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  • 22.12.2008 12:54

  • von Pete Fink

IndyCar-Einstieg: Audi statt Porsche?

Wenn 2011 das neue IndyCar-Reglement kommt, dann könnte Audi der Vertreter sein, den der Porsche-Konzern ins US-Rennen schickt

(Motorsport-Total.com) - Das Jahr 2011 soll für die wiedervereinigten IndyCars die Saison des Wechsels werden. Dann soll es nicht nur ein neues Chassis geben, sondern auch eine neue Motorengeneration, die die alten 3,5 Liter V8-Saugmotoren ablösen wird. Im August sickerte durch, dass die Turbos ein Comeback feiern sollen, dann entweder mit vier oder sechs Zylindern.

Titel-Bild zur News: Start zum Indy 500 2008

Start zum Indy 500 - mischt Audi ab 2011beim legendären US-Rennen mit?

Seit September sind in Indianapolis nun einige Sondierungsgespräche abgehalten worden, an denen nicht nur der bisherige Motoren-Monopolist Honda beteiligt war. Aus deutscher Sicht saßen dabei auch Audi und Porsche mit am Tisch.#w1#

"Wir glauben, dass die Motorenfrage bei den IndyCars eine riesige Chance darstellt", erklärte Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Dürheimer Anfang September gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Weniger Zylinder, weniger Hubraum und ein Turbo", so lautet die Zukunftsformel aus Porsche-Sicht, doch Dürheimer ging damals noch einen Schritt weiter.

Porsche betont die ALMS

"Der Rumpfmotor eines solchen Triebwerks könnte in Zukunft auch als Basismotor für verschiedene Sport- und Tourenwagenserien dienen. Wenn man einen Motor mit nur leichten Anpassungen in diversen Serien einsetzen kann, spart dies Geld und macht die Sache für Hersteller attraktiv."

Jörg Bergmeister

Porsche fährt auch 2009 in der ALMS - allerdings nur in der GT2-Kategorie Zoom

Inzwischen scheint ein IndyCar-Einstieg von Porsche vom Tisch zu sein. "IndyCar ist auf dem US-Markt eine sehr wichtige Serie", erklärte Dürheimer Anfang Dezember gegenüber der 'Auto Week'. "Sie besitzt Klasse und Tradition. Unser alter Freund Roger Penske ist dort seit vielen Jahren aktiv und auch wir sind an den IndyCars interessiert."

"Aber wir haben in der Vergangenheit unsere Motorsport-Pyramide sehr sorgfältig definiert und wir versuchen herauszufinden, was für unsere Kundenbasis die wohl wichtigste Serie ist. Wir sind der Meinung, dass dies die ALMS ist und ich denke, dass es aus diesem Grund eher unwahrscheinlich ist, dass wir in die IndyCar-Serie einsteigen werden. Derzeit ist dies keine Frage, die auf dem Tisch liegt."

Kostenaufteilung beim Basismotor

Was aber nicht unbedingt bedeutet, dass sich nicht ein anderer Teil des Porsche-Konzerns mit den IndyCars beschäftigt - Audi. So spekuliert zumindest die 'Auto, Motor, Sport' und beruft sich dabei auf "verlässliche Quellen in Indianapolis".

Audi R10 TDI vor einem Porsche RS Spyder

Klassenkampf: Audi und Porsche fuhren in der ALMS gegeneinander Zoom

Das theoretische Konzern-Szenario auf dem so wichtigen US-Markt sehe wie folgt aus: Audi wird ab 2011 in der IndyCar-Serie aktiv, während Porsche die Langstreckenrennen besetzt. Der Hintergrund einer solchen Aufteilung ist die Idee des Basismotors, der sowohl für einen Einsatz in der ALMS als auch in der IRL geeignet wäre.

Denn ab 2011 sind in der LMP1-Klasse von Le Mans auch Zweiliter-Turbomotoren erlaubt. Audi und Porsche könnten sich daher die Entwicklungskosten für diesen konzernweiten Basismotor teilen. Ein weiterer Vorteil: Man würde in den USA nicht mehr gegeneinander antreten müssen, wie es in den vergangenen Jahren in der ALMS der Fall war.