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Böses Blut: Legge verklagt Penske
Ärger bei Dragon Racing und Hauptsponsor TrueCar: Katherine Legge hat auf die Bekanntgabe von Sebastian Saavedra reagiert und geht nun vor Gericht
(Motorsport-Total.com) - Das IndyCar-Engagement von Sebastian Saavedra bei Dragon Racing bekommt ein juristisches Nachspiel: Der 22-jährige Kolumbianer wurde am Dienstag von Teambesitzer Jay Penske als zweiter Pilot neben Sebastien Bourdais bekannt gegeben. Die große Leidtragende dieses überraschenden Deals ist Katherine Legge, die sich im Besitz eines gültigen Zweijahresvertrages (für 2012 und 2013) wähnt und zudem noch mit TrueCar einen der Hauptsponsoren mitgebracht hatte.

© xpbimages.com
Katherine Legge ist stinksauer und will juristisch gegen Dragon Racing vorgehen
Legge äußerte sich in einer öffentlichen Verlautbarung zutiefst enttäuscht über diesen Vorgang: "Ich habe am 18. Januar einen Brief von Dragon Racing bekommen, in dem ich gekündigt wurde", schildert die 32-jährige Britin. "Meine Anwälte haben nach Gründen für diese Kündigung gefragt, aber bisher keine Antworten erhalten." Aus ihrer Sicht ist diese Kündigung also nicht gerechtfertigt, die Angelegenheit wird nun wohl vor die US-Justiz gebracht werden.
Legge schreibt: "Ich habe einen Zweijahresvertrag für 2012/2013 unterschrieben mit TrueCar als Sponsor, die ich kurz danach zu Dragon Racing gebracht habe. Jay Penske hat Scott Painter (TrueCar-Chef; Anm. d. Red.) zugesichert, dass er einige Penske-Händler mit TrueCar zusammenbringen werde, wenn ich bei Dragon Racing unterschreibe, was also für alle Beteiligten eine positive Sache war. Daher glaube ich, dass Dragon Racing und TrueCar nicht ohne mich weitermachen können und ich behalte mir juristische Schritte vor, um meine Rechte zu schützen."
Im Rahmen der Saavedra-Bekanntgabe vom Dienstag war auch zu lesen, dass sich TrueCar weiterhin im Sponsorenpool des Dragon-Chevys mit der Startnummer 6 befinden würde. Zudem galt Legge aus Aushängeschild der TrueCar-Marketingaktion, die sich vor allem um weibliche Piloten im Motorsport kümmern wollte. Das Schlagwort lautet: "Women empowered". Was Legge zudem sauer aufstößt, ist die späte Bekanntgabe des Deals, was sie in arge Zeitnot bringt.
Dragon und TrueCar sehen sich unschuldig

© IndyCar
Katherine Legge und Sebastien Bourdais erlebten 2012 ein schwieriges Jahr Zoom
"2012 war eine sehr schwierige Saison mit wenig Tests und einigen Rennen, bei denen ich zusehen musste. Daher habe ich mich auf 2013 gefreut, weil ich die Erfahrungen von 2012 als Sprungbrett für mehr Erfolge einsetzen wollte. Ich kann mich glücklich schätzen, dass ich als weiblicher Fahrerbotschafter die FIA und Girl Scouts hinter mir habe und ich arbeite fieberhaft daran, etwas auf die Beine zu stellen. Leider ist dies alles so spät passiert, dass dies nahezu unmöglich wird."
Die Gegenseite, also Dragon Racing und der alte und neue Hauptsponsor TrueCar, gibt sich geschlossen: "Sowohl Dragon Racing, als auch TrueCar haben ohne Erfolg versucht, diese Angelegenheit mit Legge und ihren Vertretern friedlich zu lösen", ist in einer Mitteilung zu lesen. Aufgrund der "vertraulichen Natur dieses Streits wird keine der Parteien ein öffentliches Statement zur Sache abgeben. Aber TrueCar und Dragon sind überzeugt davon, dass wir als Sieger aus dieser Sache hervorgehen werden."
TrueCar-Chef Painter ergänzt: "Wir haben unsere Zusammenarbeit mit Katherine wirklich genossen, aber nach zwölf Monaten harter Arbeit und TrueCars ehrlichen Versuchen, Katherines Formelkarriere wieder in Schwung zu bekommen, hat sich TrueCar dazu entschieden, für die IndyCar-Saison 2013 auf einen anderen Piloten zu setzen." Soll heißen: Der Hauptsponsor gibt zwischen den Zeilen rein sportliche Motive für den Ausstieg aus dem Vertrag an. Man erhofft sich also mit Saavedra mehr Erfolge als mit Legge, was allerdings dem eigentlichen Motto "Women empowered" nicht mehr entsprechen kann.
In ein ganz ähnliches Horn bläst Dragon-Chef Jay Penske: "Wir mussten in dieser Winterpause einige schwierige Entscheidungen treffen. Unser Ziel ist es, Rennen zu gewinnen und das Bestmögliche für unsere Partner, Sponsoren und das Team herauszuholen. Ich glaube fest daran, dass es uns mit der Unterstützung unserer Crew, unseren Ingenieuren, den Piloten und unseren Partnern gelingen wird, ein Team auf die Beine zu stellen, das 2013 um den Titel mitfahren kann."

