• 26.07.2013 19:57

  • von Dieter Rencken & Dominik Sharaf

Zu sehr Grünschnabel? Vergne verpasst Horner Breitseite

Dass der Red-Bull-Teamchef Ricciardo wegen einem halben Jahr bei HRT eher im Webber-Auto sieht als ihn, kann der Franzose nicht nachvollziehen

(Motorsport-Total.com) - Jean-Eric Vergne muss seine Hoffnungen auf ein Red-Bull-Cockpit begraben und wird ein weiteres Jahr bei Toro Rosso verbringen - das ist seit Freitag klar. Sein Teamkollege Daniel Ricciardo ist hingegen weiter ein heißer Kandidat auf die Nachfolge Mark Webbers. Bereits zuvor hatte Christian Horner angedeutet, dem Australier wegen seiner halben Saison Erfahrungsvorsprung den Vorzug zu geben. "Sechs Monate zähle ich von jetzt bis Dezember", kontert Vergne diese Argumentation angesäuert und trotzig.

Titel-Bild zur News: Jean-Eric Vergne

Jean-Eric Vergne glaubt, dass er das Zeug hat, um bei Red Bull zu bestehen Zoom

Ricciardo hatte seine ersten Gehversuche beim völlig unterlegenen HRT-Team unternommen und mehrfach selbst betont, dass sich der Nutzen dieser elf Grands Prix stark in Grenzen gehalten hätte. Vergne lässt keine Zweifel offen, wenn es um die Frage geht, ob er selbst bereit gewesen wäre für das Weltmeister-Team: "Ja", bleibt er einsilbig. Zu arg sollte der 23-Jährige allerdings nicht das Klagelied anstimmen, schließlich bleibt sein Brötchengeber auch im Jahr 2014 ein österreichischer Brausehersteller.

Da wird Vergne ganz schnell wieder handzahm: "Ich bin glücklich, bei Toro Rosso zu bleiben, auch wenn es ein Traum gewesen wäre, für Red Bull zu fahren", blickt er auf den Beginn der Turbo-Ära voraus und hält große Stücke auf die Mannschaft aus Faenza: "Ich glaube an das Team und die Leute, setzte viel Vertrauen in das neue Auto, erwarte eine gute Saison und ein viel besseres Auto. Jeder startet bei Null, wir haben eine Chance." Und Vergne wird sich an das nächste Bewerbungsschreiben setzen. Adressiert nach Milton Keynes.