• 25.07.2013 12:09

  • von Pete Fink

IndyCar-Fan Sato und seine Zwischenbilanz

Obwohl er zuletzt viermal in Folge ausgefallen ist, zieht Takuma Sato eine positive Bilanz seiner IndyCar-Ambitionen: "Die aufregendste Serie überhaupt"

(Motorsport-Total.com) - Kein Zweifel: Takuma Sato gehört bei den IndyCars mittlerweile zum Establishment. Nach zwei Jahren bei KV Racing und einer Saison im Team von Bobby Rahal fährt der 36-jährige Japaner nun für die Mannschaft von IndyCar-Urgestein A.J. Foyt. 62 Rennen hat der ehemalige Formel-1-Pilot bereits bestritten und ist damit nicht mehr allzuweit davon entfernt, die Marke seiner 90 Grand-Prix einzustellen, die Sato in seinen sieben Formel-1-Jahren fahren durfte.

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Das Highlight: Takuma Sato in der Victory Lane von Long Beach Zoom

In seinem vierten IndyCar-Jahr hat er Geschmack an der Serie gefunden: "Die IndyCars sind eine sehr enge Serie mit einem intensiven Wettbewerb", sagte er nun gegenüber 'Crash.net'. "Was aber wirklich toll daran ist: Du kannst hier tatsächlich Rennen gewinnen. Damit meine ich: In der Formel 1 musst du in einem der Top-Teams fahren, um überhaupt davon träumen zu können, auf dem Podium zu stehen. Bei den IndyCars hat aber jeder ein sehr ähnliches Material und daher sind die IndyCars die aufregendste Serie, in der ich jemals gefahren bin."

Der Japaner kann dabei auf einen kontinuierlichen Aufwärtstrend verweisen: Nach einer harzigen Debütsaison 2010 holte er 2011 zwei Pole-Positionen (Iowa und Edmonton). 2012 glückten ihm in Sao Paulo und Edmonton zwei Podiumsplatzierungen und in dieser Saison gewann er in Long Beach sein erstes IndyCar-Rennen. Zwei Wochen später stand er in Sao Paulo als Zweiter erneut auf dem Podest und fuhr damit als Tabellenführer zum Indy 500! Apropos Indy 500: Sein Angriff 2012 gegen Leader Dario Franchitti eingangs der Schlussrunde ist bereits jetzt IndyCar-Historie.

Auch für Sato ein unvergesslicher Moment. "2012 war eine tolle Saison, in der wir immer wieder einmal unseren Speed zeigen konnten", erinnert er sich. "Speziell im Indy 500, als es um den Sieg ging. Am Ende kam es nicht soweit, aber alleine die Tatsache, dass wir um den Sieg mitkämpfen konnten, war schon eine tolle Leistung des Teams. Das war klasse und ich habe aus dieser Situation eine Menge gelernt, was ich sehr gerne in das neue Jahr mit hinüber nehme."

Starker Beginn - und nun?

In dem dann früh der Long-Beach-Erfolg kam. "Das Rennen war nahezu perfekt", weiß Sato. "Keine Fehler, kein Pech, das Auto war stark und ich konnte das Rennen einfach genießen und dann pushen, wenn es nötig war. Zum ersten Mal in der 100-jährigen Geschichte der IndyCars konnte ich die Flagge meines Landes in die Victory Lane bringen und das war schon ein extrem stolzer Moment. Ich war der erste Japaner, der ein IndyCar-Rennen gewinnen konnte und das hat mich sehr glücklich gemacht."

Dario Franchitti, Takuma Sato

Unvergessen: Takuma Sato greift Dario Franchitti an - und crasht Zoom

Im Frühsommer 2013 hegte Sato nicht ohne Grund sogar leichte Titelambitionen: "Eine unserer Stärken in dieser Saison ist es, dass wir eigentlich an fast jedem Rennwochenende einen guten Speed zeigen können. Diese Konstanz führt dazu, dass du so viele Rennen wie möglich gewinnen willst. Geht das nicht, dann musst du das Auto heil ins Ziel bringen und das Maximale an Punkten holen, um in der Meisterschaft dranzubleiben."

Die Tendenz zeigt allerdings nach unten. Seine letzte Top-10-Platzierung holte Sato im Juni-Rennen von Milwaukee als Siebter. Seither ist der sprichwörtliche Wurm drinnen: Vier Ausfälle in vier Rennen führten dazu, dass der sympathische Japaner in der Gesamtwertung sogar aus den Top 10 herausrutschte. Sechs Rennen vor dem Saisonende hat er als Gesamtzwölfter nun 168 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Helio Castroneves (Penske-Chevrolet). Der Titeltraum ist also geplatzt. Zumindest für die Saison 2013.