GP Niederlande
Zandvoort in der Analyse: Red-Bull-Porsche-Deal geplatzt?
Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Was ist da bei Red Bull und Porsche los? +++ Mercedes: Hamilton entschuldigt sich +++ Ferrari: Das ging bei den Stopps schief +++
Wolff wundert sich über Tsunoda
Der Mercedes-Teamchef betont bei 'Sky', dass die Entscheidungen der Rennleitung heute richtig gewesen seien. Er wundert sich allerdings über die Tsunoda-Situation, die zum virtuellen Safety-Car führte.
Er sei "sprachlos", grübelt er und erklärt: "Die Entscheidungen der Rennleitung waren absolut auf den Punkt. Es hat einfach ein Auto ein Safety-Car verursacht, das gar nicht mehr hätte da sein sollen."
Auch wir wundern uns, warum AlphaTauri Tsunoda noch einmal auf die Strecke schickte - nur um ihm dann kurz danach zu sagen, er solle das Auto abstellen. Wir hoffen, dass wir das noch auflösen können!
Alonso: Bin 70 Qualifyingrunden gefahren
Gestern raus in Q2, heute noch einen starken sechsten Platz geholt und damit "Best of the Rest" geworden. "Es war gut. Es waren heute 70 Qualifyingrunden, denn wir konnten zu keinem Punkt entspannen", grinst Alonso.
Besonders eng war es einmal gegen Norris, der Alonso in Kurve 1 außen nur sehr wenig Platz ließ. "Es war okay", sagt der Spanier und erklärt: "Das einzige Problem ist, dass du das Auto beschädigst, wenn du am Ausgang über den Randstein fährst."
"Ich glaube, das ist Checo am Ende mit Carlos passiert. Ich hatte einfach Glück", so Alonso, der erklärt, dass die aktuelle Zweikampfregel "sehr merkwürdig" sei. Denn eine Strafe gab es für die Szene nicht.
Alonso kann es aber verkraften, denn mehr als P6 wäre heute wohl sowieso nicht drin gewesen.
Magnussen nimmt Fehler auf seine Kappe
Der Däne war gleich zu Beginn des Rennens neben der Piste und fiel auf den letzten Platz zurück. "Fahrfehler", nimmt er die Szene auf seine Kappe. Damit war sein Rennen dann effektiv auch schon gelaufen.
Sein Auto sei zwar nicht schlimmer beschädigt gewesen und habe sich eigentlich "normal" angefühlt. Aber mehr als P15 war am Ende nicht mehr drin. "Es war nicht unser Wochenende", winkt er ab.
Denn auch Teamkollege Schumacher ging als 13. bekanntlich leer aus.
Hamilton: Sieg wäre möglich gewesen
"Ich denke, das hatten wir", antwortet Hamilton bei 'Sky' auf die Frage, ob er heute ein Auto gehabt habe, das schnell genug für den Sieg gewesen wäre. Letztendlich seien im Rennen aber einfach zu viele Dinge passiert.
"Das Auto war bis zu diesem [Safety-Car] so gut, die Boxenstopps waren fantastisch", berichtet er und erklärt, er habe sogar auf einen Doppelsieg gehofft. "Aber dann hat uns das Safety-Car natürlich nicht geholfen", sagt er.
Beim Team entschuldigt er sich für seinen anschließenden Ausraster am Funk. "Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich gesagt habe", gesteht er und erklärt, die "Emotionen" seien in dem Moment einfach übergekocht.
Er wolle aber lieber das Positive sehen und erklärt, dass man ohne das Safety-Car am Ende wohl gegen Red Bull um den Sieg gekämpft hätte. Man nehme also viele positive Dinge aus diesem Wochenende mit.
Was war bei Bottas los?
Der Finne löste mit seinem Ausfall das späte Safety-Car aus. Er berichtet: "Am Anfang der Geraden spürte ich einen Leistungsverlust." Dann habe es merkwürdige Geräusche gegeben und er habe Flammen am Heck gesehen - und den Motor gleich abgeschaltet.
