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Berger hätte gerne "so viele Formel-3-Serien wie möglich"

Statt den Formelsport gesundzuschrumpfen, hätte Kommissions-Präsident Gerhard Berger gerne noch mehr nationale Formel-3-Serien und Formel-4-Serien

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollte Gerhard Berger im Formel-Unterhaus mit seiner Kommission für Ordnung sorgen, doch für den Österreicher gibt es in einigen Bereichen scheinbar noch nicht genug Serien. Besonders in den unteren Klassen könnte sich der ehemalige Formel-1-Pilot noch eine größere Ausweitung vorstellen. "Mein perfektes Szenario wäre, so viele nationale Formel-3-Meisterschaften wie möglich zu haben - und eine europäische - und auch so viele Formel-4-Meisterschaften wie möglich", erklärt der 53-Jährige gegenüber 'Autosport'.

Titel-Bild zur News: Gerhard Berger

Gerhard Berger überlegt, wie er das Formel-Unterhaus besser machen kann

Dabei haben schon einige Serien im Unterhaus kollabieren müssen. Die Italienische Formel 3 wurde genau wie die Formel 2 vor dieser Saison eingestellt, und selbst die Britische Formel 3 hatte angesichts der Konkurrenz der Formel-3-Europameisterschaft stark zu kämpfen. Lediglich vier Rennwochenenden konnten in dieser Saison organisiert werden, viele Fahrer nutzen die Serie einfach nur als Zubrot zur Europameisterschaft.

Darum hat man nun angekündigt, sich wieder auf seine Wurzeln besinnen zu wollen. Im kommenden Jahr will man sechs Rennwochenenden veranstalten, davon fünf auf heimischem britischem Boden. Berger sieht diese Pläne allerdings skeptisch: "Es ist großartig, dass sie den Ausweg sehen, innerhalb Großbritanniens zu fahren, aber ich bezweifle, dass das die Kosten groß senken wird", hält er die Planung nicht gerade für die ultimative Lösung.

Dennoch hofft der Österreicher, dass die traditionsreiche Serie, die 1951 erstmals ausgetragen wurde, ihre Probleme überstehen wird, und nicht den Weg der italienischen Schwesterserie geht. "Es wäre großartig, die Britische Formel 3 wieder stark zu erleben", erklärt er. "Die Meisterschaft in Großbritannien ist eine der wichtigen und wir würden sie gerne in Zukunft unterstützen."

Die gleichen Gedanken hat auch ein anderer Ex-Formel-1-Pilot: Jonathan Palmer, der mit seiner Firma MotorSport Vision stark im britischen Formelsport involviert ist, und schon die Formel 4 ins Leben rufen möchte, sieht die aktuelle Entwicklung schon lange mit Sorge. Der Brite glaubt, dass man mit acht bis zehn Rennwochenenden gut aufgestellt sei, wenn man gleichzeitig die Kosten durch Einheitsteile niedrig halten kann. Für ihn gehe das bis in den Bereich von Motor und Elektronik.

Doch in diesem Punkt gibt es noch Redebedarf: "Wenn Jonathan eine Rolle darin hat, kann er sicher sein, dass wir ihn unterstützen", meint Berger, "aber die Regularien und die Art der Durchführung ist etwas, was wir gemeinsam tun müssen", will der Österreicher noch nichts vorschnell entschieden wissen. Doch daran arbeite man. "Und dann werden wir sehen, was das richtige Format für den Sport ist, was der Markt braucht, und wer die beste Person dafür ist."