IndyCar: Titelduell spitzt sich zu

Im vorletzten Rennen der IndyCar-Serie kam es zur Kollision zwischen Dario Franchitti und Scott Dixon - Hochspannung vor dem Saisonfinale

(Motorsport-Total.com) - Spannender geht es wirklich nicht: Nachdem die Führung in der IndyCar-Meisterschaft erst in Sears Point von Dario Franchitti zu Scott Dixon gewechselt hatte, kam es gestern in Detroit in einem spannenden vorletzten Saisonrennen zu einer umstrittenen Kollision zwischen den beiden Titelrivalen. Nun liegt Franchitti wieder knapp vorne.

Titel-Bild zur News: Buddy Rice vor Scott Dixon

Scott Dixon in der Schlussphase im Windschatten des Boliden von Buddy Rice

587:584 steht es für den diesjährigen Indy-500-Sieger vor dem Finale in Chicago, das schon am kommenden Wochenende über die Bühne gehen wird. Hätte er gestern nicht die drei Bonuspunkte für die meisten Führungsrunden kassiert, wäre er sogar ex aequo mit Dixon zum letzten Rennen geflogen. Bei zehn Zählern Differenz zwischen erstem und zweitem Platz darf man sich also auf einen spannenden Showdown gefasst machen.#w1#

Dixon bestreitet jede Absicht

In Detroit sah es zunächst nach einem Triumph des Andretti/Green-Piloten aus, der lange in Führung lag, die Spitzenposition dann aber beim entscheidenden Boxenstopp während einer Gelbphase knapp an Dixon verlor. Dixon und Franchitti lagen in der Schlussphase direkt hinter dem zweitplatzierten Buddy Rice, dem jedoch der Treibstoff ausging - es kam zur Kollision zwischen Rice und Dixon, der seinerseits auch noch Franchitti ins Verderben mitnahm.

Die Optik der Situation war sehr ungünstig, so dass Andretti/Green-Teamchef Michael Andretti sofort einen Protest ankündigte, der jedoch ergebnislos bleiben dürfte. Der beschuldigte Ganassi-Pilot bestritt außerdem jedwede Boshaftigkeit: "Ich würde so etwas nie absichtlich machen!" Oder etwa doch? Vor einer Woche hatte er sich jedenfalls noch laut über die Teamstrategie von Andretti/Green beschwert, als Tony Kanaan Puffer für Franchitti spielte. War Detroit die Retourkutsche?

Dixon schilderte seine Sicht der Dinge folgendermaßen: "Ich wollte gar nicht an Buddy vorbeigehen, denn ich lag ja vor Dario, was für die Meisterschaft super war, und hätte nichts mehr riskiert. Aber Buddy ging der Treibstoff aus, also stach ich seitlich neben ihn. Dabei kollidierten wir. Ich wollte nur vor Franchitti bleiben, um die Punkte zu holen", so der 27-Jährige, der die Punktesituation nun folgendermaßen einschätzt: "Knapper als mir lieb ist!"

Franchitti sauer auf die Rennleitung

Dario Franchitti

Stinksauer: Dario Franchitti fühlte sich von der Rennleitung hintergangen Zoom

Und was sagst du, Dario? "Das Canadian-Club-Auto war heute fantastisch", analysierte der Schotte. "Scott ging an der Box an uns vorbei, aber dann blockierte er mich erst und zum Schluss versperrte er mir nach seinem Dreher den Weg. Tja. Ich bin sehr sauer auf die Offiziellen, dass sie nicht eine Gelbphase ausgerufen und mir geholfen haben, aber es war halt ein verrückter Tag. So undiszipliniert, wie momentan alle fahren, kann immer alles passieren."

Franchitti wurde gestern als Sechster gewertet, Dixon nur als Achter, womit aus vier Punkten Vorsprung für Dixon vor dem Saisonfinale auf dem Chicagoland Speedway drei Zähler Rückstand wurden. Bei vielen werden da Erinnerungen ans Vorjahr wach: Damals wurde Sam Hornish Jr. ex aequo mit Dixons Ganassi-Teamkollegen Dan Wheldon IndyCar-Champion, weil er mehr Rennsiege auf dem Konto hatte...