• 14.09.2007 16:47

  • von Marco Helgert

IndyCar-Serie 2008 ohne Preisgeldtöpfe?

Ab dem kommenden Jahr sollen Teams feste Beträge für eine IndyCar-Beteiligung bekommen - nur die Indy 500 noch mit Preisgeld

(Motorsport-Total.com) - Es gehört zum US-amerikanischen Motorsport dazu. Die Teilnehmer am Rennen teilen sich gemäß ihrer eingefahrenen Platzierungen einen mehr oder weniger großen Preistopf. Dieses Geld geht zum Teil an den Fahrer, zumeist aber zu großen Teilen das Team. Dieses System steht bei der IndyCar-Serie für 2008 aber auf der Kippe.

Titel-Bild zur News: Vitor Meira Buddy Rice

Gerade den kleinen Teams wie Panther und Dreyer and Reinbold wäre geholfen

Der Hintergrund ist der schlechte Zustand der kleinen Teams. Sie haben nicht genug Geld, um nach vorn zu kommen. Da sie aber nicht nach vorn kommen, erzielen sie keine guten Ergebnisse und bekommen folglich wenig Geld. Nun soll ab 2008 ein Finanzausgleich dafür sorgen, dass vor allem regelmäßige Teilnahmen zu höheren Einnahmen führen.#w1#

Für ein Rennen wird es jedoch weiter hohe Preisgelder geben: die Indianapolis 500. Und 2008 sollen die Ausschüttungen sogar nicht steigen. Der Sieger soll 2 Millionen US-Dollar erhalten, der 33. - und damit Letzte - immerhin mindestens 300.000 US-Dollar.

Für die restlichen Rennen ist die Rechnung ganz einfach - auch wenn die Zahlen, die von 'SpeedTV' vorgelegt wurden, so noch nicht bestätigt wurden. Für jedes eingesetzte Auto erhält man - wenn man alle 17 Rennen bestreitet - 1,3 Millionen US-Dollar. Ein 2-Wagen-Team bekommt also 2,6 Millionen im Jahr. Zwar reicht das Geld für den Einsatz nicht aus - allein Honda verlang mehr als 1 Million im Jahr -, doch dieses Geld ist sicher.

Die Idee, die Finanzierung nicht mehr direkt abhängig von den Ergebnissen zu machen, stößt vor allem bei den kleinen Teams auf Gegenliebe. "Das ist gut für die Serie", so Robbie Buhl, der am Team Dreyer and Reinbold beteiligt ist. "Wir brauchen 20 Autos und mehr im Feld und wir dürfen nicht kurzsichtig agieren."

Auch Ganassi-Teammanager Mike Hull erkennt wenig Schlechtes. "Wenn man garantierte 1,3 Millionen hat, dann kann ein kleineres Team das Geld nehmen und jemanden suchen, der für den Rest bezahlt. So ist die Situation positiv", erklärte er. Scott Roembke von Rahal Letterman erklärte, warum er die Preisgelder nicht mag. "Wir rechnen das gar nicht in das Budget ein, weil es immer schwankt", erklärte er. "Aber so wüsste man, dass das Geld kommt - egal wie das Jahr verlief."

Konkret würde die Umstellung bedeuten: Die vier Fahrer von Andretti Green (Dario Franchitti, Tony Kanaan, Danica Patrick und Marco Andretti) sicherten sich 2007 Preisgelder in der Höhe von 7 Millionen US-Dollar. Nach dem neuen Format würden sie "nur" noch 5,6 Millionen bekommen. Bei Ganassi würden die Einnahmen von 3,5 auf 2,6 Millionen sinken.

Die Hilfe für die kleinen Teams ist aber erkennbar. Darren Manning fuhr für A.J. Foyt weniger als eine Million Dollar an Preisgeld ein. 2008 würde er 1,3 Millionen fest bekommen. Bei Dreyer and Reinbold blieben Buddy Rice und Sarah Fisher unter der 2-Millionen-Marke, würden 2008 aber 2,6 Millionen bekommen - und zwar fest, unabhängig von den Ergebnissen.