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Erlösung für Albert Costa nach erstem Sieg in Zandvoort: "Habe sehr gelitten"

Albert Costa holt in Zandvoort seinen ersten Sieg im ADAC GT Masters: Warum er bei Emil-Frey-Lamborghini aufblüht und warum der Leidensweg fast zwei Jahre dauerte

(Motorsport-Total.com) - Albert Costa hat es endlich geschafft: Er ist Rennsieger im ADAC GT Masters! Gemeinsam mit Emil-Frey-Lamborghini-Teamkollege Jack Aitken, für den es gar der erste Erfolg überhaupt im GT3-Rennsport ist, gewann der Spanier den Sonntagslauf in Zandvoort.

Titel-Bild zur News: Albert Costa, Jack Aitken

Riesige Freude bei Albert Costa (rechts) nach dem Erfolg in Zandvoort Zoom

Hinter Costa liegt ein fast zweijähriger Leidensweg, der am 4. Oktober 2020 auf dem Sachsenring seinen Anfang nahm. Damals gewann Costa das Rennen zusammen mit Franck Perera, doch eine 30-Sekunden-Zeitstrafe wegen eines Vergehens hinter dem Safety-Car warf das Duo in der Tageswertung bis auf den zehnten Platz zurück.

Nun ist der Erfolg niet- und nagelfest, und Costa reagiert im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' gewohnt emotional: "Mir fehlen die Worte dafür. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich die vergangenen beiden Jahre sehr gelitten habe, sowohl persönlich als auch was das Professionelle angeht. Jetzt hat sich die gesamte Arbeit ausgezahlt!"

Blockade im ersten Zandvoort-Qualifying

Der Spanier spürte, dass am Wochenende in Zandvoort einiges möglich war. Doch dann wurde er am Samstag im Qualifying mehrfach von Joel Sturm im Allied-Porsche #22 aufgehalten und leistete sich am Start selbst einen Schnitzer. Wegen des Einnehmens einer nicht ordnungsgemäßen Position im Grid musste Costa einmal durch die Penalty-Lap.

Costa verzweifelte schon regelrecht an seinem Schicksal: "Mit jeder Runde [im Qualifying] wurde ich schneller, aber dann wurde ich mehrmals vom selben Fahrer blockiert. Dann kam der Regen. In dem Moment habe ich gesagt: 'Bitte, Gott, bring mich um! Alles, was ich versuche, zahlt sich einfach nicht aus!' Ich war so deprimiert. Alles, was an mir hing, habe ich richtig gemacht, und dann kommt so ein Kerl und ruiniert mir Qualifying und Rennen."


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Doch ein Anruf von Lamborghini-Motorsportchef Giorgio Sanna brachte Costa wieder in die Spur. "Er hat mir gesagt: 'Nur Positives führt zu Positivem. Mach weiter, du bist Werksfahrer und du bist hier, weil du einer der Besten bist. Mach weiter, glaub immer an dich selbst und gib volle Attacke. Es wird kommen, glaub mir. Ruf mich morgen an'", so Costa.

"Merkwürdiges Geräusch vom Hinterreifen" des Lambos

Das war der nötige Mental-Push. Zumal Aitken am Sonntag nicht nur die Pole holte, sondern auch das Rennen souverän von der Spitze aus kontrollierte. Costa musste den Elfmeter nur noch verwandeln. "Nach der Siegerehrung habe ich drei Nachrichten bekommen: Von Sanna, von [Mirko] Bortolotti und meiner Freundin. Es ist sehr schön", erzählt Costa stolz.

Doch so ganz sorgenfrei war Costa in seinem Stint nicht unterwegs. Einige Autos zogen sich in der Schlussphase Reifenschäden zu, und auch der Spanier im Emil-Frey-Lamborghini mit der #63 sorgte sich um seine Pneus. "Ich hatte ein merkwürdiges Geräusch vom Hinterreifen. Das hat mir große Sorgen gemacht", gibt Costa offen zu.

"Ich habe in den letzten fünf Runden habe ich wirklich nur noch die Randsteine weggelassen, die Reifen gemanagt und habe nicht mehr gepusht. Ich habe gesehen, dass es viele Reifenschäden gegeben hat und auch der Strecke lagen einige Carbonteile. Ich dachte mir nur: 'Bitte nicht mich, bitte nicht mich!'" Costa blieb von einem Plattfuß verschont.

Emil-Frey-Team freut sich extrem für Albert Costa

Und auch bei Emil Frey Racing freut man sich extrem für Costa, immerhin startet man schon seit 2016 zusammen in den SRO-Serien GT-World-Challenge Europe und Intercontinental-GT-Challenge. "Er hat viel an sich gearbeitet, das weiß ich. Es freut mich sehr für ihn, dass er wieder auf der Erfolgsspur ist", berichtet Technikchef Jürg Flach.

Zumal Costas Zukunft bei Lamborghini ungewiss schien, vor allem nach dem von ihm ausgelösten Startcrash im Vorjahr auf dem Sachsenring. Danach wurde er bei Grasser von Marco Mapelli ersetzt. "Wir hatten ein Gespräch zu Beginn des Jahres", verrät er. Flach fügt hinzu: "Er weiß, dass vieles nicht gut für ihn gelaufen ist, in verschiedener Hinsicht."

"Vielleicht haben nicht alle Fehler nur bei ihm gelegen. Aber das hat sich irgendwie negativ kumuliert und sicherlich auch am Selbstbewusstsein genagt. Wichtig ist, dass der Fahrer sich wohlfühlt. Man muss ihn unterstützen, wo es geht." Und wie man so mit Costa umgeht, dass er sich pudelwohl fühlt, weiß man bei Emil Frey. Der erste Sieg ist die Folge daraus.

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Qualifying 1 Sa. 09:15 Uhr
Rennen 1 Sa. 15:15 Uhr
Qualifying 2 So. 09:15 Uhr
Rennen 2 So. 15:15 Uhr

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