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Felix da Costa über Aguri: "Uns fehlte wichtiges Personal"

Antonio Felix da Costa spricht mit uns darüber, wieso Aguri in der ersten Saison nicht mit den Topteams mithalten konnte - Zweite Saison sorgt für wenig Optimismus

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich sollten die Formel-E-Teams in der Debütsaison der Elektrorennserie alle gleich sein. Alle zehn Rennställe haben das gleiche Auto und die gleichen Voraussetzungen von den Serienverantwortlichen mitbekommen. Doch schnell stellte sich heraus, dass die Teams bis auf das Auto nicht mehr viele Gemeinsamkeiten besitzen. Teams wie e.dams oder Abt hatten schnell einen Vorsprung, andere wie Trulli oder Mahindra fielen ab.

Titel-Bild zur News: Antonio Felix da Costa

Antonio Felix da Costa hatte mit Aguri nicht immer die besten Voraussetzungen Zoom

Zu den Geschlagenen gehörte auch das Aguri-Team. Das Team von Aguri Suzuki ging als japanische Hoffnung in die Saison und konnte in Buenos Aires sogar einen Sieg einfahren, doch selten konnten Antonio Felix da Costa und seine Teilzeitmitstreiter wie Salvador Duran oder Katherine Legge Spitzenplätze belegen. Bei 'Motorsport-Total.com' spricht Felix da Costa nun über die Gründe, wieso mit Aguri nicht viel zu gewinnen war, obwohl das Team durch sein Formel-1-Abenteuer Vorerfahrung hatte.

Durch das einstige Projekt Super Aguri wusste man zwar, wie man innerhalb kürzester Zeit ein Team auf die Beine stellt, das war es aber auch schon, meint der Portugiese. Das Hauptproblem war einfach, dass wichtiges Personal fehlte. "Wir hatten ein paar gute Leute im Team, aber es war nicht genug, um mit den großen Jungs zu kämpfen, besonders da wir ziemlich spät angefangen haben", erklärt der DTM-Pilot.

"Das Team war im Grunde ein Start-Up-Unternehmen. Wir haben hier und da ein paar Leute gewählt, aber wir konnten mit Teams wie Abt und e.dams nicht mithalten, weil sie ein Team haben, bei dem sich alle schon zehn Jahre kennen und bei dem alle in Vollzeit angestellt sind." Aguri bestand hingegen lediglich aus ein paar wenigen Angestellten, die teilweise nicht einmal voll beim Team beschäftigt waren. "Das war das größte Problem für uns", sagt er.


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In der kommenden Saison bekommt Aguri zudem ein weiteres Handicap mit auf den Weg. Als einziges Team wird man keinen neuentwickelten Antrieb im Heck haben, sondern auf das McLaren-Modell aus der ersten Saison setzen. Zwar betont man, dass das auch Vorteile hat, doch Felix da Costa ist sich da nicht so sicher: "Ich weiß nicht, welche Auswirkungen das haben wird, aber es ist nicht ideal, weil es mit dem Einheitsauto nicht so viel Entwicklung und finanzielle Unterstützung wie mit einem Hersteller gibt."

Getestet hat der einstige Aguri-Pilot bislang nicht für das Team. Stattdessen sieht er sich nach einem anderen Cockpit um und hat bereits bei einem anderen Team am Steuer gesessen - Berichten zufolge bei Mahindra. Wo es ihn hinverschlagen wird, ist allerdings noch offen, doch der Portugiese geht trotz der Schwierigkeiten nicht im Streit mit dem Team auseinander. "Es war eine große Ehre für mich, Mister Aguri zu treffen und mit ihm eine Saison zu arbeiten", sagt er.

Antonio Felix da Costa

In Buenos Aires durfte der Portugiese den einzigen Sieg der Saison bejubeln Zoom

"Er hat viele interessanten Geschichten aus der Formel 1 zu erzählen, und durch seine Arbeit in der Japanischen Super-GT-Serie hat er viele Verbindungen", fand er die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Formel-1-Piloten spannend. Seinem ehemaligen Team wünscht er trotz der Hindernisse viel Glück: "Hoffentlich werden sie in der Startaufstellung sein", so sein Wunsch.