• 26.05.2011 17:01

  • von Stefan Ziegler

Viel Testarbeit bei Toro Rosso

Toro Rosso setzte im Freien Training von Monte Carlo neben Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi auch Daniel Ricciardo ein und probierte einiges aus

(Motorsport-Total.com) - Solide Testarbeit stand für Toro Rosso im Vordergrund, als die Piloten des italienischen Teams am Freitag die beiden ersten Freien Trainings zum Großen Preis von Monaco bestritten. Neben Jaime Alguersuari und Sebastien Buemi kam dabei auch Daniel Ricciardo zum Einsatz. Der junge Australier lieferte einmal mehr eine starke Vorstellung ab und übergab sein Auto ohne Schaden an Alguersuari.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo durfte im Freien Training wieder einmal bei Toro Rosso einsteigen

Dieser hatte lediglich die zweite Einheit zur Verfügung, um sich auf den sehr schwierigen Stadtkurs einzustellen, leistete in 43 Runden und bei einer persönlichen Bestzeit von 1:17.789 Minuten aber ebenfalls ordentliche Arbeit. Der Spanier klassierte sich rund zwei Zehntelsekunden hinter seinem Teamkollegen Buemi, der in 1:17.581 Minuten auf Gesamtrang 14 gefahren war, auf Position 17.

"Ich schätze die Herausforderung dieses Stadtkurses sehr", sagt Alguersuari und berichtet von seinen Eindrücken: "Es war prima, dass ich am Nachmittag einiges testen konnte. So erkannten wir einige Dinge, mit denen wir uns noch ausführlicher beschäftigen müssen." Der 21-Jährige sammelte zum Beispiel einige Pneudaten. "Ich bin mir aber nicht so sicher, wie die Reifensituation aussieht."

Alguersuari tastet sich langsam heran

"Mein erster Eindruck ist, dass unsere Longruns recht ordentlich aussahen. Am wichtigsten ist im Moment aber eh, noch mehr Selbstvertrauen im Auto zu sammeln", erklärt Alguersuari. "Seit Spanien habe ich kein gutes Gefühl für die Bremsen und verliere oft das Heck. Daran müssen wir arbeiten. Ich bin überzeugt davon: Wir können das aussortieren, denn wir wissen, was wir tun müssen und wie."

"Technisch gesehen war es ein positiver erster Tag." Sebastien Buemi

Buemi zeigt sich zufrieden mit Tag eins von Monaco. "Dies ist eine großartige Strecke, an der eine fantastische Atmosphäre herrscht. Ich fahre aus diesem Grund liebend gerne hier, auch wenn sie sehr anspruchsvoll ist. Für dieses Jahr haben sie zudem den Großteil der Strecke neu asphaltiert. Es ist beinahe kein Straßenkurs mehr, denn er hat einen wirklich guten Asphalt", findet der 22-Jährige.

"Technisch gesehen war es ein positiver erster Tag. Außerdem haben wir einen Extratag, an dem wir alle Daten analysieren können, was sehr nützlich sein wird. Wir verfügen über ein gutes Bild, was das Verhalten der Reifen betrifft. Der superweiche Reifen scheint viel schneller zu sein. Das wird im Qualifying eine Hilfe sein", meint Buemi. Der erwartete hohe Reifenverschleiß sei ausgeblieben.¿pbvin|512|3724||0|1pb¿

Buemi mit kleinem Leitplanken-Kuss

Dafür habe sich der junge Schweizer einen kleinen Fehler geleistet: "Gegen Ende der zweiten Einheit berührte ich in der Tabac-Kurve mit dem Heck die Leitplanke. Dabei entstand eine Beschädigung an der Hinterrad-Aufhängung und ich musste an die Box kommen", erläutert Buemi. Schadensfrei blieb indes Ricciardo, der am Freitag in der Formel 1 und auch in der Renault-World-Series (WSbR) fuhr.

"Ein Formel-1-Auto in Monaco zu fahren kommt der Erfüllung eines Traumes gleich." Daniel Ricciardo

In der Nachwuchsserie, die ein ähnliches Niveau wie die GP2 aufweist, erzielte der 21-Jährige die Bestzeit und kletterte anschließend bei Toro Rosso ins Auto, um in 1:19.463 Minuten Rang 23 zu erzielen. Am Vormittag war diese Zeit noch gut für Platz 14 gewesen. Im Gegensatz zu den anderen Piloten im Feld konnte Ricciardo am Nachmittag keine weiteren Proberunden mehr absolvieren.


Fotos: Toro Rosso, Großer Preis von Monaco


Auch wenn ihm so eine Ausfahrt mit den superweichen Reifen entging, zeigt sich der Australier überaus zufrieden mit seinem Abschneiden: "Ein Formel-1-Auto in Monaco zu fahren kommt der Erfüllung eines Traumes gleich. Es kommt darüber hinaus nicht allzu oft vor, dass man an einem Tag ein Formel-Renault-Auto und einen Formel-1-Rennwagen pilotieren kann", hält Ricciardo fest.

Ricciardo sammelt Monaco-Erfahrung

"Es war schon eine besondere Erfahrung, binnen weniger Stunden an zwei unterschiedlichen Sessions in Monaco teilzunehmen. Dafür bin ich sehr dankbar", sagt der Toro-Rosso-Testpilot. "Das erste Freie Training verlief sehr gut, auch wenn es recht schwierig ist, erstmals mit einem Formel-1-Auto in Monaco am Start zu sein. Es ist verrückt, macht aber sehr viel Spaß", erklärt Ricciardo.

"Vielleicht hätte ich noch etwas mehr Druck machen können..." Daniel Ricciardo

"Ich denke, ich konnte das Team mit einigen nützlichen Informationen versorgen, und freue mich darüber, Rang 14 belegt zu haben. Vielleicht hätte ich noch etwas mehr Druck machen können, doch ein kleiner Fehler resultiert in Monte Carlo leicht in einem großen Unfall", stellt der 21-Jährige heraus und fügt erklärend hinzu: "Für das Team ist zudem wichtig, möglichst viele Runden zurückzulegen."

Ricciardo selbst legte 25 Runden zurück. "Am Morgen absolvierte ich Basisarbeiten. Wir schauten uns Dinge wie die Höhe des Fahrwerks und auch das aerodynamische Niveau des Fahrzeugs an. Wir sammelten einige Daten, um das Team zu unterstützen. KERS stand ebenfalls im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Wir versuchten, herauszufinden, wie man es auf diesem Kurs am besten einsetzt."