Mexiko: Vergne über Platz zwei verärgert - Lopez mit Dreher

(Motorsport-Total.com) - Im Mexiko ePrix war Techeetah-Pilot Jean-Eric Vergne einer der Topfavoriten auf den Sieg. Doch der Franzose kämpfte im vorderen Mittelfeld mit harten Bandagen um die Plätze auf dem Treppchen. Am Ende musste er sich vor allem über Dragon-Pilot Jerome D'Ambrosio ärgern, obwohl er den zweiten Platz vor Sam Bird (DS Virgin) ins Ziel bringen konnte. Sein neuer Teamkollege Esteban Gutierrez holte gleich bei seinem Auftaktrennen einen WM-Punkt. Und auch der zweite DS-Virgin-Pilot Jose-Maria Lopez kam in die Top 10, nachdem er zwischenzeitlich sogar die Führung übernehmen konnte.

Jean-Eric Vergne konnte sich als einziger Pilot der dritten Qualifing-Gruppe durchsetzen und sicherte sich in der Superpole-Ausscheidung den dritten Startplatz. Im Rennen belegte er in der Startphase den vierten Rang. Als er als einer der ersten Piloten der Topgruppe in Runde 25 zum Stopp kam, wurde er bis auf den 15. Platz nach hinten gereicht. Doch schon eine Runde später profitierte er von den Boxenstopps der Vordermänner, Vergne belegte den aussichtsreichen vierten Platz. Ganze acht Runden steckte er dann hinter D'Ambrosio fest, ehe er in der vorletzten Runde einen Angriff wagte, der ihm schlussendlich den zweiten Platz sicherte.

"D'Ambrosio hat mir heute mein Rennen ruiniert. Ich habe bestimmt 20 Sekunden hinter ihm verloren und bin trotzdem nur zwei Sekunden hinter di Grassi ins Ziel gekommen", deutet der Franzose seine starke Pace an. Trotzdem freut er sich über die 18 Punkte. "Dieses Ergebnis nehmen wir aber gerne mit, besonders weil Buemi nicht in die Punkte fahren konnte. Ab sofort denke ich nicht mehr nur ans Gewinnen, sondern an die Meisterschaft!" Dort liegt er nun nach seinem zweiten zweiten Platz in Folge auf der vierten Position, ihm fehlen allerdings bereits 36 Punkte auf Buemi.

Gutierrez holt Punkt beim Formel-E-Debüt

Sein Teamkollege und Formel-E-Neuling Esteban Gutierrez ging von Startplatz neun in sein erstes Rennen. Er verlor gleich zu Beginn viele Plätze und lag nach zehn Runden nur auf dem vorletzten Platz. Nach dem Autowechsel behauptete er sich weiterhin im hinteren Mittelfeld, ehe er von den Ausfällen und Rangeleien der Schlussphase profitierte. In der letzten Runde schaffte der Mexikaner die Verbesserung auf den zehnten Rang, womit er gleich beim Debüt seinen ersten WM-Zähler sammeln konnte.

Das Techeetah-Team holte damit erstmals doppelte Punkte bei einem Rennen. Das Team liegt nun auf dem vierten Rang in der Herstellerwertung, nur zwei Punkte fehlen auf DS Virgin. Für die Drittplatzierten holten Sam Bird mit Rang drei und Jose-Maria Lopez mit Rang sechs insgesamt 23 Zähler in Mexiko. "Es hat einfach nur Spaß gemacht", freut sich der Brite über seinen zweiten Podestplatz in dieser Saison.

"Selbst wenn es schwer ist zu überholen, habe ich hin und wieder ein paar gute Manöver gehabt." Bird startete von der aussichtsreichen fünften Startposition, wobei er ebenfalls vom Pech von Engel, Abt und D'Ambrosio profitierte. Er setzte sich in der Spitzengruppe fest und konnte auch nach dem Autotausch die fünfte Position halten. In der vorletzten Runde konnte auch er an D'Ambrosio vorbeigehen und so hinter Vergne den letzten Platz auf dem Podium fixieren. Im Ziel fehlten ihm jedoch bereits rund 7,5 Sekunden auf die Spitzenreiter.

Lopez verschenkt Podium durch Dreher

Teamkollege Lopez hatte mit der zweiten Position eine aussichtsreiche Startposition inne. Der WTCC-Champion kämpfte mit Pole-Mann Oliver Turvey (NextEV) an der Spitze, bis der Brite in Runde 13 plötzlich langsam wurde. Der Argentinier erbte die Führung und behielt diese bis zu seinem Stopp in Runde 25 bei. Danach musste er sich nur hinter den früher gestoppten Piloten, di Grassi und D'Ambrosio, auf Rang drei einreihen. Sein erstes Formel-E-Podium verschenkte Lopez in Runde 35 mit einem Dreher in Kurve 1.

"Mein Dreher ist natürlich ärgerlich, aber ich musste einfach probieren, an D'Ambrosio vorbeizukommen. Ich glaube, ich habe einfach nicht die richtige Stelle ausgewählt. Zum Glück konnte ich weitermachen", kommentiert der 33-Jährige. Er freut sich dennoch über den sechsten Platz im Ziel und bekommt außerdem noch aufmunternde Worte von Teamkollegen Bird zugesprochen: "Mein Teamkollege sollte den Kopf nicht hängen lassen, schließlich hat er heute das Rennen angeführt und wichtige Punkte gesammelt. Darauf sollte er stolz sein!"

Virgin-Teamchef Alex Tai ergänzt: "Ich freue mich über die Leistung des Teams heute, obwohl am Ende kein Doppelerfolg daraus wurde. Beide Fahrer haben ihr Talent gezeigt und das Team hat sowohl technisch als auch strategisch die richtigen Entscheidungen getroffen."