Barrichello über die Herausforderung der Ovale
Während die Familie Barrichello in ihrer Meinung zum Thema IndyCars gespalten ist, sieht der Formel-1-Routinier die Ovale als Herausforderung
(Motorsport-Total.com) - Viel Zeit hat Rubens Barrichello nicht mehr. Kommende Woche will der Brasilianer wissen, ob er in der Saison 2012 in einem KV-Chevrolet der IndyCar-Serie sitzen wird oder nicht. Der größte Stolperstein dabei ist - wie allerdings auch nicht anders zu erwarten war - das Thema Geld. Barrichello würde neben Tony Kanaan und Ernesto Viso das dritte KV-Auto fahren.

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Rubens Barrichello: Lockt ihn der Indianapolis Motor Speedway?
"Dieses Auto war eigentlich für jemanden gedacht, der ein komplettes Budget mitbringt", sagte der Formel-1-Veteran gegenüber dem brasilianischen 'SporTV'. "Glücklicherweise ist die Situation bei mir ein wenig anders, aber trotzdem ist jeder schwer damit beschäftigt, Geld aufzutreiben. Ob es klappt, weiß man noch nicht, denn es kam ja wirklich alles erst in der letzten Minute zustande. Es gibt nach wie vor ein paar Kleinigkeiten, die gelöst werden müssen."
Eine dieser "Kleinigkeiten" betrifft seine Ehefrau Silvana, der er bekanntlich einmal versprochen hatte, niemals in einem Oval zu fahren. Barrichello gibt zu: "Die Angst ist bei ihr da und ich habe viel mit Silvana gesprochen. Ich habe ihr in die Augen gesehen und ich konnte hören, wie sie zwischen den Zeilen meinte: 'Oh nein, jetzt geht das schon wieder los'".

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Tony Kanaan wäre ein perfekter Oval-Fahrlehrer für Barrichello Zoom
Die Familie scheint also gespalten zu sein, denn neben dem Papa finden auch seine beiden Söhne das IndyCar-Projekt klasse: "Der eine will wissen, welche Startnummer ich haben werde", grinst Barrichello. "Der andere will wissen, welche Farbe mein Auto hat." Oder kommt es tatsächlich zu einem Kompromiss, bei dem er die Ovale auslassen würde?
"Das ist eine Möglichkeit", gibt Barrichello zu und schränkt sofort wieder ein: "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es toll sein würde, wenn ich zuhause in Brasilien sitze und die Rennen im Fernsehen sehe. Es wäre schöner, das Risiko einzugehen und Spaß zu haben." Eine deutliche Aussage in die Richtung, dass sich Ehefrau Silvana in der innerfamiliären Meinungsbildung wohl in der Minderheit befindet.
Für ihn sind die Dinge eher umgekehrt: Ovalfahren wäre "eine großartige Herausforderung", sagt der Formel-1-Rekordhalter mit weit über 300 Grand-Prix-Starts. "Ich war 19 Jahre in der Formel 1, aber so etwas habe ich noch nicht gemacht. Ich müsste dies ohne jede Erfahrung machen und das wäre schon faszinierend."

