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Formel E 2021 Riad 2: Sam Bird siegt unter Rot - Mercedes-Teams dabei
UPDATE: Jaguar-Pilot Sam Bird gewinnt Abbruch-Rennen in Saudi-Arabien - Mercedes-Autos mit veränderter Software nach Bremsversagen bei Mortara-Crash
(Motorsport-Total.com) - Beim E-Prix von Diriyya in Riad (Saudi-Arabien) ist am Samstag das zweite Rennen des Double-Headers zum Auftakt der Formel-E-WM 2021 unter Roter Flagge mit Sieg für Sam Bird (Jaguar) zu Ende gegangen. Rennen 1 am Freitag hatte Mercedes-Werkspilot Nyck de Vries in dominanter Manier gewonnen. In Rennen 2 am Samstag aber musste beziehungsweise durfte de Vries genau wie seine Kollegen mit Mercedes-Antrieb vom Ende des Feldes starten.
© Motorsport Images
Unter Roter Flagge: Erster Sieg für Sam Bird in Diensten des Jaguar-Teams Zoom
Vom Qualifying am Samstag hatte man die vier Mercedes-betriebenen Fahrzeuge ausgeschlossen, während die Ursache für den Unfall von Edoardo Mortara im Freien Training untersucht wurde. Bis zum Rennen wurde der Fehler gefunden und behoben (Details am Ende dieses Texts). So durften nicht nur de Vries, sondern auch dessen Teamkollege Stoffel Vandoorne und Venturi-Pilot Norman Nato starten.
Auch Mortara war startberechtigt und kreuzte nach Untersuchung im Krankenhaus wieder an der Strecke auf. Weil aber sein Venturi-Bolide infolge des Crashs aus dem Training nicht rechtzeitig wieder aufgebaut werden konnte, musste Mortara beim Rennen doch zuschauen.
Duell Frijns vs. Bird um die Führung
Was das Renngeschehen betrifft, stand der abermals unter LED-Flutlicht ausgetragene zweite Saisonlauf am Samstag im Zuge packender Duelle um die Führung und um den letzten Podestplatz. (Fotos: Formel E in Riad 2)
Während Polesetter Robin Frijns (Virgin) den Start gewann und als Erster in die erste Kurve einbog, schob sich Sam Bird (Jaguar) direkt in dieser ersten Kurve mitsamt Berührung an Sergio Sette Camara (Dragon-Penske) vorbei und nahm die Verfolgung von Frijns auf.
Den größten Vorwärtsdrang entwickelte in der Anfangsphase aber Jean-Eric Vergne (DS Techeetah). Vom siebten Startplatz arbeitete sich der Ex-Champion Position um Position nach vorn. Nach zehn Runden wurde er bereits an vierter Stelle hinter Frijns, Bird und Sette Camara geführt.
An der Spitze übernahm Bird mit einem Überholmanöver gegen Frijns kurzzeitig das Kommando. Kurz darauf aber schlug der Niederländer zurück und holte sich mit Überholmanöver gegen Bird die Führung zurück. Während sich Frijns und Bird um die Führung duellierten, setzte Vergne seinen Vorwärtsdrang fort, indem er Sette Camara von der dritten Stelle verdrängte.
Als nahezu zeitgleich Jake Dennis (BMW-Andretti) nach Berührung mit Pascal Wehrlein (Porsche) strandete und auf der Strecke stehenblieb, hoffte Vergne auf eine Safety-Car-Phase, um die Lücke zum Führungsduo zu schließen. Es gab allerdings "nur" eine Full-Course-Yellow, während der zwar Tempo herausgenommen werden musste, die Abstände aber bestehen blieben.
Beim Restart lag Bird vor Frijns, weil sich der Virgin-Pilot kurz vor der Gelbphase für ein Ausweichen auf die Spur für den Attack-Mode entschieden hatte und Bird damit die Führung überlassen hatte. Mit der zusätzlichen Leistung des Attack-Modes kam Frijns kurz nach dem Restart vergleichsweise spielerisch wieder an Bird vorbei und hatte damit seine anfängliche Führung wieder inne. Doch es dauerte nicht lange bis Bird ebenfalls mit Attack-Mode zurückschlug und damit seinerseits wieder P1 übernahm.
Knallhartes DS-Techeetah-Duell Vergne vs. Felix da Costa
Im Zuge des Duells Frijns vs. Bird holte derweil nicht nur Vergne auf, sondern vor allem auch dessen von der zehnten Position ins Rennen gestarteter Teamkollege Antonio Felix da Costa. Die beiden DS-Techeetah-Teamkollegen kämpften mit harten Bandagen um P3, bevor sich Vergne mitsamt Berührung in Kurve 21 knallhart durchsetzte.
Zehn Minuten vor Schluss rief ein Crash mit Maximilian Günther (BMW-Andretti), Mitch Evans (Jaguar) und Alex Lynn (Mahindra) am Ende der langen Gerade dann doch noch eine Safety-Car-Phase auf den Plan.