"Ich denke also, dass es der Motor war. Aber das müssen wir noch bestätigen", so Bottas, der gesteht, dass Punkte aber auch ohne den Defekt "schwierig" gewesen wären. "Ich denke, wir hätten ziemlich nah dran sein können", so der Finne.
Fakt ist, dass Alfa Romeo jetzt bereits seit sechs Rennen komplett ohne Zähler ist, denn auch Teamkollege Zhou kam nicht über P16 hinaus.
Wolff: Strategie "mit Sicherheit ein Fehler"
Im 'ORF' hat sich auch der Mercedes-Teamchef zur heutigen Strategie geäußert und erklärt: "Wir sind das Risiko eingegangen, weil Lewis vorne war. Der Reifen war fünf Runden alt, der Medium, und so wie der eingebrochen ist gegen den Soft, haben wir nicht erwartet."
"Das war mit Sicherheit ein Fehler", gesteht Wolff. Trotzdem sei es "absolut wert [gewesen], das Risiko zu gehen." In diesem Zusammenhang hat er ebenfalls Verständnis für Hamiltons Reaktion am Funk und erklärt: "Wir sind der Mistkübel des Fahrers."
"Du sitzt [als Fahrer] da drinnen, verlierst gerade dein Rennen, und dann musst du einfach diese Auskotzerei nehmen. Das besprechen wir dann nachher. Zwischen uns passt überhaupt kein Blatt Papier", versichert Wolff, der versteht, dass es "super frustrierend" für Hamilton war.
Schumacher: Punkte wären drin gewesen
Aussichtsreich von P8 gestartet, am Ende aber nur P13. Dafür verantwortlich waren unter anderem schlechte Stopps des Teams. "Solche Dinge passieren. Leider funktioniert das Material manchmal nicht so, wie wir uns das vorstellen", erklärt er.
"Leider hat uns das heute ein paar Punkte gekostet", glaubt er und gesteht: "Das ist frustrierend, denn wir hatten ein Auto, das ordentlich genug war für die Top 10." Zumindest das sei positiv, denn man habe heute "eine tolle Pace" gehabt.
WM-Punkte gibt es dafür allerdings nicht ...
Rosberg: "Wenn man diese Entscheidung trifft ..."
Der Ex-Mercedes-Pilot kann nicht nachvollziehen, warum die Silberpfeile Russell am Ende an die Box geholt haben. "Wenn man diese Entscheidung trifft [Hamilton nicht an die Box zu holen], dann macht es richtig", fordert er bei 'Sky'.
Dann hätte man nämlich auch Russell nicht an die Box holen dürfen, "um Max zu blocken und Lewis eine bessere Chance auf den Sieg zu geben." Das sei die Entscheidung, die bei Mercedes heute "etwas falsch" gewesen sei.
Den Ärger von Hamilton kann er übrigens nachvollziehen. "Es war doppelt furchtbar", sagt er und erklärt: "Einmal wird er überholt und verliert den Sieg, und dann kommt auch noch sein Teamkollege vorbei", erklärt Rosberg.
"Das nervt", verrät er aus eigener Erfahrung und betont, es sei "total verständlich", dass Hamilton deshalb am Funk etwas Frust abgelassen habe. Schon nach dem Rennen habe er sich dann aber wieder beruhigt.
Apropos Verstappen
109 Punkte entsprechen umgerechnet mehr als vier Rennsiegen inklusive schnellster Runde. Heißt: Verstappen könnte die nächsten vier Rennen auslassen und würde noch immer mit mindestens fünf Punkten Vorsprung nach Mexiko reisen.
Aktuell sieht eigentlich alles danach aus, dass Verstappen bereits vier Rennen vor Schluss in Suzuka seinen zweiten WM-Titel perfekt machen kann.
