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Pleiten, Pech und Pannen bei Renault: Buemi entschuldigt sich

Für Renault e.dams war das Rennen in Long Beach keine Reise wert: Sebastien Buemi nimmt sich selbst aus dem Event, Nico Prost wird Opfer eines Teamfehlers

(Motorsport-Total.com) - Mit dem schlechtesten Ergebnis der Teamgeschichte reist Renault e.dams vom Formel-E-Event in Long Beach ab. Nach diversen Fehlern und Missgeschicken konnte der einst so dominante Rennstall keinen Boliden unter den Top 10 platzieren. Das ist dem Team schon einmal passiert, als man beim allerersten Rennen der Serie in Peking 2014 ebenfalls außerhalb der ersten Zehn blieb, weil Leader Nicolas Prost in der letzten Kurve spektakulär mit Nick Heidfeld kollidierte.

Titel-Bild zur News: Robin Frijns, Sebastien Buemi

Kleiner Fehler, große Wirkung: Buemi knallt ins Heck von Robin Frijns Zoom

Doch selbst damals nahm man immerhin drei Punkte für die Pole-Position mit, die zwei Zähler für Sebastien Buemis schnellste Rennrunde gestern bedeuten hingegen Minusrekord für den Teamchampion der Vorsaison. "Das war ein Wochenende, an dem wir uns unter zu großen Druck gesetzt haben, um ein Topresultat zu erreichen", hadert Teamchef Jean-Paul Driot. "Aber stattdessen haben wir in Long Beach nicht das starke Ergebnis eingefahren, das wir haben sollten."

Nicolas Prost landete nur auf dem elften Rang, Sebastien Buemi wurde mit Rundenrückstand abgeschlagen 16. und Letzter der Gewerteten. "Das war wirklich ein schlechter Tag für mich und für das gesamte Team", seufzt der Schweizer. Schon in der Qualifikation verpassten beide Piloten überraschend die Superpole und konnten sich nur auf den Rängen sieben und acht einreihen, doch auch das Rennen wurde nicht besser.

Bei einem übermotivierten Manöver gegen Robin Frijns in der Anfangsphase des Rennens zerstörte Buemi nicht nur sein eigenes Wochenende, sondern auch das des Niederländers. Der Renault-Pilot knallte dem Andretti ins Heck und beschädigte dessen Heckflügel und seinen eigenen Frontflügel. Die Rennleitung sah die Schuld klar bei Buemi und drückte ihm eine Durchfahrtsstrafe auf. Der Schweizer gibt zu: "Ich habe einen Fehler gemacht und wollte auf Robin Frijns aufholen. Ich kann mich nur bei ihm, seinem Team und natürlich jedem bei Renault e.dams entschuldigen."

Robin Frijns

Für Frijns war das Rennen nach dem Unfall ebenfalls gelaufen Zoom

Zu allem Überfluss zeigte die Rennleitung beiden Piloten noch die schwarz-orangene Flagge, die einen technischen Defekt anzeigt und einen Fahrer an die Box beordert. Weil er so in Runde 16 von 41 schon das Auto wechselte und massiv Energie sparen musste, konnte Buemi im weiteren Rennverlauf nichts mehr ausrichten und verlor die Gesamtführung an seinen Konkurrenten Lucas di Grassi (Abt), der das Rennen gewann.

Ebenfalls wenig Grund zur Freude hatte Nicolas Prost, dem erneut der Boxenstopp zum Verhängnis wurde. Zuletzt in Mexiko hatte er eine Durchfahrtsstrafe für eine Unsafe Release aufgebrummt bekommen, diesmal blieb er eine gute Zehntelsekunde unter der vorgeschriebenen Mindeststoppzeit. "Wir hätten eine Chance auf das Podest gehabt, von daher war es wirklich frustrierend, dass ein solch kleiner Fehler zu einer Strafe geführt hat", hadert der Franzose, der mit Rang elf die Punkte knapp verfehlte.


Formel E in Long Beach

"Im Namen des gesamten Teams entschuldige ich mich bei Nico, weil die Durchfahrtsstrafe nicht sein Fehler war und er möglicherweise auf das Podium hätte kommen können", zeigt sich Teamboss Driot kleinlaut. Für das kommende Rennen sollen die Fehler nun analysiert und abgestellt werden, denn dann steht für das Team eines der wichtigsten Rennen der Saison statt: der Heimevent in Paris.