• 01.02.2013 15:24

  • von Pete Fink & Roman Wittemeier

Spekuliert Audi auf Daytona-Gesamtsieg?

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich will sich in den USA nicht mit Klassensiegen zufrieden geben und überlegt einen Einsatz bei den Daytona-Prototypen

(Motorsport-Total.com) - In der GT-Klasse holte Audi am vergangenen Wochenende bei den 24 Stunden von Daytona einen überraschenden Doppelsieg mit dem neuen R8 Grand-Am. Es war erst das zweite Jahr, in dem die Ingolstädter ihren neuen Kundensportler beim Saisonhöhepunkt der Grand-Am-Serie präsentierten. Dieser Erfolg wirft natürlich die Frage auf, ob Audi in Zukunft irgendwann einmal um den Gesamtsieg der Daytona 24 mitfahren möchte.

Titel-Bild zur News: Emanuele Pirro

Fährt GT-Sieger Audi in Daytona auch bald bei den Prototypen? Zoom

Dazu müsste man aber in der Daytona-Prototypenklasse antreten, in der in diesem Jahr 17 Teams gemeldet waren. Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich gab sich gegenüber den Kollegen von 'Autosport.com' aufgeschlossen: "Ich glaube nicht, dass Klassensiege unser ultimatives Ziel sein sollten", so Ullrich vielsagend. Demnach denkt Audi darüber nach, "was wir in Zukunft im US-Motorsport machen können und sind in permanentem Kontakt mit allen US-amerikanischen Motorsportserien."

Auf dem für Audi sehr attraktiven US-Markt müsste man sich auf der Grand-Am-Motorenseite mit der Konkurrenz von BMW, Ford und Chevrolet messen. Auf der Chassis-Seite gibt Riley seit Jahren den Takt vor, obwohl Chevy in der Grand-Am-Serie auch ein eigenes Chassis gebaut hat. "So etwas müssen wir uns genau ansehen", sagt Ullrich. "Aber wir müssen mit der relevanten Technologie in der Topklasse antreten."


Fotos: 24 Stunden von Daytona


Und genau hier befindet sich der springende Punkt: Die aktuellen Daytona-Prototypen entsprechen nicht den Sicherheitsstandards der FIA. Und wie sich mittel- und langfristig das Reglement der frisch fusionierten US-amerikanischen Sportwagenszene darstellt, das steht noch in den Sternen. Was übrigens auch umgekehrt gilt, also im Sinne eines möglichen Le-Mans-Starts der Amerikaner.

So gab es am Rande des Daytona-Wochenendes einige Gesprächsrunden zwischen den US-Amerikanern und den Europäern. "Unsere Zusammenarbeit war natürlich das Thema der Gespräche, die in Zukunft weiter fortgesetzt werden", bestätigte etwa WEC-Chef Gerard Neveu gegenüber 'Motorsport-Total.com':"Wir gehen davon aus, dass der Langstreckensport in den kommenden Jahren weiter wachsen wird. Und in diesem Zusammenhang würde es überhaupt keinen Sinn machen, wenn jeder auf seiner Seite des Atlantiks ein eigenes Süppchen kocht. Wir sprechen über Möglichkeiten der Kooperation."