Jaguar kommt mit "erhobenen Köpfen" nach Japan
Für Jaguar wird das vorletzte Saisonrennen schwierig, dennoch stimmt die Stimmung vor der Abreise nach Japan
(Motorsport-Total.com) - Seit der Bekanntgabe des Ford-Rückzugs steht das Entwicklungsprogramm bei Jaguar zwar keineswegs still, doch man konzentriert sich kurioserweise schon eher auf nächstes Jahr, um für potenzielle Käufer attraktiv zu bleiben. Im Umkehrschluss bedeutet das jedoch, dass es beim kommenden Grand Prix in Japan wohl nicht allzu gut für die "Raubkatzen" aussehen wird.

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Christian Klien hat vorerst nur noch zwei Grands Prix vor sich
Zumindest die Stimmung passt aber. Speziell Mark Webber ist nach wie vor bis in die Haarspitzen motiviert: "Japan ist immer so schnell da und dieses Jahr ist es komisch, weil es nicht das letzte Rennen ist", erklärte er. "Seit China habe ich in Australien trainiert und ein bisschen Ferien gemacht. Suzuka ist eine schwierige Strecke für Fahrer und Auto, aber es ist eine gute Gelegenheit, uns selbst zu testen."#w1#
Webber will "unbedingt" Punkte für sein Team holen
"Bei nur noch zwei zu fahrenden Rennen will ich unbedingt Punkte für das Team holen", fuhr der 28-Jährige fort. "Die Jungs in der Fabrik in Milton Keynes und bei Cosworth in Northampton sind in diesen Wochen eng zusammengewachsen und ich möchte sie gerne mit Punkten belohnen. Ich werde dieses Wochenende im R5B-06 fahren, im neuen Chassis, das in China erstmals Christian zur Verfügung gestanden ist."
Christian Klien kann es indes "kaum glauben, dass das Ende meiner ersten Saison nur noch zwei Rennen entfernt ist. Ich hatte eine fantastische Zeit bei Jaguar und es macht mir großen Spaß, das Auto zu fahren. Ich möchte das Maximum aus den nächsten beiden Rennen holen - mit Punkten als Ziel, um die Saison auf einem Hock zu beenden. Suzuka ist eine neue Strecke für mich, also habe ich mit den Ingenieuren schon das Layout und die Anforderungen an das Auto besprochen."
"Mark hat mir gesagt, dass die Strecke für Fahrer und Auto sehr anspruchsvoll ist. Überholen ist auch nicht einfach, also möchte ich im Qualifying weit vorne stehen und eine gute Rennstrategie erreichen. Der Freitag wird ein wichtiger Tag für mich, aber da kann uns ja auch Björn helfen. Wir haben viel zu tun, aber ich habe mit Dr. Mark Gillan gesprochen und er hat mir versichert, dass das Team gut vorbereitet ist. Ich bin wirklich enthusiastisch und werde alles geben, um in die Punkte zu kommen", fügte der jüngste Formel-1-Pilot der 2004er-Generation an.
Testfahrer Wirdheim kennt Suzuka noch nicht
Testfahrer Björn Wirdheim freut sich ebenfalls auf Suzuka: "Ich habe es sehr genossen, in Shanghai zu fahren, und in Suzuka wartet eine weitere für mich neue Strecke. Ich habe eng mit den Ingenieuren zusammengearbeitet, damit ich so gut vorbereitet wie möglich bin. Die Strecke hat scheinbar ein paar sehr gute, schnelle Kurven, aber auch einige, die etwas langsamer und technischer sind. Wir haben wie immer ein detailliertes Programm vorbereitet und darin muss ich so zuverlässig wie möglich sein, um dem Team die Entscheidungen für Samstag und Sonntag zu erleichtern."
"Nach China bin ich nach Australien geflogen, wo Christian und ich seither an unseren Fitnessprogrammen schuften", so der Schwede weiter. "In Japan zu fahren, ist sowohl physisch als auch mental anstrengend für einen Rennfahrer. Da will ich mich gut vorbereiten. Ich freue mich schon sehr auf die nächsten beiden Rennen und will dem Team unbedingt dabei helfen, wenn möglich noch ein paar WM-Punkte zu sammeln."
Teamchef David Pitchforth sprach die "extrem hektischen" letzten Wochen an und bedankte sich beim Team für den Einsatz. Und weiter: "Wir sind mit erhobenen Köpfen nach China gegangen und obwohl es nicht zu Punkten gereicht hat, war das Auto zuverlässig und wir konnten viele Kilometer absolvieren. Wir haben uns entschieden, Christian in China den R5B-06 fahren zu lassen, dafür ist jetzt Mark dran. Das Team hat in den letzten beiden Monaten am Feintuning gearbeitet und wir gehen gut vorbereitet in die beiden letzten Rennen."
Jaguar hofft auf relativ hohe Ausfallsrate
"Suzuka gehört nicht zu den einfachsten Strecken, aber das kann uns in die Hände spielen, wenn andere Teams Probleme mit der Zuverlässigkeit bekommen oder Opfer von Zwischenfällen werden. Unsere drei Fahrer befinden sich momentan in Australien und fliegen dann direkt nach Japan. Der Rest des Teams hat in der Fabrik gearbeitet und fliegt diese Woche nach Suzuka. Wir hoffen auf weitere Punkte, bevor die Saison vorbei ist. Der R5 ist ein fantastisches Paket und wir wissen, wozu es imstande ist", sagte Pitchforth.
Abschließend meldete sich noch Dr. Mark Gillan zu Wort: "Suzuka ist eine fantastische Strecke. Mark ist dort schon gefahren, kennt die Anforderungen und fühlt sich wohl. Christian und Björn haben andererseits noch keine Japan-Erfahrung und werden sich am Freitag so gut es geht auf die Strecke einstellen müssen. Obwohl sie sich momentan in Australien befinden, standen sie so oft wie möglich in Kontakt mit den Ingenieuren, um am Wochenende vorbereitet zu sein."
"In Suzuka fahren wir mit mittlerem bis hohem Abtrieb und es gibt ein paar Überholmöglichkeiten. In der Fabrik haben wir uns sehr intensiv auf das Rennen vorbereitet und wir haben entschieden, dass Mark das R5B-06-Chassis fahren soll. Ich freue mich ungemein auf diese letzten beiden Grands Prix und weiß, dass das Team alles daran setzen wird, um noch einmal in die Punkte zu kommen", ergänzte Gillan abschließend.

