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Ordos: Spannung vor der Premiere
Die GT1-WM gastiert erstmals auf dem Ordos International Circuit im Norden Chinas - Ex-Swiss-Lambos laufen unter dem Banner von DKR
(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende steigt die achte von zehn Saisonstationen zur GT1-Weltmeisterschaft und damit der Beginn der entscheidenden Schlussphase der Saison 2011. Gefahren wird auf dem neuen 3,751 Kilometer langen Ordos International Circuit im Norden Chinas.

© DPPI
Die GT1-WM wagt sich in China in bisher unbekannte Bereiche vor
Das Layout der Strecke ist der Körperform eines Pferds nachempfunden, was auf die Symbolhaftigkeit dieses Tiers in der nahegelegenen Mongolei zurückzuführen ist. Der Kurs, dessen Haupttribüne die Form eines fliegenden Adlers repräsentiert, befindet sich nur 50 Kilometer vom Dschingis-Khan-Mausoleum entfernt. Der Begriff "Ordos" stammt aus dem Mongolischen und bedeutet soviel wie "komplexer Palast."
Was die Charakteristik der Strecke in Ordos aus Fahrersicht betrifft, so erwartet die Piloten eine Kombination aus schnellen und langsamen Kurven, wovon sieben nach links und elf nach rechts gehen. Fertiggestellt wurde die Anlage im September 2010. Nachdem bereits die Formel Superleague und die Chinesische Tourenwagen-Meisterschaft zu Gast waren, markiert das GT1-Wochenende den ersten Auftritt einer Weltmeisterschaft in Ordos.
Schwere Aufgabe für die Tabellenführer
Der bisherige Verlauf der GT1-Saison 2011 hat sich als äußerst abwechslungsreich herausgestellt, konnten doch sowohl die Hersteller Nissan als auch Lamborghini, Aston Martin und Ford mindestens einmal siegen. Lediglich im Corvette-Lager wartet man noch auf den ersten Saisonsieg.
Nissan ist mit fünf Triumphen die erfolgreichste Marke der ersten sieben Rennwochenenden. Die JRM-Piloten Michael Krumm/Lucas Luhr reisen mit einem 14-Punkte-Polster auf das bestplatzierte Lamborghini-Duo des Münnich-Teams, Markus Winkelhock/Marc Basseng, nach Ordos.
Angesichts von 60 Kilogramm Zusatzgewicht für die jüngsten Erfolge in Paul Ricard erwartet Krumm für die Premiere auf der chinesischen Strecke ein hartes Stück Arbeit. "Mit dem zusätzlichen Ballast wird es für uns in Ordos nicht einfach werden. Unser Ziel muss es daher sein, die Meisterschaft bis zum letzten Rennen in San Luis offenzuhalten. Der Kurs dort liegt unserem Nissan GT-R bekanntlich hervorragend", meint Krumm.
Ex-Swiss-Lambos in neuen Farben

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Die Ex-Swiss-Lamborghini rennen in Ordos unter dem Banner von DKR Zoom
Unterdessen dürften die Lamborghini aufgrund der Streckencharakteristik in Ordos gute Chancen haben. Neben den beiden Murcielago des Münnich-Teams von Winkelhock/Basseng sowie Dominik Schwager/Nicky Pastorelli starten bei den verbleibenden drei Saisonrennen auch wieder die beiden ehemaligen Swiss-Lambos.
Eingesetzt werden die Murcielago unter dem Banner von DKR - bisher für den Einsatz einer Corvette Z06 zuständig. Betreut werden die DKR-Lambos allerdings von Münnich, die für diesen Einsatz Mechaniker von Reiter Engineering rekrutiert haben. Aufgrund einer grellen Farbkombination Gelb/Pink werden die beiden Fahrzeuge, die von Benjamin Leuenberger/Manuel Lauck (Startnummer 47) und Chris Brück/Jonathan Kennard (Startnummer 48) pilotiert werden, nicht zu übersehen sein.
Zurückhaltung im Aston-Martin-Lager
Anders als bei den Stieren ist man im Aston-Martin-Lager eher zurückhaltend, was die Aussichten für ein gutes Abschneiden in Ordos betrifft. Young-Driver-Pilot Stefan Mücke, der gemeinsam mit Cockpitpartner Darren Turner mit 32 Punkten Rückstand auf Krumm/Luhr an vierter Stelle der Fahrerwertung liegt, sagt: "Es ist schwer vorherzusehen, was wir auf dieser Strecke ausrichten können, da wir 20 Kilogramm Zusatzgewicht an Bord haben. Zudem ist der Kurs für uns wie für die meisten Fahrer komplettes Neuland."
Dennoch hätte Mücke, der in der Sommerpause seine langjährige Lebenspartnerin Annette vor den Traualtar führte, gegen einen Sieg nichts einzuwenden: "Es wäre eine tolle Geschichte, wenn ich bei meiner Rückkehr nach China triumphieren könnte, denn ein Sieg fehlt uns bis dato noch in dieser Saison." Im Jahr 2007 gewann Mücke bei seinem Sportwagen-Debüt auf Anhieb das Rennen zur FIA-GT-Serie im chinesischen Zhuhai.
Tomas Enge, der gemeinsam mit Alex Müller den zweiten Aston Martin DB9 des Young-Driver-Teams steuert, gibt sich in Bezug auf den Kurs in Ordos ähnlich zurückhaltend. "Ich weiß so gut wie gar nichts über die Strecken in China", sagt der Tscheche mit Blick auf die Tatsache, dass die GT1-WM nur eine Woche nach dem Rennen in Ordos auf dem Goldenport Circuit vor den Toren der Hauptstadt Peking gastieren wird.
"Was Ordos betrifft, so habe ich einige Onboard-Aufnahmen gesehen und muss sagen, dass ich nicht glaube, dass die Strecke dem Aston Martin besonders gut liegen wird. Ungeachtet dessen werden wir unser Bestes geben und versuchen, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen", so Enge.
Corvette und Ford mit neuen Piloten
Nachdem DKR für die verbleibenden drei Saisonrennen mit Lamborghini zusammengespannt hat, treten in Ordos zwei statt bisher eine Corvette Z06 unter dem Banner von Exim Bank an. Im Fahrzeug mit der Startnummer 11 sitzen gleich zwei GT1-Debütanten. Lokalmatador Ho-Pin Tung, der in dieser Saison als Ersatzfahrer des Formel-1-Teams Renault fungiert und am vergangenen Wochenende das IndyCar-Rennen im kalifornischen Sonoma bestritt, teilt sich das Cockpit mit dem Niederländer Jeroen de Boer.
"Ich weiß noch gar nicht so recht, was mich erwartet", sagt de Boer im Vorfeld seines Debüts in der Corvette. "Ich habe mit Mike Hezemans über das Auto gesprochen. Seinen Aussagen nach zu urteilen, ist das Auto sehr gut fahrbar. Ich bin gespannt." Im Schwesterauto mit der Startnummer 12 nehmen Michael Rossi und der Brasilianer Sergio Jimenez Platz.
Neben Tung und de Boer gibt in Ordos auch Jonathan Hirschi sein Debüt in der GT1-WM. Der Schweizer ersetzt im Belgian-Ford mit der Startnummer 9 Vanina Ickx und teilt sich das Cockpit des GT mit Christoffer Nygaard. Insgesamt nehmen 18 Fahrzeuge die GT1-Premiere in Ordos unter die Räder.