Nach Crash von Alex Lynn: Sam Bird siegt unter Rot
Da die Zeit zum Aufräumen der Unfallstelle nicht ausreichte, entschieden die Formel-E-Verantwortlichen mit noch drei Minuten (plus einer Runde) auf der Uhr, das Feld hinter dem Safety-Car in die Boxengasse zu bringen und das Rennen mit der Roten Flagge vorzeitig zu beenden.
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Im TV-Bild nicht zu sehen: Der Mahindra-Bolide von Alex Lynn in der Auslaufzone Zoom
UPDATE: Was im TV-Bild nicht zu sehen war: Der Mahindra-Bolide von Lynn hatte sich überschlagen. Lynn wurde zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht.
So kam Sam Bird bei seinem zweiten Einsatz für das Jaguar-Team zum ersten Sieg für seinen neuen Arbeitgeber. Robin Frijns musste sich mit Verzicht auf einen möglichen Schlussangriff mit P2 begnügen. Der letzte Podestplatz ging dank des knallharten Teamduells im Lager von DS Techeetah an Jean-Eric Vergne, während Vorjahresmeister Antonio Felix da Costa mit P4 vorliebnehmen musste.
Die Top 5 komplett machte Frijns' Virgin-Teamkollege Nick Cassidy als der bestplatzierte der drei Rookies im Feld. Auf den weiteren Top-10-Plätzen wurden gewertet: Sergio Sette Camara (6.), dessen Dragon-Penske-Teamkollege Nico Müller (7.), Oliver Turvey (NIO; 8.), Oliver Rowland (Nissan e.dams; 9.) und Rene Rast (Abt-Audi; 10.).
Nach Mortara-Unfall: Mercedes bessert an Brems-Software nach
Was den Unfall von Edoardo Mortara im Freien Training betrifft, der den Ausschluss aller vier Mercedes-betriebenen Autos vom Qualifying zur Folge hatte, so hat sich der vom Venturi-Team geäußerte Verdacht eines Bremsversagens bestätigt.
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Der Unfall von Edoardo Mortara im Freien Training zog eine Analyse nach sich Zoom
In einem von der FIA nach Untersuchung des Unfallautos herausgegebenen Statement heißt es: "Aufgrund eines Bremsversagens am Ende des 3. Freien Trainings wurde ein Modell des Mercedes-EQ Silver Arrow 02 in einen erheblichen Unfall verwickelt. Die Bremsanlage verlor den vorderen Bremsdruck und der Drucksensor stand auf Null. Beide Bremspedalweg-Sensoren zeigten an, dass das Bremspedal vom Fahrer voll durchgedrückt wurde."
Konkret lag der Fehler in der Software begründet, wie Mercedes-Teamchef Ian James noch vor dem Start des Rennens gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärte: "Es war ein Software-Problem. Das kann ich jetzt bestätigen. Was die Behebung betrifft, so sind wir zuversichtlich, dass wir eine Anpassung an der Software vornehmen können, um die Parameter effektiv zu ändern und sicherzustellen, dass die Autos absolut sicher sind."
Laut James galt es dabei vor allem ein zweites Problem zu beheben: "Das eine ist der Ausfall des vorderen Bremssystems, was auch immer der Grund dafür sein mag. Es gibt ein Backup-System, das übernimmt, sollte das vordere System ausfallen. Das ist am Auto von 'Edo' nicht passiert. Wir sind aber zuversichtlich, den Grund zu kennen. Wir wissen, was wir tun müssen, um das zu ändern."
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Im Rennen waren Venturi und Mercedes doch dabei - Mortara aber nicht Zoom
Genau so kam es dann auch. Mercedes hat an der Software nachgebessert und daraufhin seitens der FIA grünes Licht für die Teilnahme am Rennen erhalten. Ohne ihren Kollegen Mortara, der aufgrund seines beschädigten Autos auf das Rennen verzichten musste, kamen Nyck de Vries, Norman Nato und Stoffel Vandoorne vom Ende der Startaufstellung auf den Positionen 14, 15 und 18 ins Ziel.
Vandoorne war direkt nach drei Runden an der Box gewesen und hatte damit früh zusätzlichen Rückstand. Ebenfalls vom Ende des Feldes startete Porsche-Pilot Andre Lotterer. Er hatte das Qualifying aufgrund eines im Freien Training passierten Unfalls verpasst. Am Rennen konnte Lotterer im Gegensatz zu Mortara teilnehmen und sah die Zielflagge letztlich auf auf dem 17. Platz.
Die nächste Station im Formel-E-Kalender 2021 ist für den 10. April in Italien vorgesehen. Ob das Rennen aber tatsächlich auf dem gegenüber 2019 veränderten Stadtkurs in Rom ausgetragen werden kann, oder aber auf die nahegelegene permanente Rennstrecke Vallelunga verlegt wird, hängt von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Situation ab und steht derzeit noch nicht abschließend fest.
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