Rast: "Das ist halt in Daytona so"

Rene Rast zieht nach Platz zwei in der GT-Wertung der 24 Stunden von Daytona Bilanz: Speed im Rennen da, aber Fehler und Kämpfe mit der Konkurrenz kosten den Sieg

(Motorsport-Total.com) - Ein Jahr nach seinem Sieg in der GT-Klasse des 24-Stunden-Rennens von Daytona sprang für Rene Rast am Sonntag Platz zwei heraus. "Ich glaube, wir können zufrieden sein. Vor dem Rennen hätte ich ehrlich gesagt nicht gedacht, dass wir soweit vorne mitfahren können. Ich dachte nicht, dass wir auf das Podium fahren können", gesteht der Audi-Pilot im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com'.

Titel-Bild zur News: Rene Rast und Marc Basseng

Für Rene Rast und Teamkollege Marc Basseng reichte es nicht ganz zum GT-Sieg Zoom

Ganz zufrieden ist der 26-Jährige, der sich das Cockpit des R8 Grand-Am von APR mit Marc Basseng, Frank Stippler und Ian Baas teilte, aber nicht. "Wenn man den Sieg vor Augen hat und dann 'nur' Zweiter wird, ist das natürlich ein bisschen frustrierend - gerade wenn man drei Stunden lang wirklich am Limit kämpft, eine Stunde vor Schluss noch Erster ist und dann verliert. In Daytona zählt nur der Sieg, das ist nun mal so. Der zweite Platz zählt halt nichts", sagt Rast, der im Vorjahr am Steuer eines Magnus-Porsche triumphierte.

Die 2013er-Ausgabe des Langstreckenklassikers in Florida gestaltete sich für Rast und seine APR-Teamkollegen turbulent. "Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", so der Deutsche. "Im Verlauf des Rennens sind so viele Dinge passiert. Wir bekamen eine Strafe. Wir hatten ein paar Probleme mit der Technik. Wir machten ein paar taktische Fehler und auch Fahrfehler."


Fotos: 24 Stunden von Daytona


"Trotzdem noch Zweiter zu werden, ist, glaube ich, gar nicht so schlecht", zieht Rast nach 24 Stunden Bilanz. Basseng fing sich in der Nacht eine Strafe ein, weil er das Pace-Car überholt hatte. Das Resultat war, dass der R8 mit der Startnummer 52 aus der Führungsrunde fiel. Stippler bescherte der Mannschaft wenig später eine weitere Strafe, als er trotz roter Ampel aus der Boxengasse fuhr.

Zweikampf mit Ferrari kostete wertvolle Zeit

So gab das Audi-Kundenteam in der Schlussphase noch einmal alles. "Die letzten drei Stunden waren für mich einfach unglaublich. Ich hatte viele Zweikämpfe mit Ferrari, Porsche - auch mit Audi. So gesehen war eigentlich alles dabei", sagt Rast, dem speziell der Zweikampf mit dem 458 Italia von AIM (Assentato/Lazzaro/Longhi/Wilkins) in Erinnerung blieb.

"Er ist jedesmal an mir vorbei gefahren, hat dabei seine Hand aus dem Fenster genommen und mir gewunken - jedesmal!" Rene Rast

"Das Problem war, dass der Ferrari einfach viel zu viel Topspeed hat - viel mehr als alle anderen", kritisiert Rast und erinnert sich an sein finales Duell mit dem AIM-Schlussfahrer Mark Wilkins: "Ich konnte mich immer daneben setzen und vorbeifahren, denn meine Traktion war besser. Sobald er aber hinter mir im Windschatten war, hatte er ungefähr 50 km/h Überschuss."

"Er ist jedesmal an mir vorbei gefahren, hat dabei seine Hand aus dem Fenster genommen und mir gewunken - jedesmal! Ich bin immer verrückt geworden. Irgendwann hatte ich ihn dann soweit, dass er nicht mehr in meinem Windschatten mitfahren konnte. Dann hatte ich zum Schluss Ruhe", erzählt Rast und glaubt dennoch, dass ihn die im Duell mit dem Ferrari verlorene Zeit unterm Strich den Sieg kostete. Nach 24 Stunden kreuzte der R8 von Alex Job Racing mit Filipe Albuquerque, Edoardo Mortara, Oliver Jarvis und Dino von Motlke als Erster die Linie in Reihen der GT-Fahrzeuge.

Daytona für Rast "kein richtiges 24-Stunden-Rennen"

Nach dem Qualifying war nicht unbedingt mit einem Doppelsieg für Audi zu rechnen. Rast erklärt sich den Aufschwung der R8 Grand-Am im Rennen so: "Im Qualifying und im Training beachtet man halt immer nur die absolut schnellste Rundenzeit. Wir hatten nie wirklich eine Gelegenheit, Longruns zu beurteilen. So wie es aussah, hatten wir auf einem Longrun wirklich ein Auto, das mit den Reifen gut umgegangen ist. Wir konnten wirklich konstant gute Zeiten fahren, wohingegen andere schon ab Stint-Mitte abbauen mussten und die Zeiten nicht mehr mitgehen konnten. Das heißt, unser Auto war sehr gut zu den Reifen, was letzten Endes den Erfolg gebracht hat."

Was hält der dreifache Porsche-Supercup-Champion von einem 24-Stunden-Rennen, in dem eigentlich nur die letzte Stunde zählt? "Das ist in Daytona ja eigentlich immer so", spricht Rast die zahlreichen Gelbphasen an und erinnert: "Im vergangen Jahr haben wir hier gewonnen. Damals waren wir, glaube ich, zwei oder drei Stunden vor Schluss auch zwei Runden hinterher und es spielte sich alles erst in der letzten Stunde ab."

"Das ist halt in Daytona so. Mann muss einfach bis zum Schluss in der Führungsrunde bleiben und dann wird erst Rennen gefahren, wie man heute wieder gesehen hat." Für den Deutschen hat das "halt nichts mit einem richtigen 24-Stunden-Rennen zu tun, weil es eben amerikanisch ist. Mit ihren Gelbphasen wollen sie es halt immer spektakulär machen - und wie man sieht, funktioniert es."

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