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  • 12.10.2013 09:51

  • von Dominik Sharaf

Zeitspänchen-Schlacht: Hamilton freut's, Rosberg wurmt's

Die Mercedes-Piloten waren ähnlich schnell unterwegs, Lewis Hamilton hatte als Dritter jedoch das bessere Ende für sich: "Reifenmanagement wird Schlüssel sein"

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying zum Japan-Grand-Prix in Suzuka am Samstag war für Mercedes die Bestätigung, dass die Silberpfeile aktuell zumindest beim Tempo auf einer einzigen schnellen Runde die zweite Kraft in der Formel 1 sind. Lewis Hamilton landete mit einer Runde in 1:31.253 Minuten (+0,338 Sekunden) auf dem dritten Rang, Nico Rosberg umrundete die Bahn in 1:31.397 Minuten (+0,482 Sekunden) und war damit Sechster. "Beide Fahrer haben einen guten Job abgeliefert", lobt Boss Ross Brawn.

Hamilton erkennt seine Grenzen: "Ich bin mit dem dritten Platz wirklich glücklich, die Red Bull waren einfach außer Reichweite. Das Team hat an diesem Wochenende einen großartigen Job gemacht und ich danke allen für ihre harte Arbeit", so der Brite, der eine Steigerung im Vergleich zu Südkorea und Singapur erkennt: "Wir haben nach einiger Zeit wieder ein besseres Paket und das Auto war einfach wahnsinnig toll zu fahren. Der Wind hat gedreht und das hat die Charakteristik der Strecke verändert. Es fühlte sich an, als hätte sie viel mehr Grip."

Mit Blick auf das Rennen hält es der Ex-Weltmeister für notwendig, den Reifenflüsterer zu spielen: "Den Abbau der Pneus in den Griff zu bekommen wird der Schlüssel. Hoffentlich haben wir einen guten Start von der sauberen Seite der Startaufstellung aus und müssen denn schauen, was wir gegen die Jungs vorne unternehmen können", orakelt Hamilton. Rosberg wurmt es, dass er mit einer minimalen Verbesserung vier Plätze hätte erobern können: "Es war eine gute Runde. Aber es nervt, wenn man aus dem Auto steigt und der Abstand zu den Gegnern vorne so klein ist."

Chefs meinen: Harte Arbeit zahlt sich aus

Dennoch glaubt der Wiesbadener, noch Pfeile im Köcher zu haben: "Ich habe mein Setup auf den Sonntagnachmittag ausgerichtet, also bin ich für ein reifenmordendes Rennen ziemlich zuversichtlich. Platz sechs ist keine schlechte Startposition und ich werde versuchen, mich zu verbessern." Rosberg weiß auch, dass Mercedes der Spagat schon gelungen ist: "Qualifying bedeutet immer einen Kompromiss. Aber Südkorea hat bis zu meinem gebrochenen Flügel gezeigt, dass das bei mir funktioniert. Hoffentlich haben wir die Balance für das Wochenende gefunden."

Teamchef Brawn wundert sich über seinen Arbeitstag in Suzuka: "Das war eine etwas schwankende Session. Bei stürmischen Bedingungen war es knifflig, die Runden hinzubekommen", sagt der Brite und lobt seine Piloten: "Wir dürfen zufrieden sein. Beide Fahrer haben einen guten Job abgeliefert, indem sie das Maximum aus dem Auto herausgeholt haben. Beim Blick auf die Zeiten ist es verblüffend, so kleine Abstände auf einem so selektiven Kurs zu sehen." Das Rennen würde vom Umgang mit den Reifen diktiert: "Wir dürfen einen sehr interessanten Nachmittag erwarten."


Fotos: Mercedes, Großer Preis von Japan


Auch von Toto Wolff gibt es keine Blauen Briefe: "Beide Fahrer haben an diesem Nachmittag hart gearbeitet, um das Beste aus einer Session, in der die Abstände hinter den Red Bull sehr klein waren, herauszuholen", resümiert der Mercedes-Motorsportchef und verspricht seinen klügsten Köpfen eine kurze Nacht in Japan: "Der Schlüssel ist nun die richtige Strategie für das Rennen und ich bin mir sicher, dass wir ganz verschiedene Ansätze erleben. Wir werden die Nacht über für den richtigen Kompromiss schuften."