• 01.03.2008 21:20

  • von Pete Fink

Bourdais: Das Timing war ganz schlecht

Auch Sébastien Bourdais freut sich über die Wiedervereinigung, hat aber zum Zeitpunkt viel Kritik - Verbesserungen im Oval sind schwieriger, als man denkt

(Motorsport-Total.com) - Viermal in Folge gewann Sébastien Bourdais den ChampCar-Titel, doch die Wiedervereinigung im US-amerikanischen Formelsport kann er nur aus der Ferne beobachten. Der Franzose fährt 2008 in der Formel 1 für die Scuderia Toro Rosso und ist - im Nachhinein gesehen - gleich doppelt froh über seinen Absprung.

Titel-Bild zur News: Sébastien Bourdais Toro Rosso

Sébastien Bourdais hat zum Ablauf der US-Fusion kritische Anmerkungen

"Ich bin nun mehr denn je davon überzeugt, dass es für mich die richtige Sache gewesen ist", reflektierte er in Jerez seinen Formel-1-Wechsel. "Denn ich wäre in dieser Saison niemals ein ernsthafter Kandidat gewesen." Zwar ist auch der Franzose ein Anhänger der Wiedervereinigung, das Timing hätte jedoch wesentlich besser sein können.#w1#

"Ich habe für Kevin eine Menge Respekt", erklärte er in Richtung Ex-ChampCar-Boss Kevin Kalkhoven. "Wenn er keinen Spaß mehr daran gehabt hat, sein Geld zu verlieren oder zu verschwenden, dann denke ich, er hätte sich das auch Ende des vergangenen Jahres ausrechnen können, und nicht 30 Tage vor dem ersten Rennen."

So sei das Szenario keine Fusion, es handle sich vielmehr "um eine Übernahme und den Tod der ChampCars", befürchtet Bourdais. "Strecken, Autos, alles." Und der Franzose weiß, wovon er spricht, denn mit seinem Newman/Haas-Team machte er zweimal Oval-Erfahrungen in Indianapolis.

"In einem Jahr haben die IRL-Teams damals fünf Stundenkilometer gefunden, also kann man sich ausrechnen, was in den vergangenen fünf Jahre geschehen ist." Verbesserungen im Oval seien "ein wenig komplizierter, als die Leute sich das vorstellen", weiß Bourdais.

"Newman/Haas wird das irgendwie hinbekommen", ist der 28-Jährige überzeugt. "Aber wenn man sich anschaut, wie sehr Andretti-Green zwei Jahre zu kämpfen hatte, um auf das Level von Penske und Ganassi zu kommen. Das ist schon schrecklich."