Red-Bull-Programm trägt erste Früchte

Das von Red Bull initiierte US-Nachwuchsprogramm trägt erste Früchte ? Joel Nelson ist eines der vielversprechenden Talente

(Motorsport-Total.com) - Mit dem eigenen Team in "Stars and Stripes" ist es für Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz noch nichts geworden, aber zumindest sein Nachwuchsprogramm trägt nun erste Früchte. Der vielversprechendste der vier in diesem Jahr entdeckten Youngsters ist Joel Nelson.

Titel-Bild zur News: Joel Nelson und Dr. Helmut Marko

US-Nachwuchshoffnung Joel Nelson mit seinem Mentor Dr. Helmut Marko

Der aus Reno (Nevada) stammende Amerikaner hat sich im vergangenen Oktober in der Endausscheidung der besten 16 des Programms gemeinsam mit drei weiteren Kollegen durchgesetzt und bekommt als Belohnung von Red Bull alle anfallenden Kosten für die Rennfahrerkarriere bezahlt. Dadurch wurde ihm der Umzug nach England ermöglicht und vor allem die Teilnahme an der neuen und hoch eingeschätzten Europäischen Formel-3-Meisterschaft.

Nelson hat letztes Jahr in der Formel Audi, die von Justin Wilsons Manager Dr. Jonathan Palmer als Schirmherr quasi "überwacht" wird, den Titel nur um einen einzigen Zähler verpasst, bestritt außerdem früher schon Rennen in der amerikanischen Formel Russel und in Tourenwagen. Beim Grand Prix der USA wurde er dann 2002 als Teil des Red-Bull-Programms vorgestellt und mit der anschließenden Leistung bei den Tests in Le Castellet sicherte er sich sein Stipendium.

"Ich habe schon immer davon geträumt, einmal in der Formel 1 zu fahren", erklärte die amerikanische Nachwuchshoffnung, "aber mir war klar, dass meine Familie nicht die finanziellen Mittel haben würde, um mir eine Laufbahn in Europa zu ermöglichen." An dem Punkt sprang dann Red Bull ein ? und vor allem die neu gewonnene Leidenschaft für die Formel 1: "Mich hat sie richtig zu faszinieren begonnen, als Jacques Villeneuve 1996 aus den Staaten rüber wechselte."

"Jacques hat mich unglaublich beeindruckt, aber ich würde nicht sagen, dass er mein Idol ist. Ich möchte einfach ich selbst sein", fügte Nelson selbstbewusst an. Ebenso selbstbewusst die Ziele für die erste Formel-3-Saison: Top-5-Platzierungen in den ersten paar Rennen, später dann Podestplätze und ein paar Siege ? und das, obwohl er die meisten Strecken nicht kennt. Aber: "Es gibt genug Videospiele, mit denen ich das lernen kann."

Als Mentoren stehen der größten US-Formel-1-Hoffnung seit Michael Andretti, der 1993 an der Seite des großen Ayrton Senna bei McLaren-Ford kläglich zerschellte, die Ex-Rennfahrer Danny Sullivan, der das Red-Bull-Förderprogramm leitet, und Dr. Helmut Marko zur Seite. Letzterer hat bekanntlich sein Formel-3000-Team aufgegeben, nicht aber sein Auge für Talente verloren ? unter anderem hat Marko Stars wie Gerhard Berger oder Juan-Pablo Montoya entdeckt.

Dass bei Nelson zweifellos Potenzial vorhanden ist, hat er schon bewiesen: Bei Red-Bull-Testfahrten in einem Formel 3000 in Jerez verbesserte er nach nur 15 Runden den Streckenrekord. Die erfahreneren Piloten mussten daraufhin ganz neue Reifen aufziehen lassen, um annähernd in seine Regionen vordringen zu können...