Andretti/Green: Das war Absicht von Dixon!

(Motorsport-Total.com) - Die Situation erinnerte ein bisschen an den mutwilligen Rammstoß von Michael Schumacher beim Formel-1-Finale 1997 in Jerez gegen Jacques Villeneuve: Scott Dixon, am Sonntag in Detroit unmittelbar vor seinem Titelrivalen Dario Franchitti, wurde in eine Kollision mit Buddy Rice verwickelt - und räumte dann auch Franchitti von der Strecke.

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Dario Franchitti im Gespräch mit seinem Teamkollegen Tony Kanaan

Dixon war mit Rice zusammengekracht, nachdem diesem der Treibstoff ausgegangen war, und drehte sich nach ein paar Metern. Franchitti hätte auf der linken Seite der Fahrbahn noch durchschlüpfen können, doch Dixons Ganassi-Bolide rollte auf einmal nach hinten - als hätte er absichtlich die Bremse gelöst, um seinen direkten Konkurrenten zu rammen. Da sich dies bereits am Rennende abspielte, wurde Franchitti noch als Sechster gewertet, Dixon als Achter, womit Franchitti vor dem Finale in Chicago am kommenden Wochenende nun wieder um drei Punkte in Führung liegt.#w1#

Franchitti zeigt sich als fairer Sportsmann

Der schottische Indy-500-Sieger hielt seinen Ärger aber im Zaum: "Es war eine bizarre Situation. Wir standen da und schauten uns in die Augen", erklärte er. "Manche glauben, es war Absicht. Ich kann nur sagen, dass Scott abgesehen von der Blockade die Runde davor das ganze Jahr sauber gegen mich gefahren ist, genau wie auch umgekehrt. Ich weiß nicht, ob er so etwas absichtlich machen würde - keine Ahnung. Meine Chefs haben jedenfalls eine andere Ansicht als ich."

Michael Andretti, Teamchef von Andretti/Green, war unmittelbar nach der Kollision des Jahres nämlich fuchsteufelswild: "So wie ich es gesehen habe, hat Scott Dario eindeutig absichtlich abgeschossen", schimpfte der Amerikaner. "Er trudelte schon aus, aber als er Dario kommen sah, löste er seine Bremse. Das war hundertprozentig Absicht. So verhält man sich nicht. Ich bin sehr enttäuscht über Scotts Verhalten, um ehrlich zu sein."

Kanaan von Dixons Schuld überzeugt

Und auch für Franchittis Teamkollegen Tony Kanaan ist der Fall klar: "Ich glaube sehr, dass es Absicht war, aber er kann es leugnen und niemand kann ihm das Gegenteil beweisen. Er kann sagen: 'Ich hatte einen Crash und konnte die Bremsen nicht erreichen.' Da hast du den Salat! Es gibt eben einige Dinge, die auch die Rennleitung nicht kontrollieren kann. Das ist so eine Sache. Aber wie Scott selbst sagt: Wie man in den Wald hineinschreit, so hallt es auch zurück. Dixon hat ja hier die Gesamtführung verloren", so der Brasilianer.

Franchitti selbst zeigte sich indes wenige Tage vor der Titelentscheidung bemüht, eine Konfrontation zu vermeiden, und relativierte die Aussagen seiner Teammitglieder: "Ich habe großen Respekt vor Scott und seinem Team. Das sind gute Jungs. Ich habe immer gesagt, dass es ein heißer Meisterschaftskampf wird - und so kommt es nun auch! Wir wollen das Ding gewinnen und sie auch. Wo gehobelt wird, da fallen halt auch Späne..."