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Herausforderung Monte Carlo
GP2-Pilot Timo Glock beschreibt, worauf es beim wohl schwierigsten Rennen des Jahres im Fürstentum von Monaco ankommt
(MST/Speed-Academy.de) - Die Worte von Nelson Piquet sind längst geflügelt. In Monaco Autorennen zu fahren, sagte der ehemalige Weltmeister aus Brasilien, sei wie Hubschrauberfliegen im Wohnzimmer. Was für die Formel 1 gilt, gilt auch für das Rahmenprogramm - und damit auch für Timo Glock, der am Wochenende bei der dritten Veranstaltung der GP2 am Mittelmeer fährt.

© xpb.cc
Die Leitplanken sind in Monte Carlo allgegenwärtig
Der Odenwälder geht nach seiner eindrucksvollen Vorstellung beim letzten Durchgang in Barcelona als klarer Favorit ins Rennen. "Aber in Monaco zählen ganz andere Dinge als in Barcelona", bremst der Deutsche die Erwartungen. "Da geht es in erster Linie mal darum, das Auto von den Planken wegzuhalten."#w1#
Die doppel- und dreistöckigen Leitplanken stehen längs des Stadtkurses, der über gesperrte öffentliche Straßen des Grimaldi-Minireiches führt, näher an der Strecke als an jedem anderen Austragungsort eines GP2-Laufs.
Daneben ist die Fahrbahn völlig anders beschaffen als auf einer normalen Rennstrecken: Übersät mit Unebenheiten und Bodenwellen, verziert mit den üblichen Mittelstreifen, Abbiegepfeilen und Zebrastreifen, wie man sie in jeder Innenstadt findet - und garniert mit der Durchfahrt eines Tunnels, bei dem die Fahrer binnen Sekunden von Sonnenschein in ein Dämmerlicht wie im Elbtunnel getaucht und wieder in die gleißende Sonne am Mittelmeer ausgespuckt werden.
"Der Lichtwechsel", sagt Glock, "wirkt zwar sehr spektakulär. Aber er hat mir beim Fahren noch nie was ausgemacht." Schlüssel zum Erfolg ist die Qualifikation. "Die Strecke ist so eng, dass sich auch in einem GP2 nur sehr wenige Überholmöglichkeiten bieten. Überholen wird sehr schwierig - aber nichts ist unmöglich", schildert Timo. "Um das Risiko zu verringern, muss man sich einen möglichst guten Startplatz sichern. Also kommt unheimlich viel auf die Qualifikation an."
Als Schlüsselstellen im Stadtverkehr macht Glock die Rechtskurve nach dem Start, die Casino-Passage, besagten Tunnel und die Schwimmbad-Schikane aus. "Das Auto muss gut über die Bodenwellen und die Kerbs kommen", beschreibt er die technischen Anforderungen. Wegen der vielen Bodenwellen müssen wir die Bodenfreiheit hochdrehen - mit vollen Tanks sicher um drei bis vier Millimeter, mit leeren Tanks im Qualifying etwas weniger."
"Dadurch verändert sich zwar die gesamte Aerodynamik und auch die Straßenlage des Dallara. Aber weil es anders gar nicht geht, hat man als Fahrer in Monaco auch gar nicht erst die Möglichkeit, eine andere technische Konfiguration kennen zu lernen und sich vielleicht darüber Gedanken zu machen, dass man bei der Straßenlage Kompromisse eingehen muss. Man nimmt das automatisch hin und arbeitet damit, als kenne man es gar nicht anders. Wichtig ist vor allem, das Fahrwerk so abzustimmen, dass es viel Traktion und hohen mechanischen Grip liefert."

