Saisonstart GP2 2016: Das sind die Top 10 Favoriten!

Redakteur Norman Fischer nimmt vor der neuen GP2-Saison 2016 die Favoriten unter die Lupe und wünscht der Serie ein klein wenig mehr Beachtung

Hallo Freunde des guten Motorsports,

Titel-Bild zur News: GP2-Start

Vandoorne-Nachfolger gesucht: In Barcelona startet die GP2 in die Saison Zoom

freut ihr euch auch schon auf den Formel-1-Grand-Prix am Wochenende? Ich ganz bestimmt, denn dann startet die meiner Meinung nach beste und spannendste Formelrennserie der Welt wieder. Und natürlich meine ich mit "spannend" nicht die Formel 1, die ab dieser Zeit für mich wieder den am wenigsten unterhaltsamen Teil des Wochenendes bietet. Die GP2-Serie ist zurück und startet in Barcelona in ihre mittlerweile zwölfte Saison.

Sportlich hat sich die Nachwuchsklasse im Rahmenprogramm der Formel 1 für mich absolut etabliert. Der Unterhaltungsfaktor ist bei nahezu allen Rennen der Serie absolut hoch und man bekommt deutlich mehr Abwechslung als bei den silbernen Schaufahrten am Sonntag um 14 Uhr. Versteht mich nicht falsch, auch die Königsklasse bietet feinen Rennsport, allerdings nicht in der Regelmäßigkeit wie die GP2.

Titelrennen offener als 2015

Einen Favoriten für die neue Saison auszumachen, ist wirklich schwierig. War es im vergangenen Jahr Stoffel Vandoorne, der über allen Dingen stand, so gibt es 2016 mehrere Piloten, die nach dem Titel greifen können. Von dessen ART-Nachfolger Sergei Sirotkin über DAMS-Herausforderer Alex Lynn bis zu den Junior-Routiniers Mitch Evans (Campos) oder Raffaele Marciello (Russian Time) kommen viele Piloten in Frage. Und selbst ein absolutes Neuling-Team wie Prema gehört mit Pierre Gasly und Antonio Giovinazzi zum Favoritenkreis.

In einer Fotostrecke habe ich einmal versucht, eine persönliche Einschätzung zu geben, wer 2016 in die Top 10 kommen wird. Die Entscheidung ist mir wirklich nicht leicht gefallen, weil der aktuelle GP2-Jahrgang ziemlich stark ist und es mindestens 15 Piloten gibt, denen ich den Sprung unter die Top 10 zutraue. Auffallend ist, dass die meisten Teams neben einem hochangesehenen Piloten meist einen zweiten beschäftigen, der sich erst noch beweisen muss.


Fotostrecke: Top 10: Favoritencheck der GP2 2016

Aus diesem Grund sind etwa Nicholas Latifi (DAMS) oder Antonio Giovinazzi (Prema) nicht in der Liste vertreten, obwohl ihre Rennställe zu den besten im Feld gehören (ja, auch Neuling Prema bietet hervorragende Bedingungen). Nicht, dass ich einem Vizemeister der Formel-3-EM wie Giovinazzi keine guten Platzierungen zutrauen würde, doch selbst ein Felipe Nasr tat sich einst in seiner Debütsaison im damaligen Meisterteam DAMS schwer.

Ohnehin gleicht das Feld einer Wundertüte. In der vergangenen Saison konnten insgesamt sieben Teams einen Sieg einfahren - natürlich auch reglementbedingt -, was die große Ausgeglichenheit in der GP2-Serie zeigt. Die Formel 1 bringt es im gleichen Jahr gerade einmal auf zwei siegreiche Teams. Und auch wenn die Boliden in der Königsklasse schneller und die Fahrer vielleicht besser sein mögen, so sind Racing und Unterhaltungswert aus meiner Sicht in der GP2 höher - vom Sound brauchen wir gar nicht erst zu reden.

Wo bleibt die Aufmerksamkeit?

Leider spiegelt sich das allerdings nicht in der Beachtung wider, die die Nachwuchsserie erfährt. Schon für die Hinterbänkler in der Formel 1 interessiert sich ein Großteil der Fans kaum, schon gar nicht für die "zweite Liga" des Rennsports. Und wo soll das Interesse auch herkommen, wenn die Formel 1 das komplette Rampenlicht abbekommt, während die GP2 im Pay-TV verschwindet und nur wirkliche Hardcore-Fans vor den Bildschirm lockt?

Alex Lynn, Sergei Sirotkin

Die GP2 bietet meist Action und Spannung in einem Zoom

Die MotoGP hat besser verstanden, wie sie ihr Rahmenprodukt vermarkten muss. Zumeist bekommt man als Fan an einem Rennwochenende das komplette Paket aus Moto3, Moto2 und der Hauptserie MotoGP geboten, und Ähnliches würde ich mir auch für die Formel 1 wünschen. Die GP2 und die GP3 würden ideal auf die Premiumserie einstimmen und den Fans schon einmal die möglichen Stars von morgen vorführen - was Bernie Ecclestone allerdings wohl egal zu sein scheint.

Meiner Meinung nach bietet sich aber in Zukunft eine neue Chance, wenn die GP2-Serie wohl bald als neue Formel 2 auflaufen könnte. Die FIA will diese Marke unbedingt stärken, was sie mit der erneuten Einführung und der Relevanz in der Punktetabelle für die Superlizenz unterstrichen hat. Und mit dem Namen Formel 2 könnten wohl auch Motorsport-Laien mehr anfangen als mit dem Namen GP2.

Doch das ist noch Zukunftsmusik, vorerst können wir uns auf eine hoffentlich spannende und abwechslungsreiche Saison 2016 in der GP2-Serie freuen. Ich tue das auf jeden Fall!

Rasante Grüße


Norman Fischer