indy-500-Sieger am Rande des Baltimore-Wochenendes. "Das möchte ich nicht noch einmal erleben." Das war zu Saisonbeginn 2011, als ihm KV-Boss Vasser kurzfristig aus der Patsche half.

Tony Kanaan

TK und sein größter Sieg: Selbst ein Indy-500-Sieger muss Sponsoren suchen Zoom

Im Mai 2013 gewann Haudegen Kanaan das traditionsreiche Indy 500 - und muss trotzdem noch Geld einsammeln. "Ich lasse in Brasilien den Hut herumgehen", witzelte Kanaan, "dann sehen wir ja, was passieren wird." Eine Verlängerung im KV-Team ist demnach nicht ausgeschlossen: "Wir alle haben positiven Absichten, aber erst müssen wir sagen können, dass alles zu 100 Prozent festgezurrt ist."