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WSbR: Beginnt nun Ricciardos Aufholjagd?
Verkorkster Saisonbeginn, aber weiterhin "König von Monaco": Formel-1-Hoffnung Daniel Ricciardo hofft auf die Wende im WSbR-Titelkampf
(Motorsport-Total.com) - Es gilt als so gut wie sicher, dass Daniel Ricciardo 2012 für Toro Rosso in der Formel 1 fahren wird, insofern wäre (vor allem nach der knappen Niederlage 2010 gegen Michail Aljoschin) alles andere als der Meistertitel in der Renault-World-Series (WSbR) eine Enttäuschung. Nach einem schwierigen Saisonauftakt scheint der Australier sein Schiff nun endlich auf Kurs gebracht zu haben.

© Renault
Daniel Ricciardo zählt weiterhin zu den Favoriten auf den WSbR-Meistertitel
Wegen des Freien Trainings zum Grand Prix von China, bei dem er für Toro Rosso zum Einsatz kam, musste Ricciardo in Alcaniz gleich mal zwei Rennen vorgeben. Es folgten ein zehnter und ein neunter Platz in Spa-Francorchamps sowie mit Rang sechs im ersten Rennen in Monza sein bis dahin bestes Saisonergebnis. Seither haben zwei weitere Meisterschaftsläufe stattgefunden - und beide hat Ricciardo gewonnen.
Erster WSbR-Doppelsieger in Monaco
Erst das zweite Highspeed-Kräftemessen in Monza, dann am vergangenen Wochenende auch den Klassiker in Monaco. Ricciardo ist damit der Erste, der im Fürstentum gleich zweimal im Fürstentum gewonnen hat. Die Sieger der vergangenen Jahre waren Christian Montanari (2005), Pastor Maldonado (2006), Alvaro Parente (2007), Charles Pic (2008), Oliver Turvey (2009) und zuletzt zweimal Ricciardo.
Der 21-Jährige hatte sich zunächst die Pole-Position gesichert (mit mehr als einer halben Sekunde Vorsprung in seiner Qualifying-Gruppe) und fuhr dann trotz zweier Safety-Car-Phasen einen souveränen Start-Ziel-Sieg nach Hause. "Ein perfektes Wochenende und ein tolles Rennen", jubelt er über seinen zweiten 25-Punkte-Erfolg hintereinander, der ihn immerhin auf Platz sechs der WSbR-Zwischenwertung spült.
¿pbvin|16|3722||0|1pb¿"Es war heute nicht leicht, bei all den gelben Flaggen und Safety-Car-Phasen die Konzentration zu halten, aber letztlich konnte ich ohne Probleme erneut hier in Monaco gewinnen - und das ist schon ein sehr besonderes Erlebnis. Im Vorjahr kam es mir so vor, als würde das Rennen gar nicht mehr aufhören, aber dieses Jahr blieb ich bis zur Ziellinie total konzentriert. Ich freue mich sehr über diesen Sieg", strahlt das Nachwuchstalent.
Dabei war Monaco für ihn ein extrem stressiges Wochenende, besonders der Donnerstag. Denn am Vormittag stand neben Freiem Training und Qualifying in der WSbR auch noch eineinhalb Stunden Formel-1-Training auf dem Programm. "Einige dachten", schmunzelt er im Nachhinein, "dass mich das aus der Bahn werfen würde, aber wie könnte ich die Gelegenheit ausschlagen, in Monaco Formel 1 zu fahren? Und ich habe ja bewiesen, dass es sehr wohl eine gute Idee war!"
Wickens verzweifelt an Ricciardo
Sein schärfster Gegner im Rennen war übrigens der Kanadier Robert Wickens, der bei Marussia-Virgin als Ersatzmann für Jerome D'Ambrosio im Gespräch ist. Wickens folgte Ricciardo wie ein Schatten, "aber man kann in Monaco fast nicht überholen, wie jeder weiß. Das geht nur, wenn jemand einen Fehler macht, aber diesen Gefallen hat mir Daniel nicht getan." Ricciardo gesteht aber: "Ich glaube, nach dem zweiten Safety-Car hätte Rob schneller gekonnt. Aber ich bin konzentriert geblieben."
Der Österreicher Walter Grubmüller, dessen Karriere seit seinem Ausstieg aus der Britischen Formel 3 zu stagnieren scheint, musste sich in Monaco mit Platz zehn zufrieden geben. Außerdem wurde ihm nachträglich auch noch eine Strafe aufgebrummt, sodass er unterm Strich als 13. in die Wertung kam. Zuvor hatte er sich als Siebter in seiner Qualifying-Gruppe für die siebte Startreihe qualifiziert.

© Renault
Robert Wickens konnte Daniel Ricciardo nicht in einen Fehler hetzen Zoom
"Der Start war gut, unmittelbar danach wurde ich aber von hinten angefahren, verlor damit zwei Plätze und wurde in der ersten Kurve über die Kerbs nach innen gedrängt. Damit kassierte ich wie auch weitere sechs Fahrer zehn Strafsekunden", so Grubmüller. "Das Rennen selbst verlief dann ohne besondere Höhepunkte. Einzig die Konzentration wird in Monte unheimlich gefordert. Bedingt durch das Renngeschehen und durch zwei Safety-Car-Phasen wurde ich im Ziel Zehnter. Leider wurden dann die zehn Strafsekunden dazugerechnet, dies bedeutete den Rückfall auf Platz 13."
Übrigens: Als einziger Monaco-Doppelsieger in der WSbR hat Ricciardo einigen heutigen Formel-1-Stars etwas voraus. Denn Robert Kubica wurde 2005 zwar Meister der Nachwuchsformel, belegte aber beim prestigeträchtigsten Rennen der Saison lediglich den fünften Platz, während sich der amtierende Weltmeister Sebastian Vettel 2007 mit Rang zwei begnügen musste...
WSbR-Stand nach 7 von 17 Rennen:
01. Jean Eric Vergne - 90 Punkte
02. Robert Wickens - 89
03. Alexander Rossi - 73
04. Albert Costa - 64
05. Kevin Korjus - 62
06. Daniel Ricciardo - 61
07. Chris van der Drift - 43
08. Nelson Panciatici - 42
09. Brendon Hartley - 41
10. Daniil Move - 33
11. Cesar Ramos - 24
12. Walter Grubmüller - 18
Die nächsten beiden Rennen finden am 18. und 19. Juni am Nürburgring statt.

