• 22.05.2014 23:32

  • von Pete Fink

Indy 500: Kanaan und das Erfolgsrezept

Tony Kanaan geht als Titelverteidiger ins 98. Indy 500: Der brasilianische Routinier hat seine ganz eigene Art, sich auf die 200 Runden vorzubereiten

(Motorsport-Total.com) - Es ist ruhig geworden um Tony Kanaan. Man möchte sogar meinen: Verdächtig ruhig. Das liegt zum einen an seinem eher durchschnittlichen IndyCar-Saisonbeginn 2014 mit keinem einzigen Top-5-Resultat in den ersten vier Rennen. Dies obwohl der 39-jährige Brasilianer der Nachfolger von Dario Franchitti ist und dessen Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 10 fährt, in dem der Schotte seine insgesamt vier IndyCar-Titel geholt hat.

Titel-Bild zur News: Tony Kanaan

Licht und Schatten: Tony Kanaan und sein silberner Ganassi-Chevy Zoom

Zum anderen, weil sich Kanaan auch in den zahlreichen Freien Trainings zum 98. Indy 500 bevorzugt unauffällig präsentierte und sich zumeist mit Positionen zwischen 10 und 20 zufrieden gab. Dies spiegelt auch sein Ergebnis in der Qualifikation wieder: Nur Startplatz 16 für den Titelverteidiger. Doch das ist alles kein Grund zur Hektik, denn Kanaan sagt auch: "Ich bin sehr zufrieden mit meinem Rennauto und das ist alles, was zählt."

Er muss es wissen, denn 2014 startet Kanaan bereits in sein 13. Indy 500. Sieben Mal landete er in den Top 10, viermal gar in den Top 3. Die Krönung holte er sich im Mai 2013 ab, als er seinen KV-Chevrolet unter Gelber Flagge als Erster über die Ziellinie steuerte. "Vergangenes Jahr hatte ich schon ein gutes Auto, aber meiner Meinung nach ist das Auto jetzt sogar besser", lautet sein Lob in Richtung Ganassi.

Das große aktuelle Problem kennt er auch: "Das Feld ist extrem ausgeglichen." Und er weiß natürlich: "Dieses Rennen ist länger als viele andere. Für mich ist es wie jedes andere Rennen auch, das ich gewinnen will. Selbst wenn dir zu Beginn ein Malheur passieren sollte, hast du noch genügend Zeit, die Dinge so umzudrehen, dass du am Ende zur Stelle bist." Das Ganze, wenn möglich, in einer gewissen Lockerheit.

"Wenn du dich zu sehr unter Druck setzt, weil es das Indy 500 ist, dann bist du meiner Meinung nach kein kompletter Rennfahrer. Denn du solltest versuchen, in jedem Rennen dein absolutes Maximum zu geben. Also versuche ich nicht daran zu denken, dass dies das Indy 500 ist. Es sollte einfach nur ein weiteres Rennen sein, das du gewinnen willst. Und wir sind hier, um alles zu gewinnen, wenn das möglich ist."