• 28.12.2010 15:33

  • von Pete Fink

2011: Was sich bei Penske alles ändern wird...

Bei Team Penske wird sich im kommenden Jahr einiges ändern: Neue Partner und eine Menge Imagearbeiten kommen auf Helio Castroneves und Co. zu

(Motorsport-Total.com) - Die Liste der neuen Penske-Partner ist umfangreich: IZOD, Shell/Pennzoil, Meijer und der Auto Club of Southern California. Dazu natürlich Verizon, die schon in der vergangenen Saison den Penske-Dallara von Vizemeister Will Power finanzierten. Fünf potente Sponsoren wird Roger Penske in der neuen IndyCar-Saison 2011 haben, nachdem Werbeaufkleber im Jahr 2010 noch absolute Mangelware darstellten.

Titel-Bild zur News: Helio Castroneves

Helio Castroneves im neuen Penske-Dallara mit seiner Shell-Lackierung

Rückwirkend betrachtet hat es den Anschein, als wäre 2010 nichts anderes als ein Übergangsjahr gewesen. Zwei Jahrzehnte lang hatte der Tabakriese Philip Morris das nahezu alleinige Sagen bei Team Penske. Emerson Fittipaldi brachte die berühmt gewordene rot-weiße Lackierung zur Saison 1990 zu Penske. Unter anderem Rick Mears, Al Unser Jr., Paul Tracy, Gil de Ferran, Helio Castroneves, Sam Hornish Jr. und zuletzt auch Ryan Briscoe fuhren in den klassischen Marlboro-Farben.

Erst zu Saisonbeginn 2010 erschienen die Penske-Dallara in einem schwarz-weißen Outfit, was Team-Präsident Tim Cindric mit den Worten: "Dies ist das Ende einer Ära", bezeichnete. Ein nicht ganz freiwilliges Ende, denn dahinter stand natürlich ein immer restriktiveres Vorgehen der Behörden gegen die Tabakwerbung, wie es auch in Europa und der Formel 1 zu beobachten ist.

Briscoe und Castroneves bereits in Action

Und natürlich zählt US-Tycoon Penske nicht gerade zu den ärmeren Bewohnern Amerikas, doch Fragen, warum er in der Saison 2010 zwei seiner drei IndyCar-Teams ohne einen Hauptsponsor fahren ließ, tauchten dennoch auf. Die indirekte Antwort gab Penske in den vergangenen Wochen, als er fast täglich einen Neuzugang präsentierte. Erst Shell, dann Meijer, dann die Auto Clubs und zuletzt IndyCar-Titelsponsor IZOD.

Ryan Briscoe Helio Castroneves Penske

Ryan Briscoe und Helio Castroneves im klassischen Penske-Design Zoom

Die Begründung der Konzerne lautet fast unisono: Großartige Geschäftsmöglichkeiten im Penske-Umfeld. Hat der "Captain" also einen langfristigen Strategieplan verfolgt und die Saison 2010 aus eigener Tasche zwischenfinanziert? Es sieht ganz so aus, denn seine Piloten sind bereits für die neuen Sponsoren aktiv.

Ryan Briscoe unternahm vor Weihnachten ein umfangreiches Shooting für einen groß angelegten IZOD-Werbespot, Helio Castroneves trat in Indianapolis bereits für Meijer auf. "Seit ich bei Penske fahre, konnten wir solche Events nicht organisieren", erklärt Castroneves. "Das lag vor allem an unserer Verbindung mit Philip Morris." Und den dahinter stehenden Restriktionen.

Runderneuertes Image

"Aber ich würde liebend gerne einmal in einem großen Werbespot auftauchen", unterstreicht der "Spiderman". "Ich bin zwar kein guter Schauspieler, aber ich kann gut tanzen." Das wiederum weiß Mainstream-Amerika seit seinem Megaerfolg bei "Dancing with the Stars". Dabei wäre Castroneves eine der ganz großen und prädestinierten Marketingfiguren der IndyCars.

Helio Castroneves

Helio Castroneves bei seinem Erfolg in "Dancing with the Stars" Zoom

Siehe das Beispiel Danica Patrick, in deren Beliebtheitsliga nur NASCAR-Superstar Dale Earnhardt Jr. spielt. Deren Werbespots für GoDaddy.com, die sogar beim US-Sportevent Nummer eins, dem Superbowl, laufen, sorgen regelmäßig dafür, dass Patrick in aller Munde ist. Castroneves könnte durchaus in dieser Liga mithalten, das weiß der sympathische Brasilianer selbst.

"Ab sofort gibt es tolle Chancen, unser Image darzustellen", sagt Castroneves. "Das ist einer der Gründe, warum wir eine ganze Menge neuer Partner ins Boot geholt haben, denn wir wollen Möglichkeiten schaffen, von denen alle profitieren können. Sponsoren, Fahrer, aber auch unsere Teams." Daraus folgt: Es hat den Anschein, als würde sich 2011 bei Penske in der Außendarstellung einiges grundsätzlich ändern. Was natürlich nur gut für die ganze IndyCar-Serie sein kann...