• 07.01.2016 09:35

  • von Dominik Sharaf

Zwei Probleme, eine Katastrophe: Woran Renault kränkelte

Einsatzleiter Remi Taffin erklärt, warum die Saison 2015 zum Debakel wurde: Fahrbarkeit im mittleren Drehzahlbereich und Kolben als Übeltäter

(Motorsport-Total.com) - Probleme, Probleme und Probleme - Renault hatte an der abgelaufenen Formel-1-Saison nicht nur wegen der Dauerkritik aus dem Red-Bull-Lager wenig Spaß, sondern auch wegen der zahlreichen Defekte an den V6-Hybriden. Remi Taffin glaubt im Gespräch mit 'Autosport', dass der Eindruck täuschen würde: "Von außen betrachtet mag es wie eine schwierige Saison ausgesehen haben. Aber vielleicht waren es nur zwei Dinge, die uns hinter den Erwartungen haben zurückbleiben lassen", sagt er.

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Die Red-Bull-Piloten mussten 2015 öfters den Fußmarsch zurück zur Box antreten Zoom

Als ersten Grund für das Fiasko nennt Renaults Einsatzleiter Änderungen an einigen Bauteilen, die im Winter 2014/2015 umgesetzt wurden und überraschenderweise negative Auswirkungen auf die Fahrbarkeit im Bereich von 8.000 bis 9.000 Umdrehungen hatten. Versuche, das Problem ohne Eingriffe in die Hardware zu lösen, schlugen fehl. "Dabei waren wir wohl etwas zu optimistisch", räumt Taffin ein. Renault erlitt mit der Notlösung Schiffbruch. Es zog sich hin, bis doch Besserung eintrat.

Taffin resümiert: "Es hat zu lange gedauert, es in den Griff zu bekommen. Es hätte vor dem ersten Rennen erledigt sein sollen, aber es hat bis zum fünften gedauert." Zweite - und nicht weniger überraschende - Dauerbaustelle waren die Kolben des Motors. Trotz Akkordarbeit der Renault-Techniker auf dem Prüfstand war auch in diesem Fall Geduld gefragt, zumal auch der Rest des Paketes auf die Veränderungen abgestimmt werden musste. "Und mit der Leistungen müssen wir auch noch auf einen grünen Zweig kommen", schnauft Taffin mit Blick auf die Saison 2016.