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  • 05.07.2011 21:58

  • von Lennart Schmid

Zwischengas-Verbot: Newey fühlt sich an 1993 erinnert

Adrian Newey vergleicht das Verbot des angeblasenen Diffusors mit der Abschaffung der aktiven Radaufhängung - Beide Male profitiert Ferrari

(Motorsport-Total.com) - Die jüngsten Regeländerungen in der Formel 1 erinnern Adrian Newey an die Saison 1993. Damals wie heute spaltete ein bestimmtes technisches System die "Königsklasse". Zu Beginn der neunziger Jahre war Williams-Renault nicht zuletzt Dank seiner effektiven Traktionskontrolle und der perfektionierten aktiven Radaufhängung den Modellen der Konkurrenz überlegen. Heute wird vor allem das Prinzip des angeblasenen Diffusors als Grund für Red Bulls Überlegenheit herangezogen.

Titel-Bild zur News: Adrian Newey (Technischer Direktor)

Adrian Newey sieht in Ferrari den größten Profiteur der Regeländerungen

Beide Male zeichnete Newey für die überlegenen Formel-1-Rennwagen verantwortlich, beide Male wurden elementare Charakteristika dieser Fahrzeuge nach einer gewissen Zeit verboten. "Ich bin etwas verblüfft, denn es wurde generell als legal eingestuft - bis zu diesem Rennen", sagt der Red-Bull-Chefdesigner über das Verbot des angeblasenen Diffusors vor dem Grand Prix von Großbritannien.

Laut Newey könne man angesichts dessen leicht auf Verschwörungstheorien kommen, schließlich gilt damals wie heute vor allem ein Rennstall als größter Profiteur der plötzlichen Verbote: Ferrari. Während McLaren und Benetton 1993 ihren technischen Rückstand auf Williams-Renault im Vergleich zur Saison 1992 wettmachen konnten, und dem Weltmeisterteam hauptsächlich wegen des unterlegenen Ford-V8 hinterherfuhren, schaffte Ferrari in den frühen neunziger Jahren einfach nicht den Anschluss an die Spitze.

¿pbvin|512|3695||0|1pb¿Die Italiener taten sich schwer, selbst eine ähnlich gute aktive Radaufhängung wie Williams zu entwickeln. Im Winter 1993/94 wurden elektronische Hilfsmittel wie die Traktionskontrolle und die aktive Radaufhängung verboten - und Ferraris Rückstand auf die Spitzenteams schrumpfte deutlich.

Steht der Formel 1 in Silverstone eine ähnliche Veränderung bevor? Newey kann es sich zumindest vorstellen. "Meine Deutung des Ganzen sieht so aus, dass von unseren Hauptkonkurrenten, was eindeutig McLaren und Ferrari sind, es Ferrari vielleicht nicht geschafft hat, seinen Auspuff so gut zum Arbeiten zu bringen. Sie werden also ganz froh sein, es verboten zu sehen", glaubt Newey.