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Zu vorsichtig: Jolyon Palmer darf noch einen Zahn zulegen

Vor seinem Debüt als Stammfahrer in der Formel 1 bekommt Renault-Pilot Jolyon Palmer von seinem Team einen speziellen Auftrag: Mehr Gas geben!

(Motorsport-Total.com) - Jolyon Palmer hat es geschafft: Er hat sich ein lang ersehntes Stammcockpit in der Formel 1 ergattert. Vom ehemaligen Lotus-Team bekam der Brite in der Saison 2015 viel Bewerbungszeit und kam in mehreren Freitagstrainings zum Einsatz. Dabei hat er zwar offensichtlich einen guten Eindruck hinterlassen, soll nun aber mehr Gas geben. Bevor sich das Team nach der Übernahme von Renault am 3. Februar neu vorstellt, wird Palmer noch einmal Feuer unter hinterm gemacht.

Titel-Bild zur News: Jolyon Palmer

Kann Jolyon Palmer 2016 als Renault-Stammpilot mutiger auftreten? Zoom

"Jolyon hatte im vergangenen Jahr nicht oft die Möglichkeit sich zu beweisen", gesteht ihm Lotus-Einsatzeiter Alan Permane gegenüber 'Autosport' ein. Dabei war Palmer für insgesamt 13 Freitagseinsätze eingeplant, aber: "Er hatte oft Pech mit dem Wetter und kam deshalb nicht oft zum Einsatz. Er hat sich gut geschlagen. Dennoch würde ich ihn gerne weniger vorsichtig sehen. Er ist nicht einer von den Fahrern, die rausfahren und sich dann in jeder Kurve drehen, weil sie das Limit des Autos austesten wollen."

Palmer hatte freitags stets im Boliden von Romain Grosjean gesessen, während Pastor Maldonado in seiner Rennvorbereitung ungestört blieb. Von Grosjean hat es deswegen während der Saison leise Kritik gegeben. Palmer brachte das Auto jedoch meist im Ganzen wieder in die Garage - weil er zu vorsichtig war?

Der GP2-Champion von 2014 genießt jedenfalls hohes Ansehen im Team. "Ich zweifle nicht an seinen Fähigkeiten", so Permane. "Man muss nur mit ihm reden, um zu merken, dass er etwas im Kopf hat. Und die Fahrer mit Köpfchen, die auch noch das Talent zum Fahren haben, sind meist die, die Rennen und Weltmeisterschaften gewinnen. Man sieht selten weniger intelligente Piloten, die Titel holen. Denn ihnen fehlt es meist an der Fähigkeit, schnell zu sein und dabei noch andere Dinge zu beachten."

Bevor er auf Titeljagd geht, muss sich Palmer ab dem 20. März aber erst einmal als Rookie beweisen. Permane ist überzeugt, dass ihm das gelingt: "So, wie er in der GP2 abgeschnitten hat, so wie er redet und über Rennstrategien und solche Dinge nachdenkt, da bin ich mir sicher, dass er sich gut schlagen wird."