Japan, das Land der aufgehenden Formel-E-Sonne?

Japan ist bislang noch nicht sonderlich auf der Formel-E-Landkarte in Erscheinung getreten, doch Alejandro Agag bemüht sich schon um ein Rennen

(Motorsport-Total.com) - Noch hat Japan nicht die große Rolle in der Formel E gespielt, doch das soll sich bald ändern. Mit Takuma Sato und Sakon Yamamoto kommt das Land der aufgehenden Sonne in der Debütsaison der Formel E lediglich auf drei ePrix-Starts, doch der Einfluss von Fernost soll wachsen. Laut einem Bericht von 'Formula E Zone' soll Japan in den ersten vier Rennen des Jahres die meisten Zuschauer vor den TV-Bildschirmen gehabt haben - insgesamt über 15 Millionen.

Titel-Bild zur News: Sakon Yamamoto

Japanische Kombo in London: Sakon Yamamoto im Auto von Aguri Zoom

Unterstützt haben dürften sie dabei vor allem das Aguri-Team, das bereits in der Formel 1 viele Fans hatte und von Aguri Suzuki nun in der Formel E wiederbelebt wurde. Auch Formel-E-Boss Alejandro Agag hat das Potenzial von Japan erkannt und bemüht sich um einen Lauf auf der Insel. Im August wird er deswegen nach Japan fliegen, um ein Rennen klarzumachen. "Wir würden gerne in Japan fahren, und es ist für die Formel E wichtig, dort zu sein, da Elektroautos in Japan ziemlich weit voraus sind", bestätigt er.

Laut Angaben von Automobilhersteller Nissan soll es in Japan bereits mehr Ladestationen für Elektroautos als Tankstellen im Land geben - rund 40.000 zu rund 34.000. Sakon Yamamoto, der in London für das Aguri-Team gefahren ist, hat sich selbst ein Bild machen können und war begeistert von der Resonanz: "Ich war überrascht, wie viel Unterstützung ich aus Japan bekommen habe, als ich in London gefahren bin", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot, der als Rookie sogar den Fanboost bekam, zu 'Formula E Zone'.

"Die japanischen Fans haben schon bald begonnen zu fragen: 'Was ist die Formel E?', 'Was ist elektrischer Rennsport?' und 'Wie finde ich mehr darüber heraus?'", so der Japaner weiter. Mit zunehmender Zeit würde sich das Land der Formel E noch mehr öffnen, wenn ein einheimischer Stammpilot am Start ist und wenn die Fans die Technologie hinter dem Sport verstehen.

Ein eigenes Rennen in der Formel E wäre wohl ein wichtiger Schlüssel dafür, denn Suzuka zeigt die Motorsportbegeisterung der Japaner zumindest in der Formel 1 in jedem Jahr. "Ich weiß, dass wir wirklich ein Rennen in Japan haben wollen. Das wäre großartig für die japanischen Fans, die den Motorsport lieben, und für alle Fans auf der ganzen Welt", so Yamamoto.


Fotostrecke: Die Strecken der Formel E 2015/2016

Für die Saison 2015/2016 ist zwar noch ein Platz frei, doch aus logistischen Gründen wird der Lauf zwischen Buenos Aires und Long Beach wohl auf dem amerikanischen Kontinent stattfinden. Doch für die dritte Saison sind noch alle Türen offen. Und irgendwann würden auch die japanischen Hersteller in die Formel E drängen, da ist sich Aguri Suzuki laut 'motorsport.com' sicher: "Das ist der japanische Weg. Wir leben für den Wettbewerb."