powered by Motorsport.com
  • 15.07.2013 00:02

  • von Pete Fink

Jagdfieber in Toronto: Dixon marschiert weiter

Binnen sieben Tagen darf sich Scott Dixon nun Dreifachsieger nennen - Castroneves behält als Zweiter die Tabellenführung - Bourdais wieder auf dem Podium

(Motorsport-Total.com) - Erst Pocono und nun zweimal Toronto. Scott Dixon gewinnt binnen sieben Tagen gleich drei IndyCar-Rennen und ist damit das Gesicht hinter dem jüngsten Aufschwung im Hause Ganassi. Und wie. "Es ist schon lange her, dass ich so einen dominanten Tag erleben konnte", freute sich der 32-jährige Neuseeländer, der am Sonntagabend im zweiten Toronto-Rennen nicht weniger als 81 der 85 Rennrunden in Front lag. Der Lohn der Arbeit: Dixon ist nun neuer Gesamtzweiter hinter Helio Castroneves (Penske-Chevrolet), der als Zweiter die Tabellenführung behielt.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Drei Rennen, drei Siege: Scott Dixon (Ganassi-Honda) ist der Mann der Stunde Zoom

Bei Team Penske wird man auf der Hut sein: Im Vorjahr glückte Ryan Hunter-Reay gegen Saisonmitte ebenfalls ein Dreifachtriumph, was für den Andretti-Piloten am Ende des Jahres in der Meisterschaft endete. Auch Dixon kennt dieses Gefühl: In der Saison 2007 gewann er für Chip Ganassi die drei Rennen von Watkins Glen, Nashville und Mid-Ohio am Stück. Und der zweifache IndyCar-Champion hat noch lange nicht genug: "Wenn wir weiterhin Siege einfahren können, dann machen wir etwas richtig", lautet seine Kampfansage in Richtung Castroneves.

Der IndyCar-Routinier muss sich bei seinem Kampf um seinen ersten Titel auf einen neuen Verfolger einstellen: Vor Toronto 2 lag Castroneves 39 Punkte vor Hunter-Reay, nun beträgt sein Vorsprung noch 29 Zähler vor dem frisch gebackenen Dreifachsieger Dixon. "Das ist schon ein gewaltiger Turnaround innerhalb weniger Tage", merkte der Ganassi-Pilot an. Und es kann noch besser werden, denn in drei Wochen steht als nächstes Mid-Ohio an. In vier der bisher sechs Auflagen hieß der Sieger jeweils Dixon.

Dessen Toronto-Dominanz musste auch Castroneves neidlos anerkennen: "Sie fuhren heute in einer eigenen Liga", sagte der 38-jährige Brasilianer. "Ich habe versucht, Druck zu machen, aber ganz realistisch gesagt, hat er das gesamte Rennen angeführt und lag teilweise 13 Sekunden in Front." Es waren sogar deren 16 und in der Tat: Nur in den Runden 24 und 25 (Castroneves) sowie 26 und 27 (Penske-Teamkollege Will Power) hieß der Toronto-Leader boxenstopp-bedingt nicht Dixon.


Die Highlights aus Toronto

Bourdais wieder auf dem Podium

Dauerpechvogel Power (18.) geriet beim letzten Restart im Kampf um Platz drei mit Hunter-Reay (19.) aneinander: "Will sagte, er habe das Auto verloren und sei deswegen direkt in uns hineingefahren", schilderte Hunter-Reay die kitzelige Situation. "Klar war das keine Absicht, aber er hat uns damit beide aus dem Rennen genommen." Nicht zu vergessen Takuma Sato (Foyt-Honda, 20.), dem dabei schlichtweg der Platz ausging.

Sebastien Bourdais

Sebastien Bourdais fährt in Toronto zweimal auf das Podium Zoom

Der Profiteur des daraufhin unter Gelb zu Ende gehenden Rennens hieß Sebastien Bourdais (Dragon-Chevrolet; 3.), der damit an beiden Toronto-Tagen auf das IndyCar-Podium klettern konnte. Rang vier ging an Dario Franchitti im zweiten Ganassi-Honda, der sich gleich zu Beginn am Power-Penske den Frontflügel lädierte und sich nach einem außerplanmäßigen Reparaturstopp im Rennverlauf in gewohnter Manier zurückkämpfte.

Bester Andretti-Pilot war Ernesto Viso als Fünfter vor Charlie Kimball (6.) im dritten Ganassi-Honda. Wie am Vortag kämpfte sich auch Mike Conway nach einem suboptimalen Qualifiying vom letzten Startplatz aus auf Rang sieben nach vorne. Dabei bezwang Conway unter anderem seinen Dale-Coyne-Teamkollegen Justin Wilson (8.). Marco Andretti (Andretti-Chevrolet; 9.) und Alex Tagliani (Herta-Honda; 10.) rundeten die Top 10 ab.


Fotos: IndyCars in Toronto


Für Lokalmatador James Hinchcliffe (21.) gab es beim Heimrennen erneut nichts zu holen: Schon vor dem stehenden Start musste der Andretti-Pilot passen, weil es Probleme mit dem Gaspedal gab. Mit Tony Kanaan (KV-Chevrolet; 24.) erwischte einen weiteren der Big-Boys nach einem frühen Mauerkontakt in Runde 35. Doch die entscheidende Message des Toronto-Wochenendes kam aus dem Munde von Doppelsieger Dixon: "Ab sofort befinden wir uns im Jagdmodus." Leader Castroneves wird genau zugehört haben.