Zwei Amerikaner klopfen an die Formel-1-Tür

Mit Scott Speed und Colin Fleming brachte das 'Red-Bull'-Nachwuchsprogramm zwei amerikanische Talente hervor

(Motorsport-Total.com) - Das Förderprogramm von 'Red Bull', welches schon bald einen amerikanischen Formel-1-Piloten hervorbringen soll, geht 2005 ins dritte Jahr, doch bereits jetzt gibt es erste Erfolge - mit Scott Speed und Colin Fleming stehen zwei hoffnungsvolle Youngsters unmittelbar vor dem Sprung in die GP2-Serie, die das neue Tor in die Königsklasse werden soll.

Titel-Bild zur News: Scott Speed

Scott Speed ist das wohl größte US-Talent im Kader von 'Red Bull'

Die beiden Kalifornier feierten im Formel-Renault-Eurocup zuletzt einen Doppelsieg in Imola und führen gleichzeitig auch die Deutsche Meisterschaft an. Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte des modernen Motorsports hat Speed in der Formel Renault außerdem das Kunststück vollbracht, einen halbwegs bedeutenden europäischen Nachwuchstitel in die Vereinigten Staaten zu holen. 'Red Bull' erntet damit die ersten Früchte für die Investitionen in das Programm.#w1#

Sullivan lobt die Leistungen von Speed und Fleming

"Sie hatten eine gewaltige Saison, alle beide", sagte Danny Sullivan, 1985 Sieger beim Indy 500 und jetzt Beauftragter von 'Red Bull' für die Sichtung nach einem amerikanischen Formel-1-Star, über Speed und Fleming. Auch im Rahmen einer Demonstrationsveranstaltung in China haben die beiden Youngsters überzeugt, ergänzte der Amerikaner, "aber eine gute Saison macht noch lange keine Karriere", dämpfte er die Euphorie im selben Atemzug.

Im Oktober soll sich bei Testfahrten entscheiden, in welche Rennserie Speed und Fleming geschickt werden, Sullivan wünscht sich für sein Duo aber Formel-3000-Niveau - im Klartext also die neue GP2-Serie. Denkbar wäre jedoch auch ein Antreten in der Europäischen Formel 3000 oder in der Renault-V6-Serie, die die schnellsten Fahrzeuge außerhalb der Formel 1 am Start hat. Sullivan: "Dann fehlt nur noch ein Schritt in die Formel 1 und alles hängt davon ab, wie sie sich nächstes Jahr schlagen."

Nur äußerst junge Piloten im US-Kader von 'Red Bull'

Von einem tatsächlichen Engagement eines Amerikaners in der Königsklasse ist man im Moment aber noch recht weit entfernt. Mit 21 (Speed) beziehungsweise 20 Jahren (Fleming) sind die Aushängeschilder von 'Red Bulls' US-Programm noch recht jung, beobachtet wird aber auch schon LeBron James, ein Teenager aus Cleveland, dem Szenekenner eine ganz große Karriere im Motorsport vorhersagen. Sullivan nimmt dies skeptisch zur Kenntnis: "Die Jungs werden immer jünger."

'Red Bull' steckt in die Suche nach amerikanischen Rennsporttalenten aber nicht des guten Willens wegen Geld hinein, sondern weil man sich auf dem US-Markt etablieren möchte - und wer wäre ein besserer Werbeträger als ein amerikanischer Formel-1-Pilot mit 'Red-Bull'-Logo auf dem Helm beim Grand Prix der USA? Sullivan sieht dies ähnlich und attestiert den Österreichern große Professionalität: "Mit 'Red Bull' ist schön zu arbeiten. Sie haben eine Vision und sind auch bereit, dafür Geld in diese Kids zu stecken."