• 25.05.2014 11:42

  • von Pete Fink

Indy 500: Kann Villeneuve einen Uralt-Rekord brechen?

Jacques Villeneuve zählt im 98. Indy 500 sicherlich nicht zu den Favoriten - trotzdem könnte der 43-jährige Kanadier einen Uralt-Rekord brechen

(Motorsport-Total.com) - Wenn in wenigen Stunden die Startflagge zum 98. Indy 500 fällt, dann ist einer mit von der Partie, dem kaum jemand große Dinge zutraut: Jacques Villeneuve, der nach 19 Jahren Pause ein Comeback feiert. Der mittlerweile 43-jährige Kanadier fährt einen knallgelben Schmidt-Honda mit der Startnummer 5 und geht von Startplatz 27 aus ins Rennen. Wobei ihm die Qualifikation von Beginn an herzlich egal war, denn bei nur 33 Teilnehmern war von vorne herein klar, dass er sicher im Starterfeld stehen würde.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve gibt nach 19 Jahren sein Indy-500-Comeback Zoom

Das hatte Konsequenzen. "Wir haben uns immer auf das Rennsetup konzentriert, weil wir keinerlei Risiko eingehen wollten", betonte Villeneuve immer. Und auch am freitäglichen Carb-Day, dem Abschlusstraining zum Indy 500, hielt er sich von den ganz großen Pulks fern: "Das Auto hat eine gute Balance. Ich habe beobachtet, wie einige Kollegen viel Risiko gegangen sind, was wir nicht gemacht haben. Ich bin mit meinem Auto sehr zufrieden, es ist so gut wie noch nie im ganzen Monat. Wir sind für das Rennen am Sonntag gut vorbereitet."

Insofern ist Villeneuve sicherlich als einer der zahlreichen Außenseiter anzusehen, der sich in dieser Rolle jedoch pudelwohl fühlt. Denn trotz alldem sieht er auch für sich eine Chance. "Du musst dich hier nur um dein eigenes Rennen kümmern", verrät er gegenüber der 'AP' sein Rezept. "Und du musst erahnen, was am Ende mit der Konkurrenz passiert. Dazu brauchst du ein wenig Glück und dann wird man schon sehen, wie sich alles entwickelt. Ich hoffe nur, dass ich nicht unter denjenigen bin, die etwas dummes anstellen."


Fotostrecke: Indy 500: Die 33 Fahrzeuge

Sicher ist vor allem eines: Alleine der Name Villeneuve bringt einen Schuss Glamour ins diesjährige Starterfeld. Auch für einige der jüngeren Kollegen wie etwa Landsmann James Hinchcliffe: "Es ist einfach nur cool, dass er mitfährt", sagte der 26-jährige Andretti-Pilot. "Er ist einer der Piloten, zu denen ich als junger Fahrer immer aufgeblickt habe. Ich habe niemals damit gerechnet, dass ich irgendwann die Chance bekomme, gegen ihn zu fahren."

Übrigens: Sollte Villeneuve doch die ganz große Überraschung gelingen, dann würde er einen waschechten Indy-Uraltrekord brechen. Zwischen Al Unsers erstem und letzten Sieg (1970, 1971, 1978 und 1987) standen ganze 17 Jahre. Im Fall von A.J. Foyt (1961, 1964, 1967 und 1977) liegt diese Siegspanne bei 16 Jahren. Villeneuves erster Erfolg stammt aus der Saison 1995, also eben vor 19 Jahren. 'Sport1 US' überträgt den Motorsport-Klassiker aus Indianapolis heute Abend live ab 17:30 Uhr.