Leclerc: "Max war heute zu schnell"
Durch das Safety-Car landete er am Ende zumindest noch auf dem Podium und gesteht, dass wohl auch nicht mehr als P3 drin war. "Max war heute zu schnell", räumt er ein und betont, dass auch die Mercedes-Piloten auf den harten Reifen "geflogen" seien.
"Wir hatten Probleme, das Gefühl für diese Reifen zu finden. Das werden wir analysieren", kündigt er an. Auch er weiß wohl, dass er es ohne das Safety-Car und die etwas fragwürdige Mercedes-Strategie nicht mehr auf das Podium geschafft hätte.
Immerhin: Durch das heutige Rennen zieht er in der WM an Perez vorbei und ist wieder Zweiter. Auf Verstappen fehlen jetzt aber schon 109 Punkte ...
Russell: Kommen dem Sieg immer näher
"Wir haben heute als Team eine unglaubliche Pace gezeigt", berichtet der Zweitplatzierte und ergänzt: "Ich weiß, dass das Teamergebnis nicht ganz das ist, worauf wir gehofft hatten." Trotzdem gebe dieses Rennen "Selbstvertrauen" für die Zukunft.
"Es ist unglaublich, drei verschiedene Teams auf dem Podium zu sehen. Und wir als Mercedes kommen langsam näher näher an die oberste Stufe heran", zeigt er sich zuversichtlich und verspricht: "Wir werden weiter pushen!"
Verstappen: "Die richtigen Entscheidungen" getroffen
"Wir mussten das ganze Rennen pushen", berichtet der Niederländer nach seinem zehnten Saisonsieg und erklärt, dass man beim virtuellen und später beim echten Safety-Car "die richtigen Entscheidungen" getroffen habe.
"Es ist immer besonders, sein Heimrennen zu gewinnen", verrät er und erklärt: "Als wir [am Ende] wieder auf den weichen Reifen waren, hatten wir wieder eine tolle Pace." Und da konnte ihn dann niemand mehr einholen.
Übrigens wurde der Niederländer auch noch zum Fahrer des Tages gewählt und fuhr die schnellste Runde. Ein perfektes Wochenende also!
Wem noch nachträglicher Ärger droht
Ferrari muss sich bei den Rennkommissaren noch für den verpatzten ersten Sainz-Stopp verantworten. Die Anhörung mit Sainz und Perez ist für 17:30 Uhr angesetzt.
Eine halbe Stunde später droht dann auch AlphaTauri noch Ärger. Da sind wir mal besonders gespannt, was das für eine kuriose Szene bei Tsunoda war!
Beide Fälle behalten wir natürlich im Auge.
Hamilton hat sich beruhigt
Kleine "Entwarnung" bei Mercedes: Nach der Zieldurchfahrt entschuldigt sich Toto Wolff am Funk bei Hamilton. Man sei ein "Risiko" eingegangen, wie man es zuvor bereits besprochen habe. Aber das habe sich eben nicht ausgezahlt.
Hamilton bedankt sich im Gegenzug für die guten Boxenstopps heute und klingt schon wieder deutlich entspannter. Bei Mercedes einigt man sich darauf, alles weitere hinter verschlossenen Türen aufzuarbeiten.
Verstappen stellt persönliche Bestmarke auf
Das ist ihm noch nie gelungen: Der Niederländer hat jetzt zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere vier Rennen in Folge gewonnen. Damit ist er zugleich der erste Fahrer seit Hamilton im Jahr 2020, dem das überhaupt gelungen ist.
Zugleich war es sein 30. Formel-1-Sieg insgesamt - also auch noch ein Jubiläum! Damit ist er in der ewigen Bestenliste jetzt nur noch einen Sieg hinter Nigel Mansell (31).
Jetzt Fahrer bewerten!
Bei uns habt ihr natürlich auch an diesem Wochenende wieder die Möglichkeit, die 20 Piloten für ihre Leistung zu bewerten. Wer waren eurer Meinung nach die besten Fahrer in Zandvoort?
Hier geht es zu Abstimmung!
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